Wismar
Die alte Hanse-Stadt Wismar steht auf der UNESCO-Welterbeliste, und das mit Recht. Die gotischen Backsteinbauten, die alten Speicher- und Handelshäuser mit ihren Stufengiebeln, die Bauten aus der Zeit der schwedischen Herrschaft, die beeindruckenden Kirchen und der Alte Hafen sind einfach einen Besuch wert. Das schöne ist, dass die Altstadt in sich abgeschlossen ist. Vor allem der Marktplatz ist ein Spiegelbild einer jahrhundertelangen Geschichte, auf die ich hier nicht weiter eingehen möchte. Die kann man an vielen entsprechenden Stellen viel besser nachlesen. Ich möchte hier nur ein paar Bilder zeigen, um einen Eindruck von dieser attraktiven Stadt zu vermitteln und neugierig auf sie zu machen.
Blickfang sind die zwei größten Kirchen Wismars. St. Georgen, ihr fehlt der Turm, und St. Marien, der das komplette Kirchenschiff fehlt. Bomben richteten 1945 diese Zerstörungen an. Beide Kirchen bieten die Möglichkeit, gegen eine Gebühr von 3,-€, Wismar von oben zu sehen. Die Eintrittsgelder und Spenden werden für den Wiederaufbau der Kirchen genutzt.
Wasserkunst – Dieser filigrane Bau wurde um das Jahr 16. Jahrhundert errichtet. Es ist das Brunnenhaus über einem unterirdischen Wasserreservoir. Aus verschiedenen Quellen gelangte das Wasser hierher und wurde dann an wichtige Wasserabnehmer, wie die Brauhäuser, verteilt.
„Altes Gewölbe“ – am Ausgang des Mühlenbaches zum Alten Hafen, der sich hier „Runde Grube“ nennt, steht ein ziemlich verschrobenes Fachwerkhaus, ein echter Hingucker. Es ist eines der ältesten Häuser Wismars.
Brauhaus am Lohberg – schon im 15. Jahrhundert ist an dieser Stelle ein Brauhaus belegt. Das Fachwerkensemble mit Backsteinen ist außen, aber eher noch innen, sehr sehenswert.
Glanzstücke der Backsteingotik:

Archidiakonat – eines der schönsten gotischen Backsteinbauten der Stadt. Die Ursprünge stammen aus der Mitte des 15. Jahrhunderts.

Marktplatz – die wohl schönsten und beeindruckendsten Beispiele der Backsteingotik sind die Hotels „An der Wasserkunst“ und „Alter Schwede“ zieren den Marktplatz im Herzen der Wismarer Altstadt.
Die Altstadt wird jedoch von den alten Speicher- und Handelshäusern dominiert. Die meisten von Ihnen stammen aus Mitte bis Ende des 17. Jahrhunderts und erstrahlen fast alle dank Restauration in altem Glanz, oder sogar schöner.
Wassertor – das einzige von ursprünglich fünf Stadttoren, das bis in die heutige Zeit überdauert hat. Es war Teil der in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts erbauten Stadtmauer. 1865 baute man die Stadtmauer zurück, nur das Wassertor blieb stehen.
Schweinsbrücke – sie ist zwischen der ABC-Straße und der Nikolaikirche zu finden und überspannt den Mühlenbach, der durch die untere Altstadt fließt. An den vier Ecken der Brücke erfreuen kleine, bronzene Schweinchen in verschiedenen Haltungen die Betrachter.
Caféshop „especial“ – Die kleine Kaffeerösterei befindet sich in der Sargmacherstraße. Sie kooperiert eng mit Kaffeefarmen in Nicaragua. Kein Wunder, denn der Besitzer der Rösterei stammt aus dem südamerikanischen Land. Er kauft seinen Kaffee aber auch in anderen Ländern der Welt. Der kleine Laden duftet intensiv nach Kaffee, denn in Abständen arbeitet die Röstmaschine direkt vor den Augen der begeisterten Kunden. Das Angebot an Kaffeesorten ist so groß, dass man sich nur durchprobieren kann.
Nosferatu – Das Grauen ging in Wismar um. 1921 drehte man an mehreren Stellen der Stadt den Horrorfilm „Nosferatu“. In den Boden der entsprechenden Stellen sind Erinnerungsplatten eingelassen.
Der Alte Hafen – Wir glauben, die meisten Wismargäste kommen wegen der leckeren Fischbrötchen, die von Kuttern im Alten Hafen aus verkauft werden. In der Nähe liegen die Ausflugsboote der Adler-Flotte am Kai. Besonderes Fahrvergnügen bietet die „Wissemara“, die Rekonstruktion einer Poeler Kogge aus dem 14. Jahrhundert.
Störtebeker – Man weiß nicht, wo der berühmte Seefahrer Klaus Störtebeker wirklich geboren wurde. An einem Haus in der Speicherstraße weist jedoch ein Schild darauf hin, dass der Seefahrer 1368 hier das Licht der Welt erblickt haben soll. (kein Museum)
Phantechnikum – interaktives Museum rund um das Thema Verkehrstechnik zu Land, zu Wasser und in der Luft im Raum Mecklenburg-Vorpommern. Weitere Themen wie Optik, Schweißtechnik und manches mehr ergänzen die sehr interessante Ausstellung.
Viele Straßennamen erinnern an die mittelalterliche Struktur der Stadt Wismar. Da sind die „ABC-Straße“, die „Bademutterstraße“, die „Sargmacherstraße“ und die „Speicherstraße“ zu finden. Das wohl meist fotografierte Straßennamensschild ist wohl das nachfolgende. Es war einmal eine sehr schmale Gasse.
Schwedenköpfe – Sie sind das Wahrzeichen von Wismar. Ihre Herkunft ist unbekannt. Irgendwann tauchten sie als Markierung der Hafeneinfahrt nach Wismar auf. Heute stehen sie an verschiedenen Stellen in der Stadt verteilt, oder prangen von Häuserfassaden. Sie sollen wohl die Stadt und ihren Hafen beschützen. Dieser hier steht vor dem Gymnasium.
Die Stadt Wismar hat also jede Menge Interessantes zu bieten und man sollte sich ein paar Tage Zeit nehmen, um sie zu entdecken.