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Ebrodelta

Zwischen der Costa Dorada und der Costa del Azahar schiebt sich das Ebrodelta ins Meer. Es ist ein sehr flaches und vor allem wasserreiches Gebiet. Das Hauptprodukt, welches hier angebaut wird, ist Reis. Leider ist jetzt im Herbst schon alles abgeerntet und es stehen nur noch die Stoppeln im Wasser. Dafür haben die Wasservögel die Regierung in den Feldern übernommen. Neben tausenden Flamingos halten sich auch fast so viele Braune Ibisse auf. Beide Vogelarten nehmen mich immer wieder gefangen. Ewig könnte ich ihnen zusehen.

Aber auch Störche, Seiden-, Silber- und Graureiher, Kiebitze und Strandläufer sind gerade jetzt zu finden. Dazu Kormorane und verschiedene Entenarten. Wir haben gehört, dass sich im Dezember die meisten Zugvögel im Delta aufhalten. Es sollen über 300 Arten sein.

Unsere erste Station war die kleine Stadt Deltebro, die direkt am Ebro und mitten im Delta liegt. Direkt an der einzigen Brücke über den Ebro weit und breit kann ein Womo-Stellplatz genutzt werden, der zur Zeit kostenlos ist. Wir hatten das Glück einen Platz in erster Reihe zu bekommen, mit freiem Blick auf den Fluss und die Brücke.

Das Sehenswerteste in Deltebro ist eben diese filigrane Brücke. Sie trägt den Namen „Lo Passador“ und ist eine Hängebrücke mit 250 Metern Länge und 19,5 Metern Breite. Begonnen wurde der Bau 2008, eingeweiht wurde die Brücke am 30. September 2010. Das Besondere daran ist, dass eine Hälfte für den Verkehr gedacht ist, die andere Hälfte jedoch für Fußgänger und Radfahrer reserviert bleibt. Dort stehen einige Bänke zum Ausruhen, mit Blick auf den Ebro in Richtung dessen Mündung.

Mit dem Namen der Brücke würdigt man den Fährmann (Lo dor), der viele Jahre lang die beiden Flussufer miteinander verband.
Auf der Seite von Deltebre beherbergt die Brücke ein Informationszentrum zum Naturpark Ebrodelta, welches bei unserem Besuch geschlossen war.

Auf der anderen Seite des Flusses kann man Touren buchen, oder Fahrräder und Kajaks ausleihen.
Abends erlebten wir einen schönen Sonnenuntergang am Ebro.

Am nächsten Tag fuhren wir in den Süden des Deltas, zum Strand Trabucador, der den Beginn der Nehrung kennzeichnet. Dort steht ein riesiger Parkplatz zur Verfügung, allerdings nur tagsüber. Übernachten ist dort verboten. Also genossen wir die endlose Sandlandschaft, die zu beiden Seiten von Wasser begrenzt wird.

Im Sommer lädt ein kleines Café ein, und eine Kitesurf-Schule bietet ihre Dienste an.
Durch diesen Parkplatz donnern auch LKW´s, die das Salz von der vorgelagerten Halbinsel abholen. In der Ferne kann man große Salzberge ausmachen, wo noch aktuelle Salinen sind.

Stillgelegte Salinen breiten sich ca. einen Kilometer weiter an der Straße nach El Poble Nou del Delta aus. Sie sind heute Naturschutzgebiet, in denen sich so viele Flamingos aufhalten, dass es scheint, als hätte man hellrosa Schneefelder vor sich. Wir fanden mehrere Gruppen vor: die eine Gruppe ruhte sich aus, die zweite Gruppe fraß und eine kleine dritte Gruppe hielt wohl mit lang gestreckten Hälsen Wache. Wir haben inzwischen schon viele Flamingos gesehen, aber das waren mit großem Abstand die meisten an einer Stelle.

Da kein Übernachten am Strand möglich ist fuhren wir zur Casa de Fusta weiter, an der Lagunde El Clot. Erst dort merkten wir, dass wir hier schon vor acht Jahren waren, als wir das erste Mal in Spaniens Süden fuhren.
Von dem kostenlosen Stellplatz der Casa de Fusta aus lassen sich mit dem Fahrrad schöne Touren durch die Reisfelder und Salinen machen. Von einem Aussichtsturm aus bietet sich ein schöner Blick über das Gebiet.

Das Informationszentrum in einem traditionellen Haus hat geschlossen. Die Casa de Fusta stammt aus dem Jahr 1926. Drei Herren aus Barcelona wurden von der großen Anzahl der Wasservögel angelockt. Sie beschlossen daraufhin eine Jagdgesellschaft zu gründen und erhielten eine Konzession für zehn Jahre. Der vorläufige Vertrag und die Notwendigkeit, ein Haus für diese Zeit ihres Aufenthaltes im Delta zu benötigen, führte zum Bau einer zeitweiligen festen Unterkunft. Eigens zu diesem Zweck kauften die Drei ein transportables Holzhaus in Kanada und brachten es hierher. Heute ist das Casa de Fusta eines der Wahrzeichen des Ebrodeltas.

Weitere Informationen könnt Ihr in unserem Beitrag von vor acht Jahren über das Ebrodelta nachlesen, wenn Ihr möchtet.

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