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Costa del Sol – Nachtrag

Wie schon an der Costa de Almeria so wurde auch an der Costa del Sol in den letzten neun Jahren sehr viel gebaut. Daher gibt es heute noch weniger Platz für Wohnmobile als früher, aber auch zu Fuß ist es eine Herausforderung geworden, durch die Städte zu spazieren, oder auch nur durch die Randgebiete. Der Verkehr hat so sehr zugenommen, dass man als Fußgänger kaum noch über die Straße kommt. Es macht einfach keinen Spaß mehr.

Von Marbella bis nach Estepona begleitet eine lange Vulkankette unsere Fahrt auf der A7. Weiter hinten sind dann die Gebirge aus hellem Stein zu sehen. In dieser Gegend hat aber der Sandstein wieder das Zepter übernommen.

In San Luis de Sabinillas hielten wir um etwas einzukaufen. Der LIDL besitzt einen zweiten großen Parkplatz, auf dem wir genug Platz fanden.

Daher beschlossen wir uns auch den Strand anzusehen. Der kleine Ort und seine Promenade sind recht nett, und die Einwohner haben Sinn für Kunst. Viele Wandgemälde, Reliefs, kleine und große Kunstwerke zieren den Ort.

Die kleine Kirche ist kaum zu sehen.

Zum Übernachten hatten wir uns einen Platz am Strand ausgesucht. Es ist der letzte Strand-Parkplatz am Mittelmeer auf dieser Rundreise und wir wollten Abschied vom „warmen“ Mittelmeer nehmen. Gegenüber ist das erste Mal die Küste Afrikas, genauer gesagt: Marokko – Ceuta bis Tanger, zu sehen. Leider nicht lange, denn es wurde diesig und Afrika verschwand.

Der Strand Playa de Cala Sardina liegt zwischen den kleinen Orten San Diego und Torreguadiaro. Auf dem Spaziergang am Strand entlang kamen wir am südlichen Ende an eine Sandsteinformation, die viele schöne Fotomotive hergibt. Das Besondere sind die dunkelbraunen Verfärbungen, die zum Teil aussehen, als wäre Eisen weg gerostet. Tatsächlich sind die dunkelbraunen Steine etwas schwerer als der gelbe Sandstein. Eisenhaltiges Gestein ist ja an seiner rotbraunen Farbe zu erkennen.

Aber auch die Formen, die Wind und Wasser in den Sandstein geschliffen haben, sind aufregend.

Auf dem Felsen darüber stehen die Ruinen eines ehemaligen Forts, mit Namen Casa Fuerte de Cala Sardina. Es stehen nur noch die Außenwände, die zudem Graffiti-beschmiert sind. Das Fort bestand aus einem ummauerten Innenhof und einem länglichen Gebäude mit mehreren nebeneinander liegenden Räumen. Von der Terrasse aus hat man einem guten Blick über die Küste und das Meer.

Spaziert man weiter auf der Straße entlang, kommt man nach Torreguadiaro. Zwei Hochhäuser dominieren den Strand. Allerdings ist der Strand zur Hälfte von Felsen durchsetzt, die sich bis ins Wasser ziehen. Das sieht toll aus, aber baden ist nur am felsenfreien Strand möglich.
Im Hintergrund ist schon Gibraltar zu sehen.

Unterhalb der beiden Hochhäuser findet man auch wieder interessante Sandsteinformationen, die weit ins Meer hinein reichen.

Auf etwa acht Metern schauen vier große runde Flusssteine aus der Felswand. Das sieht schon merkwürdig aus. Wie werden sie dorthin gekommen sein? Was ist da in lange vergangenen Zeiten passiert?

Sicher lässt sich an diesem Strand und in näherer Umgebung noch mehr entdecken, aber es wurde für die kommenden Tage Regen voraus gesagt. Da steht man besser nicht am Strand, der offensichtlich bei Nässe zu Schmierseife wird. Außerdem führt die Ausfahrt bergauf, also verließen wir den schönen Ort und fuhren weiter.

Wir wollten Gibraltar noch einmal besuchen, aber diesmal nur die Stadt.

Das Wohnmobil stellten wir in La Línea auf dem Stellplatz an der Marina ab. Der Platz, auf dem wir vor neun Jahren standen, existiert nicht mehr. Von dort aus war es bis zum Grenzübergang nicht weit. Von der Marina aus muss man da schon einen guten Kilometer laufen.

Die Passkontrolle war lasch, nur ein kurzer Blick von den Grenzbeamten. Dann läuft man über das Flugfeld des Flughafens von Gibraltar.

Nordwand des Gibraltar-Felsens, mit Löchern, die zum 2. Weltkrieg-Bunker gehören

Eigentlich wollten wir in die Altstadt laufen, aber jetzt wird gerade überall gebaut. Dazu war gerade die Schule aus und Feierabend. Die Leute stürzten eilig durch die Gegend, so dass wir kaum vorwärts kamen. Fußwege gibt es gerade nicht, nur schmale Wege, die von Bauzäunen begrenzt werden und nur Platz für zwei Personen nebeneinander bieten. Dazu der nicht unerhebliche Baulärm. Als wir an der alten Stadtmauer ankamen, hatten wir keine Lust mehr auf noch mehr Betrieb und bogen zur Küste ab, um über das Ocean Village nach La Línea zurück zu kehren.

Noch einmal werden wir Gibraltar wohl nicht besuchen, denn auch hier wurde und wird massenhaft gebaut. Am nördlichen Fuß des Gibraltar-Felsens stehen heute mehrere Hochhäuser, die es vor neun Jahren noch nicht gab.

Jetzt war wieder einmal ein Regentag angekündigt, also beschlossen wir, diesen Tag als Einkaufstag zu verbringen. Deshalb fuhren wir nach Palmones, zwischen La Línea und Algeciras gelegen. Dort befindet sich ein großes Gewerbegebiet mit vielen Geschäften, durch die man schlendern kann.

Zudem fließt ganz in der Nähe der Rio de las Cañas O Palmones in die Bucht von Gibraltar/Algeciras. Am gegenüber liegenden Flussufer liegen Salzwiesen und Dünen, die aber nur von Algeciras aus zu erreichen sind.

Der Playa de Palmones wird durch diesen Fluss und die Bucht begrenzt. Von hier aus hat man noch einmal einen schönen Blick auf den Felsen von Gibraltar. Viele Schiffe und Fähren von und nach Marokko steuern Algeciras an, oder verlassen den Hafen wieder.

Nun kann man entlang des Flussufers wieder zurück zum Gewerbegebiet spazieren, was ganz nett ist, und vor allem ruhig.

Dort findet man auch eine Sonnenuhr der besonderen Art, sehr künstlerisch gestaltet und mit Bedienungsanleitung.

Durch Zufall fanden wir auch die Agentur Carlos, die empfohlen wird, wenn man mit dem Auto nach Marokko möchte.

Costa del Sol

Die Stadt Motril kennzeichnet das Ende der Costa de Almeria und den Beginn der Costa del Sol, in Richtung Westen gesehen.
Wir sahen uns kurz an den Playas de Motril um, da wir dort die Nacht verbracht hatten. Im Landesinneren, gar nicht so weit entfernt, sind die schneebedeckten Berge der Sierra Nevada zu sehen. Von Motril aus nach Norden gelangt man nach Granada.

Auf unserer Reise durch Spanien vor neun Jahren waren wir, von Almeria aus am nördlichen Rand der Sierra Nevada entlang, nach Granada gefahren.
Diesmal fuhren wir an der Costa del Sol, immer dicht an der Küste, nach Westen. Vom Hafen Motril aus fahren Fähren nach Marokko, mit drei Zielen: Melilla, Nador und Tanger. Das Hafengelände ist zwar eingezäunt, aber zu Fuß zugänglich. Es gibt nicht viel dort zu sehen, unser Besuch war nur interessehalber.

An den Fährhafen schließt sich der Playa de Granada an. Die nagelneue Promenade aus Holz, zum Teil mit EU-Mitteln finanziert, lädt zum Schlendern ein. Sie ist aber auch ein Weg durch ein Naturschutzgebiet für Pflanzen und Tiere. Zum Beispiel sind die Kiesflächen Brutgebiet für die Regenpfeifer. Hin und wieder steht eine Bar am Strand, allesamt im Winter geschlossen.

Am Abend der Übernachtung stand lange Zeit eine Linsenwolke über uns, nicht gerade klein. Da wir diese Wolken inzwischen schon oft erlebt haben, überraschte uns der starke Wind über Nacht bis in den Morgen hinein nicht wirklich. Diese Linsenwolken sind immer schön anzusehen und besonders, sie zeigen aber zu 95% das Einsetzen des Mistral an, entweder in den nächsten zwei Stunden oder erst nach einem halben Tag. Die Stärke des Windes variiert, ist jedoch meistens nicht ohne, manchmal regnet es dazu.

Die Fernstraße N340 schlängelt sich meistens direkt am Meer entlang und verbindet kleinere Orte mit großen Städten, wie Salobreña. Die weiße Stadt zieht sich einen Hügel hinauf, auf dem ein großes Kastell thront.

Dann folgt ein Stück felsige Küste mit vielen schönen Aussichten und alten, stillgelegten Straßenabschnitten. Sie dienen als Wohnmobil-Stellplätze, obwohl diese Abschnitte Naturpark sind. Uns hatte man damals gebeten wegzufahren, heute haben sich diese Plätze offensichtlich etabliert, wenn auch nicht offiziell.

Das nächste Ziel, an dem wir Halt machten, war Maro. Der kleine Ort liegt kurz vor Nerja und ist ganz hübsch, vor allem ruhig. Am Ortseingang befindet sich ein größerer Parkplatz, auf dem wir auch übernachteten.

Der Dorfplatz mit der Kirche ist sehr schön angelegt und von der Terrasse aus bietet sich ein toller Blick über die Küstenlandschaft.

Maro verdankt seinen Aufstieg dem Bau einer Zuckermühle im Jahre 1585. Ein Jurastudent vom Oberen Gericht in Granada kaufte 1582 Land vom feudalen Grundherren von Maro. Er baute die Zuckermühle und baute Zuckerrohr an. Bis in die 1860er Jahre lief der Betrieb, bis das Gebäude abbrannte.
Heute ist die Zuckermühle eine Ruine, aber durch ihren soliden Bau aus Travetinstein sind die ursprünglichen Strukturen noch gut erhalten. So ist auch die perfekte Verarbeitung der Wände, Öffnungen und Spitzbögen heute noch zu bewundern.

Am unteren Ende der Zuckermühle wächst ein Kerzenstrauch. Mit seinen leuchtend gelben, großen Blüten ist er ein Hingucker.

Eine andere Sehenswürdigkeit ist der Aquila-Aquädukt aus dem 19. Jahrhundert, heute steht er unter Denkmalschutz. Man kann das beeindruckende Bauwerk von der modernen Brücke über die Maro-Schlucht bewundern, oder mit einem kleinen Umweg auch von unten.

Unterhalb der Brücke und des Aquäduktes steht noch die alte Brücke, die immer noch in Betrieb ist. Sie ist eines der besonderen Bauwerke der alten Straße zwischen Almeria und Malaga, die über Motril und Nerja führte. Sie wurde 1887/88 gebaut und besteht aus Ziegeln und Natursteinen. Auch sie steht unter Denkmalschutz.

Die Wände der Maro-Schlucht bestehen aus Löss. So lassen sich leicht Höhlen in den Fels graben, die heute als Viehstall, Unterstände für Bauern oder als Unterkunft für Menschen dienen.

Die Gegend um Mora ist Anbaugebiet für Avocados, Bohnen, Kartoffeln und Auberginen. Es werden jedoch nicht die Massen angebaut wie wir es auf den letzten Abschnitten gesehen haben, wo Quadratkilometer weit Tomaten wachsen.

Nun setzten wir unsere Fahrt fort, immer entlang der Costa del Sol, auf der N340. In Calaceite thront eine kleine Burg zwischen Straße und Meer, mit dem Namen Castello de Calaceite. Über dem Burgeingang ist ein weiteres Schild angebracht: In Gedenken an Karina. Die Burg ist nicht viel höher als zwei Meter plus die Fahnenmasten. Die Ausführung ist aber hervorragend gemacht. Die komplette Burg besteht ausschließlich aus flachen Flusssteinen, die zudem fast alle die gleiche Größe besitzen. Zwei Treppen führen zur Burg. Die Tür- und Fensterumrandungen, wie bei einer echten Burg, genial.

Ganz in der Nähe erhebt sich eine Art Schrein, der an die Höhlenwohnungen in Kappadokien
erinnert, ebenfalls hervorragend ausgeführt.

In Torrox-Costa fanden wir auf der Suche nach einem Einkaufsmarkt unverhofft einen Parkplatz. Die Costa del Sol ist sehr bevölkert, Unmengen von Autos verstopfen die Straßen, so dass es ein Ding der Unmöglichkeit ist, einen Parkplatz für ein Wohnmobil zu finden.
Nach dem Einkaufen, wir standen direkt im Zentrum von Torrox Costa, so dass wir entschieden, einen Spaziergang zum Strand und zum Leuchtturm zu machen.

Vor neun Jahren standen wir auf dem wilden Wohnmobil-Stellplatz am Leuchtturm. Heute ist dieser Platz für Campingmobile gesperrt, dafür existieren drei Plätze, die Geld kosten.

Wir spazierten um den Leuchtturm herum und kamen zu der Ausgrabungsstätte, die zuerst eine römische Fisch- und Garum-Fabrik war, und später als Nekropole genutzt wurde. Darüber hat man eine moderne Freiluftbühne gebaut.

Weiter in Richtung Westen beendeten wir einen weiteren Reisetag in Caleta de Vélez. Wir wollten einen Stellplatz am Hafen anfahren. Als wir dort ankamen, war alles besetzt. Für 5,-€ Parkgebühr stehen dort die Wohnmobile wie Heringe in einer Büchse liegen. Also drehten wir um und fanden einen freien Platz in zweiter Reihe.

Auf unserem Spaziergang kamen wir an wunderschön blühenden Bäumen vorbei, Flammenbäume, die einen Parkplatz verschönern.

Dann drehten wir zur Strandpromenade ab. Kleine Häuschen, Palmen und Strand, es ist schön im Ferienort Caleta de Vélez.

Neben dem Parkplatz, auf dem wir standen, werden unter anderem Drachenfrüchte angebaut. Anscheinend gibt es hier viel Futter für verschiedene Vögel. Wir sahen Stare, Braunkehlchen, Tauben, Spatzen und Mönchssittiche, die sich in der Gegend um Malaga ausgebreitet haben.

Nach einem kurzen Zwischenstopp in Arroyo de Miel, wo wir die Talstation des Kabinenlifts „Benálmadena“ besichtigten, der gerade nicht in Betrieb war, fuhren wir auf der A368 hoch über der Küste nach Westen weiter. Wir wollten das „Castillo Monumento Colomares“ besichtigen, aber die Gassen wurden immer enger und wir brachen die Aktion ab. Stattdessen fuhren wir weiter auf der A368, wo es ruhiger wurde und wir zu einem Aussichtspunkt kamen. Hier hielten wir, um die ruhige Aussicht über den Ort hinunter zur Küste zu genießen. Dabei fiel uns eine Dachspitze auf. Wir parkten und spazierten auf sie zu.

Es stellte sich als Buddhistischer Tempel, Stupa de Benalmádena, heraus.

Gleich in der Nachbarschaft steht eine Art asiatischer Pagoden-Bau, der unter anderem eine Schmetterlings-Ausstellung beherbergt.

Das Beste an dieser Stelle ist aber wieder der Ausblick vom Mirador de Orion.

Nach dieser Anstrengung, viel zu viele Autos auf zu engem Raum, fuhren wir wieder auf die A7 und folgten ihr bis kurz vor Marbella. Dort verbrachten wir zwei Nächte auf dem ACSI-Camping „La Buganvilla“. Um von dort zum Strand zu gelangen muss man eine Brücke über die A7 nehmen und durch mehrere Wohnblocks bzw. Residenzen laufen. Das ist ungefähr ein Kilometer, bis man am besten Strand seit längerer Zeit ankommt.

Vor neun Jahren standen wir auf dem Parkplatz unterhalb des Campingplatzes „Cabopino“. Von dort aus muss man nur durch die Artola-Dünen gehen und ist am Strand. Ich habe dort damals viele verschiedene Vogelarten beobachtet.

Ronda

Marina Cabopino

Marina Cabopino

Während der nächsten Tage warten wir auf den neuen ACSI-Katalog 2017, damit wir auch weiterhin günstige Campingplätze anfahren können, sollte es nötig sein. Die Bestellung soll zum Campingplatz in Cabopino kurz vor Marbella gehen. Solange stehen wir auf dem Parkplatz zwischen Campingplatz und Strand. Es ist ein schöner großer, als Stellplatz ausgewiesener Platz von Bäumen umringt direkt hinter den Dünen. Es führen lange Bretterwege durch die Dünen und auch zu den Stränden hinunter. Das Gebiet ist als Naturmonument „Dunas de Artola“ ausgewiesen.
Gleich nebenan befindet sich die kleine Marina von Cabopino mit netten, nicht ganz billigen Restaurants. Wenn keine Nebelbank über dem Meer liegt, sieht man fast zum Greifen nahe die spanische Enklave Ceuta sowie Marokko. Der Felsen von Gibraltar auf dieser Seite zeichnet sich schon deutlich ab.

Sierra Ronda

Sierra Ronda

Im Rahmen einer Tagestour erkundeten wir die weiße Stadt Ronda und den Canyon El Chorro im Hinterland der Costa del Sol. Von Marbella aus führt die Straße durch eine traumhafte Filmkulisse, die Bergwelt der Sierra de Ronda, bis nach Ronda.

Ronda

Ronda

Ronda zählt zu den ältesten Städten Spaniens und liegt an einer 723m hohen senkrecht abfallenden Felskante, die man im Osten der Stadt findet. Am besten lenkt man seine Schritte zuerst zum Alameda del Tajo, einem kleinen Park im arabischen Stil. Am anderen Ende des Parks steht man dann am Balkon von Ronda, hoch über dem Tal. Wer will, kann erst einmal dem Weg Richtung Norden folgen, immer mit dem Blick in das weite Tal und die anschließenden Berge.

Stierkampfarena Ronda

Stierkampfarena Ronda

Lenkt man seine Schritte nach Süden, kommt man zur ältesten Stierkampfarena Spaniens aus 1785, die nach Entrichtung eines Eintrittsgeldes auch von innen zu besichtigen ist, inkl. Museum. Übrigens kostet in Ronda alles etwas, sogar die öffentlichen Toiletten verlangen 50 bis 60 Cent.

Puente Nuevo Ronda

Puente Nuevo Ronda

Um den Parador Nacional de Tourismo herum erreicht man einen Punkt, an dem man die berühmte Brücke Puente Nuevo von Ronda sehen kann. Hier leben auch ein paar der in Europa seltenen Alpenkrähen, die mit lautem Krächzen auf sich aufmerksam machen.
Wegen der Steilwand und der Brücke, die zwischen zwei Felswänden klemmt, kommen die meisten Menschen nach Ronda und es lohnt sich wirklich. Die Brücke ist ebenfalls für ein Eintrittsgeld zu besichtigen. Sie ist gleichzeitig die Verbindung zwischen der Altstadt und der Neustadt.
Da wir nun schon viele spanische Altstädte besichtigt haben, ließen wir den Stadtbummel hier aus. Um die Puente Nuevo von unten zu sehen, sollte man einen kleinen Abstecher in Kauf nehmen. Vom Plaza Maria Auxiliadora in der Altstadt erreicht man über einen Fußweg den auf halber Höhe gelegenen Aussichtspunkt. Von hier unten bietet sich ein gewaltiger Blick gegen die mächtigen Felswände und die Brücke, durch die zudem das Wasser des Río Guadalevín in einem Wasserfall in die Tiefe stürzt. Für diesen Anblick kommt man nach Ronda.

Wer noch kein arabisches Bad gesehen hat, wird hier ebenso fündig, natürlich gegen einen Obolus. Gut, die Preise sind nicht eben hoch, aber es summiert sich. Man sollte sich in der Touristinfo nach einem Sparticket erkundigen.

Mirador del Guarda Forestal

Mirador del Guarda Forestal

Nun mussten wir uns aber sputen, denn nach El Chorro ist es noch ein weiter Weg. Im Nordosten von Ronda finden sich Reste eines römischen Aquäduktes. Nachdem man diese hinter sich gelassen hat, heißt es wieder, Berge und Kurven. Kurz vor El Burgo lädt der Mirador del Guarda Forestal noch einmal zu einem Halt ein. Auf einem kleinen Rundweg um die Kuppe eines Felshügels liegt einem die Sierra de las Nieves zu Füßen, mit der weißen Stadt El Burgo. Hier blüht gerade die Minivariante einer Schwertlinie, sehr hübsch anzusehen. Eine Infotafel weist darauf hin, dass in diesen Bergen Steinböcke leben. Natürlich sind die Tiere viel zu scheu, um sich dem Menschen zu zeigen.

El Chorro

El Chorro

Immer weiter durch die Berge, durch Ardales hindurch und am Stausee del Chorro vorbei, biegt man nun nach El Chorro ab. Gleichzeitig ändert sich die Landschaft in dramatischer Weise. Die Berge rücken eng zusammen, große Felsen und ein tiefes Tal liegen dazwischen. Wer möchte, kann zu der alten Stadt Bobastro sowie mehreren Höhlen abbiegen. Uns fehlte nun leider die Zeit dafür. In den letzten Sonnenstrahlen des Tages durchfuhren wir eine der drei Schluchten El Chorros. Es sind tolle drei Kilometer. Hier führt sogar eine Eisenbahnlinie durch die Felsen hindurch. Dafür mussten etliche Tunnel und Brücken gebaut werden.
Am Ausgang der Schlucht sollte man noch einmal anhalten, um einen letzten Blick auf dieses Wunder der Natur und der Technik zu werfen.

Steinbock-Kalb

Steinbock-Kalb

Als wir schon weiterfahren wollten, hörten wir komische Geräusche über uns in den Felsen. Wir konnten nicht glauben, was wir dort sahen. Direkt über uns, auf der letzten Felskante stehend, knabberte ein Steinbockkalb an einem Busch und sah uns dabei an, keine 10 Meter hoch. Allein dieser Anblick war die ganze Tagesreise wert.
Nun fuhren wir auf schnellstem Weg über Álora, Pizzara und an dem an einem Berghang klebenden weißen Dorf Ojén vorbei zurück nach Marbella. Zum Sonnenuntergang kamen wir auf unserem derzeitigen Platz an. Ein wunderbarer, aber langer Tag ging zu Ende.

 

Costa del Sol Ost

Talsperre an der A44

Talsperre an der A44

Von den Bergen an die Sonnenküste, von der dicken Jacke vormittags in den Bikini nachmittags. Die A44 brachte uns von Granada nach Motril, wo wir auf die A7 Richtung Süden abbogen. Wer Zeit und ein nicht zu großes Wohnmobil hat, sollte die landschaftlich sehr schöne Straße durch die Berge und über Otívar nehmen. Das empfahlen mehrere Leute, aber auch die Fahrt über die A44 ist nicht schlecht. Dabei kommt man ein zwei Talsperren vorbei. Eigentlich wollten wir bei Motril noch einen Stopp einlegen, aber dort sind sämtliche Womo-Stellplätze geschlossen worden.

Steilküste vor Mora

Steilküste vor Mora

Bei La Herradura stießen wir wieder auf die N340, die uns schon auf weiten Strecken an der Küste Spaniens entlang brachte. Wir hatten auf dem Campingplatz in Granada die Empfehlung bekommen, unbedingt auf einem der zwei Parkplätze kurz vor Maro zu parken. Sie sind durch Felsen von der Straße getrennt und liegen direkt an der Steilküste. Tatsächlich ist es ein sehr schönes Fleckchen Erde. Zum kiesigen Strand hinunter, an dessen rechtem Ende eine klare Quelle aus dem Schilf plätschert, führt ein Weg von ca. 10 Minuten. Hinter der Quelle befindet sich der inoffizielle FKK-Strand. Die Lufttemperatur lag bei 25 Grad und sogar ich ging bis zu den Knien ins Wasser, während uns von zu Hause Bilder mit Schnee erreichten.
Wir übernachteten auf dem Parkplatz, aber am nächsten Vormittag kam eine Naturschutzbeauftragte und verbot uns eine weitere Übernachtung. Das
war uns schon aus der Empfehlung bekannt, dass jeden Tag zu verschiedenen Zeiten jemand kommt und die Wohnmobilisten darauf hinweist, dass das übernachten im Naturpark nicht gestattet ist.

Quelle vor Mora

Quelle vor Mora

Also verbrachten wir noch einen wunderschönen Tag am Strand und fuhren abends Richtung Maro weiter, wo sich kurz hinter dem Campingplatz ein abseits gelegener Parkplatz direkt unter der Autobahnbrücke befindet. Das Plus ist eine reichlich sprudelnde Quelle, in der man frisches Wasser tanken kann. Einheimische gehen sogar im Bach baden. Das Sprudeln der Quelle übertönt gut die Geräusche von der Autobahn.

Balkon Europas in Nerja

Balkon Europas in Nerja

Weitere Stellplatznachforschungen ergaben, dass am Leuchtturm von Torrox Costa ein kleiner Stellplatz ist. Den steuerten wir an und hatten sogar Glück, dass wir noch ein Plätzchen fanden, mit direktem Zugang und Blick auf das Meer. Das hat wieder geklappt. Solche Plätze gefallen uns am allerbesten. Ein weiterer Stellplatz ist am südlichen Ende von Torrox Costa zu finden.
Von
Torrox
Costa  fuhren wir noch einmal nach Nerja zurück, um den Balkon von Europa zu sehen. Durch die Gassen der Altstadt erreicht man den Aussichtspunkt, der unter der Plattform wohl ein Restaurant beherbergt. Leider haben wir das erst aus einiger Entfernung gesehen, dass es da einen verglasten Bau gibt. Ab dem 16. Jahrhundert stand einmal eine Festung an der Stelle, von der heute jedoch nichts mehr existiert.
Nerja lädt zum spazieren an den Promenaden oder im Sommer zum Baden ein. Es ist ein recht schöner Ort, aber auch sehr touristisch.
Die Höhlen von Nerja besuchten wir nicht, da wir schon viele Höhlen rund um die Welt
gesehen haben.

Balcón del Mediterráneo in Torrox Costa

Balcón del Mediterráneo in Torrox Costa

In Torrox Costa ist nicht viel zu sehen. Die ganze Gegend um Nerja und Torrox Costa ist in deutscher Hand. Soviel deutsch wie hier hörten wir auf der ganzen Tour noch nicht. Es gibt deutsche Restaurants und Bars, deutsche Ärzte und deutschsprechende Apotheker und alle Bekanntmachungen werden in deutsch übersetzt. Das Fischrestaurant „Nordsee“ bietet „die besten Fischbrötchen vor Afrika“ an. Der Ort Torrox wirbt mit dem „besten Klima Europas“.
Das heutige Torrox steht auf einer alten römischen Stadt, in der Fische eingesalzen wurden, Garum, eine Fischsoße, und Keramik hergestellt wurden. Offenliegende Ausgrabungen zeigen die Reste eines Thermalbades, der Fischfabrik, auf deren Gelände sogar eine Nekropole
(Totenstadt) zu finden ist, sowie die Reste zweier Öfen, in denen die Keramik gebrannt wurde. Auf den Grundmauern der römischen Villa, von der nur ein kleiner Teil zu sehen ist, steht der Leuchtturm.
Der hiesige Aussichtspunkt auf das Meer heißt „Balcón del Mediterráneo“ und ist eine hängende Konstruktion mit Glasboden, unter dem sich die Gräber der Nekropole befinden.

Montes de Malaga

Montes de Malaga

Die nächsten paar Tage verbringen wir auf dem Stellplatz „Camper Areas M&H El Rincon“ bei Torre de Benagalbón. Der Platz liegt inmitten einer lockeren Ansiedlung 500m vom Meer entfernt. Bitte bei der Zufahrt nicht dem Navi folgen, sondern am Kreisverkehr mit dem Brunnen abbiegen und der Beschilderung folgen, sonst wird es etwas schwierig, vor allem mit einem größeren Wohnmobil.
Natürlich
ließen wir uns auch hier eine kurze Bergtour nicht nehmen, die durch die Montes de Malaga führt. Leider gibt es keine Verbindung auf die Bergstraße, die bei Almendrales beginnt. Deshalb muss man erst einen großen Umweg über das Zentrum von Malaga machen. Wenn man Malaga dann verlässt, folgt man der Straße immer bergauf. Hier und da gibt es Aussichtspunkte, von denen aus man über Malaga oder die Bergwelt sehen kann. Durch den Naturpark, an dem die Straße vorbeiführt, gibt es nur Wanderwege. Dort ist man mit sich und der Welt allein.

Fuente de la Reina

Fuente de la Reina

Kurz vor dem Pass Puerto del León, der auf 960m liegt, kommt man an der Quelle Fuente de la Reina vorbei, an der ein kleines Café zu einer Rast einlädt.
Kurz hinter dem Pass biegt man rechts nach Olías ab. Die schmale Straße führt in vielen Kurven bergauf und bergab durch eine traumhafte Landschaft. Überall liegen kleine Anwesen verstreut, die Hänge sind wie fast überall
in Spanien in kleinen Terrassen abgestuft. So lässt sich besser etwas anbauen. Seit Nerja wird der Anbau von Mangos groß geschrieben.
Zusammen mit Feigen und den unvermeidlichen Oliven bestimmen sie die Landwirtschaft.

Torre de Benagalbón

Torre de Benagalbón

Torre de Benagalbón ist Teil eines langen Küstenabschnittes, an dem es sich vorzüglich Fahrrad fahren lässt. Direkt am Strand führt ein Fahrradweg, mit kurzen Unterbrechungen, über viele Kilometer entlang. Alle paar Kilometer steht ein Beobachtungsturm aus dem 16. Jahrhundert. Manche hat das Meer fast weggespült, manche sind verfallen, aber der Torre de Benagalbón zeigt wohl fast seine Originalstruktur.
Rincón de la Victoria stimmt dann schon auf Malaga ein. In der Stadt, in der auch ein kleines Fort zu finden ist, tobt das Leben.

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