A+K Weltenbummler

Reisen rund um die Welt

Costa Blanca

In den nächsten Tagen soll sich eine Kälteblase über halb Spanien legen, die aus Nordosten kommt. Grund genug noch weiter in den Süden zu fahren, genauer gesagt 180 Kilometer, bis an die Costa Blanca. Dort besuchten wir die Stadt Calp oder Calpe.

Wie in der Region Katalonien gelten auch in der Region Valencia zwei Sprachen: das Spanische und das Valencianische, welches außerhalb der Region „Katalanisch“ genannt wird.

Wir kamen von Norden her, auch durch Nutzung der teilweise mautfreien Streckenabschnitte der AP7.
Man fährt durch eine herrliche Hügellandschaft. Bei Cullera erhebt sich ein Berg, an dessen Flanke der Schriftzug der Stadt zu lesen ist.

Dann kommt man bald an der auf einem kleinen Hügel gelegenen Altstadt von Benissa vorbei. Das sieht ganz nett aus, aber wir hatten einen Stellplatz in Calp herausgesucht.
Bei der Abfahrt nach Calp bietet sich ein herrlicher Blick auf einen einzelnen Felsen und jede Menge Hochhäuser. Der einzelne Felsen erinnert spontan an den Felsen von Gibraltar.

Als wir bei dem Stellplatz ankamen stand schon in großen Buchstaben: completo. Auf der Suche nach dem zweiten Stellplatz stießen wir auf einen großen freien Platz, den wir sofort anfuhren. Es stehen keine Verbotsschilder, also haben wir dort übernachtet. Er kostet nichts und ist der Parkplatz für die Bauarbeiter der angrenzenden Baustellen. Gleich nebenan werden mehrere neue Hochhäuser hochgezogen. Da gibt es viel zu beobachten.

Schöner ist jedoch die Saline auf der anderen Seite des Parkplatzes, die sich hinter einigem Grün verbirgt. Man kann die Saline auf einem gut zwei Kilometer langen Weg umrunden, hat aber nur an ganz wenigen Stellen Gelegenheit einen Blick auf sie zu werfen. Selbst dort, praktisch mitten in der Stadt, halten sich Flamingos auf. Der Blick auf die Saline und die angrenzenden Hochhäuser ist schon besonders.

Vor zwei Millionen Jahren war der Felsen, der den Namen Ifac trägt, eine Insel im Meer. Nach und nach lagerte sich an beiden Seiten der Insel Sand ab, der so langsam die Bucht verschloss und ein See entstand.
Die Römer begründeten dann den Salzabbau, der bis 1988 erfolgte. Die Saline war in dieser Gegend ein wichtiger Wirtschaftszweig. Die Salzgewinnung war möglich indem man Meerwasser in den See leitete. Dies geschieht auch heute aus Gründen des Naturschutzes noch. Inzwischen ist die Saline ein einzigartiges Biotop. Von der vorbeiführenden Straße aus kann man die verschiedenen Vögel, die sich in der Saline aufhalten, wunderbar beobachten.

Calpe war früher ein Fischerdorf, heute besteht die Stadt fast nur aus schlanken Hochhäusern. Manche von ihnen haben geschwungene Formen, manche sind traditionell, andere wieder modern geradlinig. Dazwischen finden sich einige ältere Häuser, die optisch von den „Riesen“ verschluckt werden.

Interessant ist, dass der Bau der Hochhäuser von mehreren Gewerken gleichzeitig voran getrieben wird. Während oben am Rohbau gearbeitet wird, ist weiter unten schon der Ausbau im Gange, und ganz unten wird die Fassade fertig gestellt. Irgendwo im Hochhaus ist sogar schon eine „Show-Wohnung“ fertig, damit der Verkauf der Wohnungen in Gang gebracht wird. Solch eine Arbeitsweise haben wir in Deutschland noch nicht gesehen.

Wir spazierten zuerst zum einzelnen Felsen Ifac, der, je weiter man heran kommt, immer höher wird. Er ist der Naturpark del Penyal d´Ifac. Unwillkürlich reisen die Gedanken wegen der Ähnlichkeit nach Gibraltar.

Unterhalb breitet sich ein kleinerer Strand und der alte Fischerhafen aus, an dem Hotels und Restaurants liegen. Daran schließen sich kleine Felsbuchten an, bevor man den Hauptstrand von Calpe erreicht.

Kurz vorher wurden römische Grundmauern ausgegraben, die „Banys de la Reina“. Dabei handelt es sich um römische Häuser aus dem 2. Jahrhundert n.Chr., mit zentralem Innenhof und bemalten Wänden. Im Rahmen einer kleinen Führung, die man wahrscheinlich im Touristenbüro bucht, kann man sich die Ruinen ansehen.

Das Besondere an dieser Stätte ist das Vorhandensein von Wasserbauwerken, die das Anwesen mit Trinkwasser versorgte.

Ganz in der Nähe des Parkplatzes fanden wir dann auch noch einen deutschen Bäcker. Diese Gelegenheit ließen wir uns nicht entgehen und kauften ein paar Brötchen, Pflaumen- und Käsekuchen mit Mandarinen ein. Eine wunderbare Abwechslung im Einerlei der spanischen Kuchen.

Am nächsten Morgen machten wir einen Abstecher in die nahe Altstadt von Calpe. Vor allem die Carrer de Puchalt, eine Gasse unterhalb der Burg, ist sehenswert. Die Gasse ist eine Treppe, deren Setzstufen in den spanischen Farben erstrahlen. Die Trittstufen sind auf maurische Art mit Flusskieseln gestaltet. Die netten Eingänge der Häuser und die Grünpflanzen machen die Gasse zu einem Hingucker.

Geht man weiter nach oben gelangt man zur Burg mit dem Tor „Torreo de la Peça“. Es ist eine sehr schöne und ruhige Ecke, die man genießen sollte, bevor man wieder hinunter in den Trubel geht.

An einem der Kreisverkehre der vierspurigen Umgehungsstraße nördlich der Stadt steht ein alter Brunnen. Auf einem Fliesenbild ist zu lesen, dass die Einwohner von Calpe diesen Brunnen viele Jahre lang nutzten, um sich mit Trinkwasser zu versorgen. Restauriert wurde er im Jahre 1996.

Das war ein interessanter und unerwarteter Aufenthalt.

Eigentlich wollten wir uns die „weiße Stadt“ Altea ansehen, aber es war unmöglich einen Parkplatz für ein Wohnmobil zu finden. Also fuhren wir nach Villajoyosa weiter, der Schokoladenstadt.
Auf dem Weg dorthin führt die Straße durch eine felsige Landschaft und an Benidorm vorbei. Die Stadt ist an einem besonderen Hochhaus erkennbar, welches wir schon vor neun Jahren sahen. Überhaupt zeichnen sich die Städte an der Costa Blanca durch sehr viele Hochhäuser aus.

Unser Wohnmobil stellten wir in Villajoyosa gegenüber der Schokoladenfabrik Perez auf dem Parkplatz ab. In der ganzen Stadt sind Läden und Bar´s zu finden, die die Schokoladen von Villajoyosa anbieten. Wir besuchten aber zuerst die Schokoladenfabrik Perez, die gleichzeitig Museum ist, die kleine Führungen anbietet.

Betritt man den Verkaufsraum wird man sofort von einem angenehmen Schokoladenduft umhüllt. Tafelschokolade, Schoko-Pralinen, Trinkschokolade, was das Herz begehrt wird angeboten. Der sehr nette Verkäufer des Familienbetriebes lädt zur Verkostung des kompletten Angebotes ein, was wir gerne annahmen. Neben normalen Schokoladen, mit wenig oder viel Kakaoanteil, stehen auch außergewöhnliche Schokoladen in den Regalen. Da sind Mandeln, Zimt, Ingwer, Olivenöl und sogar Absinth verarbeitet. Ein Traumland für jeden Schokoladenfan, und das zu sehr akzeptablen Preisen. Natürlich kauften auch wir eine kleine Auswahl ein.

Nach diesem Besuch spazierten wir zum langen Sandstrand von Villajoyosa, an dem hier und da Palmen stehen. Auch entlang der Promenade stehen Palmen.

Die lange Häuserfront der Altstadt, die sich am Strand entlang zieht, zeigt sich kräftig bunt. Hier hat man Mut zur Farbe, was sehr gut ankommt. Auf den Platz davor wird für das leibliche Wohl gesorgt.

Auch ein schöner Ort in Villajoyosa ist der Park Censal, der die Fernstraße N332a und die Strandpromenade verbindet. Er ist sehr modern, mit Brunnen und großen Aufenthaltsflächen. Um vom Strand wieder nach oben zu gelangen, bieten sich Treppen oder sogar Laufbänder an. Laufbänder in einem Park haben wir auch noch nicht gesehen.

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