Maierus (Marienburg)
Unser nächstes Ziel sollte der historische Stadtteil Schei von Brasov (Kronburg) sein. Leider war für das Wohnmobil kein Parkplatz zu finden und so fuhren wir kurzerhand nach Marienburg weiter. Marienburg liegt zwischen Kronburg und Sighisoara (Schässburg).
Während sich überall sonst die Touristen über die Füße laufen, schieben die Kassiererin und der Wachmann der Marienburg eine äußerst ruhige Kugel. Wir waren kurz nach 13 Uhr da und waren für den Rest des Tages die einzigen Besucher. Wie sich herausstellte, ist das wirklich schade. Außerdem haben sich die Verantwortlichen sehr viel Mühe bei der Gestaltung der Tickets und der Beschreibung der Burg gegeben. Die sind echt nett.
Der Ort, auf dem die Burg steht, ist schon seit Urzeiten besiedelt. Archäologische Funde von der Steinzeit bis zum Mittelalter bezeugen das. Anfang des 2. Jahrtausends gab es dann eine Erdburg, die wahrscheinlich von Palisaden umgeben war. Im Mittelalter war Marienburg ein sehr bedeutender Ort. Wahrscheinlich im 16. oder 17. Jahrhundert befestigte man die Burg, aber sie verfiel auch schnell wieder. Anscheinend ist über die Geschichte der Burg nicht viel bekannt. Jedenfalls war die Burg zu unserer Zeit nur noch eine Ruine. Von 2013 bis 2017 restaurierte man die Burg weitestgehend in ihrer Form aus dem 17. Jahrhundert, nach alten Aufzeichnungen.
Wir finden, dass dies gut gelungen ist. In den beiden Türmen hat man Ausstellungen untergebracht. Im westlichen Turm sind die archäologischen Funde ausgestellt, im östlichen Turm ist die jüngere Geschichte des Ortes Marienburg dargestellt. Im obersten Geschoss des westlichen Turmes wird auf die Teutonischen Ritter, die wir bisher als Ordensritter kannten, eingegangen. Im 13. Jahrhundert hatten sie die Herrschaft über die Marienburg übernommen. Ihnen zu Ehren wird heutzutage jedes Jahr ein Festival veranstaltet.
Von den Burgmauern aus kann man rundum über die Ebene sehen, bis hin zum Gebirgszug der Karpaten.
Übernachtet haben wir aus Ermangelung von Alternativen gleich auf dem ruhigen Parkplatz vor der Burg, unter dem „Schutz“ eines Nachtwächters.