A+K Weltenbummler

Reisen rund um die Welt

Eastern Shore – Nova Scotia

Endlich haben wir mal Ruhe gefunden. Auf dem „E&F Webber Lakeside Park“ in Upper Lakeville haben wir vier geruhsame Tage verbracht. Nach drei Tagen Nebel und Regen schien dann wieder die Sonne. Wir sind kostenlos Kanu (1 Nacht Campingplatz = 1 Stunde Kanuausleih) auf dem riesengroßen See gefahren, an dem direkt der Campingplatz liegt. Klaus hat ein paar Goldröhrlinge im Wald gefunden, aus denen wir eine prima Pilzmahlzeit gezaubert haben. Bei der Rundfahrt über die Halbinsel, an deren Spitze der Clam Harbour Beach liegt, haben wir 4 schöne, große, fangfrische Makrelen von einem Fischer geschenkt bekommen. Er wollte seine eben gefischten Makrelen als Köder für den Hummerfang haben. Ich bin kein Markrelenfan, aber die waren lecker, gebraten und dazu grüner Spargel.

Mit den Makrelenköpfen und -innereien fing Klaus am späten Abend 2 Aale in dem See.
Der Clam Harbour Beach heißt wahrscheinlich so, weil es dort wohl die meisten Clams (ziemlich große helle Muscheln) gibt. Wir haben leider nur leere Schalen gefunden. Die Muscheln verstecken sich im Sand. An jeder Ecke werden gebratene Clams angeboten. Die werden die nächsten sein, die wir probieren.

Auf der Muschelfarm bei Ship Harbour haben wir ein 3 kg-Netz Miesmuscheln für ganze 7,- CAD gekauft, ganz frisch geerntet. Die haben wir uns mit Sahne und Sherry schmecken lassen.
Die Krauch´s Räucherei in Tangier, in der man geräucherten Lachs kaufen kann, hat bei uns dagegen keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Auf der Weiterfahrt, bei East Quoddy, sahen wir unsere ersten Elche. Eine Elchkuh mit ihrem Kalb hielten sich in einer Lichtung zwischen Straße und Bucht auf, sonnenbeschienen und klar. Ein tolles Erlebnis.

Bei Marie Joseph legten wir eine Rast auf einem Picknick-Platz ein. Der gefiel uns so gut, dass wir uns schnell entschieden, dort zu übernachten. Dort trafen wir auf ein deutsches Ehepaar. Herr Oberdorfer hat seit langem den gleichen Traum, den wir uns jetzt erfüllen, aber sein Job und seine Frau spielen noch dagegen. Wir haben ihm ein paar Tipps gegeben und er wünschte uns eine gute und erlebnisreiche Weiterfahrt. Auf diesem Platz erlebten wir unseren schönsten Abend der bisherigen Reise. Stille, Frieden, milde Luft, Sherry und eine Kerze, die nach Melone duftet, waren die Zutaten. Um 22 Uhr zog die ISS von Südwest nach Nordost.

Am Morgen wurden wir durch das Getrappel einer Möwe auf unserem Dach geweckt und ein Kolibri besuchte uns zum Frühstück.
Nach nur ein paar Kilometern weiter überquerten wir den Liscomb-River. Auf dem dahintergelegenen Parkplatz fanden wir einen Trail, der uns entlang des Flusses führt. Im Herbst ist er voller Lachse, aber auch so liegt der Liscomb-Fluss wunderschön eingebettet in der kanadischen Wildnis. Nach knapp 10 km über Stock, Stein, Felsen, Wasserlöcher und ausgelegten schmalen Baumstämmen wollten uns unsere Beine kaum noch weiterbringen. Wenn wir gewusst hätten, was uns da auf dem Trail erwartet, hätten wir wahrscheinlich kapituliert, aber es war trotz allem ein wunderschöner Weg. Die ein oder andere Handvoll Blaubeeren lieferten einen Teil der benötigten Energie. Eine Sonnentau-Pflanze haben wir aufgespürt und Pfifferlinge zum Abend gab es noch obendrauf.

In Sherbrooke kamen die ersten Franzosen 1655 an und bauten in 160 Jahren eine florierende Wirtschaft, bestehend aus Landwirtschaft, Fischerei und Holzhandel auf. 1861 wurde der Ort vom Goldfieber erwischt. In 20 Jahren Goldabbau siedelten sich 19 Goldminenfirmen an. In dem historischen Dorf „Sherbrooke Village“ wird man in das 19. Jahrhundert zurück versetzt. Die Gebäude wurden teilweise bis ins Jahr 2000 genutzt. Auch heute noch wird hier für die Erhaltung des Dorfes produziert.

Für uns ist der Eastern Shore der schönste Abschnitt auf Nova Scotia, zudem noch wenig von Touristen besucht. Noch ein Tipp fürs Lagerfeuer: Treibholz brennt prima.

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