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Kanutour auf der Lahn

Vorbereitung Kanutour

Vorbereitung Kanutour

Ein lang gehegter Wunsch von uns war es, einmal eine Kanufahrt auf der Lahn zu unternehmen. Da solch eine Tour in diesem Jahr zu Klaus´ Geburtstagsgeschenk werden sollte, nahmen wir die Buchung endlich einmal in Angriff. Es war das heißeste Wochenende 2015 und was kann man da besseres tun, als sich auf dem oder im Wasser zu bewegen. Das passte hervorragend.
Nach dem Studium vieler Lahn-Kanutouren-Anbieter entschieden wir uns für lahnkanu.com und bekamen das letzte verfügbare Kanu für dieses Wochenende. Die 2-tägige Tour startete in Leun und sollte bis Runkel gehen. Picknick-Pakete, die Übernachtung auf dem Campingplatz in Gräveneck und die Rückfahrtickets für die Lahntalbahn buchten wir gleich mit. Alles lief reibungslos ab. Nach einer kleinen Einweisung am Samstagvormittag packten wir unsere Ausrüstung in das Dreier-Kanu und paddelten los.

die Lahn

die Lahn

Auf Grund des Wetters fanden sich sehr viele Kanu- und Kajakfahrer ein. Auf den ersten drei Kilometern sah man vor lauter Kanus keine Landschaft mehr. So hatten wir uns das nicht vorgestellt, doch nach und nach verschwanden die meisten Boote vor uns. Wir ließen uns Zeit, beobachteten Enten, Nilgänse, Schwäne und Bachstelzen. Das Lahntal wird mal breiter, mal schmaler und ist zudem Naturschutzgebiet. Ab und zu ragen steile Felswände hoch auf. Es grünt und blüht üppig.
Vier Kilometer und drei Stunden später mussten wir feststellen, dass wir in diesem Tempo heute nicht mehr ans Ziel kommen würden. Dreiundzwanzig Kilometer zählte die Tagesstrecke und uns blieb von nun an nichts weiter übrig, als fast unentwegt zu paddeln. Die Strömung der Lahn reicht nicht aus, um halbwegs zügig voran zu kommen.

Schleuse

Schleuse

Auf den letzten Kilometern war mein Paddel bleischwer und ich war froh, als wir um 19.30 Uhr endlich den Campingplatz erreicht hatten. Zu unserem Glück mussten wir uns nicht auch noch mit der Bedienung der vier auf dem Weg liegenden Schleusen herumschlagen, was durch die Kanufahrer selbst zu erledigen ist. Durch den Andrang waren immer schon andere vor uns an den Schleusen, die diese Arbeit übernahmen.

Schiffstunnel

Schiffstunnel

Bei Weilburg durchquerten wir Deutschlands einzigen Schiffstunnel, an den sich direkt eine Doppelschleuse anschließt.

Pause nach einer harten Tour

Pause nach einer harten Tour

Mit letzter Kraft räumten wir in Gräveneck die Ausrüstung aus dem Kanu und zogen es eine Stahltreppe hoch auf die Wiese. Die Hitze und die Paddelei hatten ihren Tribut gefordert. Die Abmeldung und die Duschräume liegen fast einen Kilometer von der Kanufahrer-Camperwiese entfernt, was für einen Campingplatz seiner Klasse nicht akzeptabel ist. Auf halbem Weg steht wenigstens noch ein WC-Container.
Zum Abend grillten wir das mitgebrachte Fleisch, wobei es ganz leicht anfing zu regnen. Es blieb dann bei dem kurzen Schauer. Den Rest des Abends verbrachten wir am Flussufer. Die Tierwelt schlief wohl schon.

liebliche Landschaft

liebliche Landschaft

Halbwegs ausgeruht, aßen wir zum Frühstück den Rest des sehr reichhaltigen und abwechslungsreichen Picknickpaketes. Danach räumten wir unser Zeug wieder zusammen. Kurz darauf kam das Team von lahnkanu.com und brachte neue Picknickpakete für den heutigen Sonntag. Über die Treppe bugsierten wir das Kanu wieder in die Lahn, die Ausrüstung und wir wieder hinein und gegen 9 Uhr ging es los. Der Betrieb hielt sich heute sehr in Grenzen, so dass dies eine relativ entspannte Tour wurde. Allerdings waren noch einmal fünfzehn oder achtzehn Kilometer bis zum Ziel zurückzulegen, was erneut jede Menge Paddelei bedeutete. Zum Glück halfen hier und da kleine Stromschnellen, die uns ein Stück des Weges forttrugen. Immer wieder trafen wir auf Badende, die Abkühlung in der Lahn suchten.

Schleusenbedienung

Schleusenbedienung

Die einzige Schleuse auf diesem Abschnitt musste Klaus dann doch selbst bedienen, bekam aber später Unterstützung, als weitere Kanufahrer eintrafen. Dafür müssen die kleinen Schiebetore in den Schleusentoren, sowie die Schleusentore selbst, über verschiedene Mechanismen geöffnet und geschlossen werden. Damit füllt und leert man die Schleusenkammern. Wenn alles glatt läuft, und genügend Leute zur Bedienung zur Verfügung stehen, ist die Aktion in zehn Minuten erledigt.

Villmar

Villmar

An einem der Rastplätze gönnten wir uns einen Kaffee, der uns zum Frühstück verwehrt war. Er gab uns neue Energie für den Rest des Weges. Gegen 14 Uhr und weiteren 14 Kilometern erreichten wir Villmar. Eigentlich sollte Runkel das Ziel sein, aber noch dreieinhalb Kilometer weiter, nee. Wir waren fertig.
Nach einem Anruf bei den Anbietern räumten wir das Kanu aus, drehten es um und verstauten die geborgten Sachen wie wasserdichte Säcke, Tonnen und die Schwimmwesten darunter. Das Kanu würde später abgeholt werden.

Lahntalbahn

Lahntalbahn

Der Weg zum Bahnhof, auf der anderen Seite der Lahn, sah weiter aus als er ist, aber bei 37 Grad ist jeder Schritt, dazu mit schwerem Gepäck, zu viel. Der letzte Zug war gerade abgefahren, der nächste sollte in einer Stunde fahren. Wie kann es anders sein, zehn Minuten Verspätung kamen obendrauf. Inzwischen brauten sich dunkle Wolken zusammen und es begann zu regnen. Während der 37 Kilometer langen Zugfahrt passierten wir einige Gewitterzellen. In Leun eingetroffen, schien die Sonne. So muss es sein.
Auf dem Bahnhof standen wir dann echt ratlos, müde und ausgepowert da. Wo stand nun unser Auto? Da wir keine Ahnung hatten, riefen wir noch einmal den Anbieter an, der uns dann erklärte, dass einer von uns mit dem Gepäck am Bahnhof bleiben solle, während der andere das Auto zu Fuß holen geht. Klaus war über eine halbe Stunde unterwegs, bevor er mit dem Auto am Bahnhof eintraf. Waren wir mit den zwei Tagen Kanufahrt und der Organisation sehr zufrieden, verpasste diese Erfahrung unserer Freude darüber einen großen Dämpfer. Das müsste man irgendwie anders organisieren.

Also, wenn jemand nun Lust bekommen hat, ebenfalls eine Kanutour auf der Lahn zu unternehmen, müssen wir darauf hinweisen, dass für Ungeübte solch eine lange Strecke nicht zu empfehlen ist. Da sollten zirka 25 Kilometer ausreichend sein. Es gibt auf der ganzen Länge des mit dem Kanu befahrbaren Flussabschnittes mehrere Rastplätze und Ausstiege, so dass man flexibel in der Tourgestaltung ist und es auf jeden Fall eine entspannte Kanufahrt werden kann. Lohnen tut sich das in jedem Fall.

Weitere Eindrücke von der Lahn

Natürlich beobachteten wir auch wieder Vögel.

 

 

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