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Białystok

Mittelpunkt Europas seit 1775

Auf dem Weg von Augustow nach Białystok liegt der Ort Suchowola, direkt an der Straße 8. Genau dort, im Zentrum befindet sich ein Mittelpunkt Europas. Ein Mittelpunkt Europas? Ja, denn es existieren mindestens sechs Orte, die darauf Anspruch erheben. Es kommt darauf an, wie diese Mittelpunkte ermittelt wurden: Zählt nur die Landmasse, zählen die angrenzenden Meere dazu, zählt eine imaginäre Linie, die die äußeren Punkte der Landmasse umfährt usw. Einer der Mittelpunkte Europas wurde 1989 nördlich von Vilnius durch eine Berechnung des Flächenschwerpunktes ermittelt. Andere Mittelpunkte liegen z.B. in Deutschland, Tschechien und der Ukraine. Der älteste geografische Mittelpunkt Europas ist eben seit 1775 der in Suchowola.

Swieta Woda

Auf der Suche nach einem Womo-Stellplatz in der Nähe von Białystok fanden wir einen Platz in Swieta Woda, 10km nördlich von Białystok. Als wir dort ankamen, ist Swieta Woda, auf deutsch Weihwasser, ein Wallfahrtsort. Ein Hotel, eine kleine Kirche, eine heilige Quelle und ein „Berg der Kreuze“ gehören zum Ensemble. Sofort kam uns der litauische „Berg der Kreuze“ in den Sinn, der beim besten Willen auf keiner unserer Route lag. Dort sollen mindestens 50.000 Kreuze stehen und jeden Tag mehr werden. Der Berg der Kreuze in Swieta Woda kann da an Attraktivität nicht mithalten, aber imposant ist er allemal. Sogar Pabst Johannes Paul II, auf dessen Spuren wir in Polen schon mehrfach stießen, ließ hier ein Kreuz aufstellen. Eine Gedenktafel erinnert daran.
Die Quelle wurde erstmals 1719 erwähnt, als ein Edelmann namens Basil durch dieses Wasser eine Wunderheilung erfuhr. Zwei Jahre zuvor war er erblindet. Nachdem er das Wasser der Quelle getrunken hatte, konnte er wieder sehen. Da er dafür so dankbar war, errichtete er eine hölzerne Kapelle. Seitdem wuchs die Bedeutung von Weihwasser. Die Stätte hat jedoch auch viele schlechte Zeiten und Zerstörung gesehen. Man baute sie immer wieder auf und aus, und heute ist sie ein Wallfahrtsort.

Białystok

Um Białystok kennenzulernen, hat man mehrere Möglichkeiten. Entweder drauflos, z.B. durch die Fußgängerzone mit dem Rathausplatz, an der Kathedrale vorbei zum Schloss der seit dem 17. Jahrhundert in der Stadt ansässigen Adelsfamilie Branicki, mit dem schönen Schlosspark, oder auf einer der sechs Themenrouten durch die Innenstadt. Eigentlich begann die neue Geschichte Białystoks erst richtig mit dem Bau des Schlosses. Da sich die Adelsfamilie ohne Stadt kaum ein Leben aufbauen konnte, sorgte sie für den Bau des Rathauses, des Krankenhauses, Hotels, eine Post und das erste Theater Polens. Das Gesundheitssystem geht auf die Familie Branicki zurück, und viele andere Einrichtungen der Stadt ebenso.
Eine Themenroute beschäftigt sich mit dem Erfinder der Kunstsprache Esperanto, Ludwik Zamenhof, der 1859 in Białystok geboren wurde.

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