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Route 66 Lincoln-St. Louis – Illinois

Eigentlich könnte man alle paar Meilen anhalten und Spuren aus der „guten alten Zeit“ entdecken. Tanksäulen, Tankstellen, Schilder, Kneipen und Restaurants sowie die „Giants“, sehr große Figuren, und die kleinen Läden mit allerlei Souvenirs zur Route 66, Originale und Nachgemachtes, lassen den Enthusiasten kaum vorwärts kommen. Da sind noch nicht die Sehenswürdigkeiten in den anliegenden Orten dabei.

Springfield ist die Stadt, in der der 16. Präsident der Vereinigten Staaten Abraham Lincoln, liebevoll Abe genannt, sehr lange arbeitete, in der sein einziges eigenes Haus steht, in dessen Straßen seine Kinder spielten und in der er begraben ist. Es gibt unzählige Sehenswürdigkeiten in Springfield, von denen wir uns nur auf wenige konzentriert haben, wie die Abraham Lincoln Presidential Library, die Lincoln Home National Historic Site, die Union Station mit dem Park dahinter, die Old State Capitol und die Illinois State Capital. Wir waren an einem Sonntag dort und die Straßen der Stadt wirkten wie ausgestorben.

Im Norden der Stadt steht das Grabmonument, das man ich glaube ein Jahr nach seinem gewaltsamen Tod 1865 errichtet hat. Darin liegen er, seine Frau May und drei seiner Söhne begraben. Es ist vollkommen aus grauem Granit und zeigt an den 4 Ecken Szenen aus den 4 Waffengattungen, die Lincoln während des Bürgerkrieges befehligt hat. Leider ist das Innere des Grabes sonntags und montags geschlossen.
Da die Route 66 auch durch Springfield verläuft, gibt es da natürlich auch noch etwas zu sehen wie Shea´s Gas Station Museum und das Cozy Dog Drive-In, in dem es in Teig frittierte Würstchen am Stiel geben soll. Den dritten der 4 Giants, den Lauterbach Giant an einer Autowerkstatt, haben wir leider übersehen. Von dem haben wir erst erfahren, als es zu spät war.

Seit Tagen fahren wir nun schon zwischen unendlich scheinenden Bohnen- und Maisfeldern, die zum Teil abgeerntet sind, kleinen Dörfern und Getreidesilos. In Virden existiert noch ein Gemälde an der Wand eines Gebäudes, auf dem ein Teil der Geschichte der Route 66 erzählt wird. Die ominösen Truthahn-Fußabdrücke auf dem Bürgersteig in Nilwood haben wir leider nicht gefunden.

Der einzige Platz an der Route 66 in Illinois, der ein Rondell in der Mitte aufzuweisen hat, liegt in Carlinville. Das kleine Gefängnisgebäude hat kanonenkugelsichere Wände und war von 1869 bis 1988 in Betrieb. In der Zeit gab es nur einen Ausbruch, der ein paar Blocks weiter sein Ende fand. Gleich gegenüber steht das gewaltige „Million Dollar“ Gerichtsgebäude. Es wurde mit 50.000$ in der Planung 1867 begonnen. Als es drei Jahre später fertig war, hatte es über 1,3 Millionen Dollar gekostet. Woher kenne ich das bloß? Dafür war es das wohl zweitgrößte Gerichtsgebäude nach dem größten in New York. In einer der Straßen in Carlinville findet sich noch einmal das alte Pflaster der Historischen Route 66.

Unser nächster Halt war in Staunton, wo wir Henry´s Rabbit Ranch besuchten. Henry war wohl einmal LKW-Fahrer. Alte LKWs, PKWs, eine alte Tankstelle und alte Reklameschilder füllen sein Grundstück. In dem kleinen Gebäude der ehemaligen Tankstelle verkauft er heute Souvenirs der Route 66 und hält Kaninchen, die gerne auch mal frei im Raum umherlaufen. Wie Gene in Atlanta ist auch Henry ein echtes Original.
Ebenfalls in Staunton befindet sich das Country Classic Cars. Auf dem großen Grundstück und in den Hallen auf dem Grundstück stehen über 600 Autos aus den Jahren 1920 bis 1980, die allesamt zu verkaufen sind. Die Preise für solche Klassiker sind nach deutschen Maßstäben ein Lacher. Die meisten Autos werden für um die 10.000$ verkauft. Die „Schätzchen“ stehen in einem klimatisierten Raum und kosten etwas mehr. Da sind wirklich schöne Stücke dabei.

In der Pink Elephant Antique Mall in Livingston werden Antikes und Trödel in drei Etagen teuer verkauft. Vor dem Gebäude steht der vierte der vier Giants, ein junger Schwimmer mit einem Eis in der Hand. Ein anderer Prospekt spricht von dem Harley Davidson Giant, was nicht oder nicht mehr der Tatsache entspricht.

In Mitchell steht das Luna Café. Das alte Haus steht noch alleine an dieser Stelle und gehört optisch irgendwie nicht mehr dorthin. In dessen Umfeld an der Highway-Ausfahrt befindet sich heute ein Gewerbegebiet. Das Café wurde 1924 gebaut, also 2 Jahre vor der Route 66. Es wurde von manchen Gangstern frequentiert wie z.B. Al Capone. Im Kellergeschoss beherbergte das Gebäude eine Spielhölle im Obergeschoss befanden sich die „Räume mit krankem Ruf“.

Nördlich von Granite City, östlich vom Mississippi steht der Lewis & Clark Confluence Tower mit 3 Plattformen bis in eine Höhe von etwa 50 Metern. Von dort oben kann man die Mündung des Missouri River in den Mississippi und über St. Louis sehen. William Clark & Meriwether Lewis waren Entdecker, die einen Wasserweg vom Camp River Dubois zum Pazifik suchten. Sie folgten 1804 zuerst dem Missouri und kamen später am Columbia River am Pazifik heraus. 1806 traten sie die Heimreise an. Es versteht sich von selbst, dass auch diese Expedition nicht ohne Zwischenfälle ablief.

Die Chain of Rocks Bridge wollen wir uns im Zuge unseres Besuches von St. Louis ansehen, bevor wir die Route 66 in Missouri weiter bereisen.

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