Safford – Arizona
Immer am westlichen Rand des Coronado National Forest mit dem majestätischen Mt. Graham (knapp 3300 Meter Höhe) entlang erreichten wir Safford. Dort verbrachten wir die Weihnachtsfeiertage. Im Lexington Pines Mobile Home und RV Park fanden wir eine lebendige Gemeinschaft, die viele Dinge gemeinsam unternimmt. Zu Weihnachten veranstaltet die Parkverwaltung in jedem Jahr ein Weihnachtsdiner mit anschließender geselliger Runde. Das Essen und Getränke werden spendiert, das Dessert bringen die Leute mit. Das wird dann unter allen Teilnehmern aufgeteilt. Wir wurden als seltener Besuch aus Deutschland und Gäste des Parks sehr herzlich dazu eingeladen. An unserem Tisch saß dann auch noch ein Ehepaar aus Saskatoon im westlichen Kanada. Dort sind jetzt -29°C, hat ihre Tochter berichtet. Da ist es doch hier tagsüber mit durchschnittlich 16°C ganz angenehm, nachts sind es immer noch um die 1°C. Im Rest der USA, außer von Südtexas bis nach Florida, jagen sich die Schnee- und Regenstürme schon seit Wochen. Zum Essen gab es Rosmarinhühnchen mit Spaghetti, verschiedene Gemüsebeilagen und Knobibrot. Das war etwas ganz anderes als Burger und Sandwiches, das war kein amerikanisches Essen. Es hat jedenfalls sehr lecker geschmeckt und wir hatten unseren Spaß mit den anschließenden Spielen. Klaus war sogar einer der wenigen Gewinner eines Gag-Geschenkes.
Die Altstadt von Safford hat nur wenig zu bieten. Die alten Häuser beherbergen keine traditionellen Geschäfte mehr. Eine handvoll großer Gebäude am Rande der Altstadt, kaum 100 Jahre alt, wie das Gerichtsgebäude, das Bankgebäude oder das Rathaus ziehen die Blicke auf sich. Was Safford wirklich ausmacht, ist der Blick zum Bergmassiv und dem Mt. Graham, der seit einer Weile eine dünne Schneehaube trägt.
Eine weitere Besonderheit der Region sind die heißen Quellen, die an mehreren Stellen zu Tage treten. Ein paar Meilen südlich von Safford befindet sich eine Art Badeanstalt. Dort wurden mehrere „Pools“ eingerichtet und umhaust. Solch eine „Quelle“ kann man dann recht günstig stundenweise mieten und in dem mineralhaltigen, warmen Wasser baden.
Eine andere heiße Quelle befindet sich im Roper Lake State Park, in dem wir uns ebenfalls 3 Tage eingemietet haben. Sie ist nicht eingehaust, hat aber einen umwerfenden Blick auf den Mt. Graham. Das Wasser ist sehr angenehm temperiert. Gerade 1x haben wir es bei 13°C Außentemperatur geschafft, darin baden zu gehen.
Am letzten Tag im Roper State Park haben wir endlich einen Northern Cardinal gesehen, ich meine richtig gesehen. Es ist einer der prächtigsten und auffälligsten Vögel, die Arizona zu bieten hat. Zweimal hatten wir einen dieser Vögel ganz kurz durch die Büsche fliegen sehen, diesmal durften wir einen schönen Blick darauf werfen. Leider entschwand er, bevor ich den Auslöser an der Kamera drücken konnte. Der Northern Cardinal ist knallrot mit schwarzen Augen, schwarzer Kehle und dunklem Schwanz, dazu ziemlich groß und er hat eine Haube. Unser Futterhäuschen, das wir besorgt haben, um die vielen schönen bunten Vögel zu beobachten, hat ihn angezogen.