A+K Weltenbummler

Reisen rund um die Welt

Ardmore

Cork

Cork

Die Südwestküste Irlands hat ebenfalls sehr schöne Ecken zu bieten, aber erstens haben wir schon so viele schöne Ecken Irlands gesehen, zweitens ist kein Stellplatz zu finden, der groß genug für uns ist, und drittens sind da einfach zu viele Leute unterwegs. Deshalb entschlossen wir uns, an
die Südküste weiterzufahren.
In Cork wählten wir den Nordring, statt den wahrscheinlich einfacher zu befahrenden Südring. Dadurch fuhren wir direkt durch das enge Stadtzentrum und am Ostende auf ein großes Schiff zu, das im Hafen festlag.

Motorhomepark Ardmore

Motorhomepark Ardmore

Als wir uns dort durchgefitzt hatten, fuhren wir weiter über Midleton und Youghal in den kleinen Hafenort Ardmore. An der Straße entdeckten wir sogar noch zwei große Eukalyptusbäume, eine botanische Überraschung folgt der nächsten.
In Ardmore läuft die Zeit wieder langsamer. Vier Nächte verbrachten wir auf dem riesengroßen, direkt an Meer und Strand liegenden Stellplatz am Ort. Der Platz ist in Privathand, bietet Wasser und Abwasserentsorgung und kostet 10,- € pro Nacht, fünf Minuten Fußweg in den Ort.

Cliff Walk

Cliff Walk

Auf der Erkundung Ardmores fanden wir den Cliff Walk, den wir sofort in Angriff nahmen. Der Weg beginnt am Hafen, dahinter den Berg hoch, am Cliff House Hotel vorbei. Dort oben befindet sich die alte Küstenwache, die heute noch in Betrieb ist. Unterhalb dieser, direkt am Weg, findet man die St. Declan´s Quelle. An dieser Stelle baute St. Declan eine Kirche, um die Menschen hier zu christianisieren. Nun führt der Weg immer weiter auf die Felsenzunge und um sie herum. Von dort oben hat man einen unbegrenzten Blick über das Meer. Auf dem Plateau werden Getreide und Gemüse angebaut.

Beobachtungsturm und Ausguck

Beobachtungsturm und Ausguck

Etwas später trifft man auf einen Beobachtungsturm aus Napoleons Zeiten und einem Ausguck, der heute der Beobachtung von Meeressäugern und Riesenhaien dient. An diesem Ausguck hängt eine Tafel mit den Tieren, die man immer wieder sehen kann. Erst vor einer Woche wurden Finnwale, Riesenhaie und Delfine gesehen, ist auf dieser Tafel zu lesen. Wir hingegen guckten uns die Augen aus, nichts, außer unendlich viel Wasser.
Da zwei Tage später herrlichstes Wetter war, kaum Wind, fast keine Wellenbewegung auf dem Meer, ging ich noch einmal zum Ausguck am Cliff Walk und nahm ein Fernglas mit. Tatsächlich, zwei Gruppen Delfine hielten sich ein paar hundert Meter vor der Küste auf und zeigten sich immer wieder. Gut eine halbe Stunde verbrachte ich mit Ausschau halten, aber die Rückenflosse eines Riesenhais konnte ich nicht entdecken, obwohl sich Riesenhaie immer wieder in diesem Gebiet aufhalten sollen. Wale hingegen sind um diese Jahreszeit eher untypisch.

Wrack

Wrack

Kurz vor dem Turm steht das Wrack eines großen Krans an der Küste und rottet vor sich hin.
Dem Cliff Walk weiter folgend, erreicht man eine weitere Quelle, kunstvoll umbaut, bevor der Weg durch die Felder zurück nach Ardmore führt. Kurz vor dem Ort steht der Runde Turm, auf dem Friedhof mit den Resten der alten Kirche.
Im Ort selbst gibt es nur das Notwendigste, zwei Läden, ein paar Kneipen und den langen Strand. Mit viel Mühe wurde der Kräuter-, Gemüse- und Wildlife-Lehrpfad entlang des Baches angelegt, der durch Ardmore fließt. Kleine Kunstwerke aus Naturmaterialien vervollständigen das Kleinod.

Ballynacourty Point

Ballynacourty Point

Zum Einkaufen fuhren wir nach Dungarven, wo wir uns zuerst den Ballynacourty Point ansahen. An der Straße dorthin reihen sich teure Grundstücke mit ebensolchen Häusern. Das kleine, uralte Häuschen dazwischen sieht da etwas fehlplatziert aus, trotzt aber tapfer seinen großen Nachbarn.
Ein Golfplatz, ein kleiner Bootshafen und ein Leuchtturm, dann ist die Welt per Auto zu Ende.

Dungarven

Dungarven

In Dungarven ist in diesem Jahr das Castle am großen Hafen kostenlos zu besuchen. Früher war es eine normannische Festung, später wurde es ein Fort.
Der Hafen war früher Liegeplatz für die großen Segelschiffe, die Handel und Fischerei betrieben.

Youghal

Youghal

Unbedingt einen Besuch wert ist das Städtchen Youghal. Die mittelalterliche Altstadt und die Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert, mit dem Uhrturm, sind noch komplett erhalten, wenn auch der Neuzeit angepasst. Es lässt sich gut durch die Gassen schlendern. Überall sind schöne Details zu entdecken.
Im 9. Jahrhundert siedelten Wikinger hier, später die Normannen.
1209 wurde Joughal von Bristol aus kolonisiert, seitdem stieg die Stadt zu einem bedeutenden Handelshafen auf. 1275 baute man die Stadtmauer, 1464 bekam Youghal das College und 1777 den Uhrturm. Heute ist die Stadt etwas für Erholungssuchende. Außerdem war Youghal Schauplatz für den Film Moby Dick mit Gregory Peck.
In Richtung Cork findet man den Leuchtturm (der zu verkaufen ist) und einen langen, schönen Sandstrand.

Marienstiftskirc he

Marienstiftskirc he

Die Marienstiftskirche und der alte Friedhof unterhalb der Stadtmauer sind auch ein interessantes Ziel. Das älteste Grab stammt aus dem Jahre 1643. Im Februar 1950 stürzte durch einen technischen Fehler ein Hubschrauber der Royal Navy bei der Überwachung der Küste auf den Rand des Friedhofs. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Eine Gedenktafel hängt an dieser Stelle.

Am Rande: Unglaublich, seit einer Woche hat es nicht mehr geregnet. Am vierten Tag in Ardmore war sogar so schönes Wetter, dass wir uns nach mehr als zwei Monaten Rundreise das erste Mal an den Strand legen konnten, bei blauem Himmel, Sonne und gut 20 Grad.

 

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