Santa Fe – New Mexico
Da wir die Interstate nach Albuquerque gefahren sind, um die bergig-kurvige Strecke nach Santa Fe zu umgehen, haben wir Santa Fe mit unserem Truck im Rahmen einer Tagesfahrt besucht. Es waren zwar mehr als 50 Meilen, aber es hat sich gelohnt. Schon auf der Fahrt dorthin, die Straße ist unter dem Namen Turquoise Trail bekannt, boten sich herrliche Aussichten auf die Berglandschaft rundum.
Zuerst kamen wir durch Golden, wo im 19.Jahrhundert Gold abgebaut wurde. Die netteste Ruine, die wir dort fanden, war die „Arschtritt-Ranch“.
Im nächsten Ort Madrid wurde bis 1950 herum Kohle abgebaut. Im Minenmuseum kann man sich darüber informieren. Außerdem bietet das Museum weitere Informationen über diesen Ort. Thomas Edison, der Erfinder zahlreicher elektrischer Gerätschaften, war in Madrid und hat dort eine Batterieauflademaschine für die Kopflampen der Grubenarbeiter gebaut. Außerdem wurden zahlreiche Filme in Madrid gedreht, wie z.B. „Convoi“. Madrid ist aber auch berühmt für seine jährliche Weihnachtsbeleuchtung des Ortes. Eigentlich ist der Ort seit 1950 zum Untergang verurteilt gewesen und wurde 1959 zur Geisterstadt erklärt, aber Madrid ist wieder auferstanden und zieht heute jede Menge Besucher an. Warum? Madrid ist eine Künstlerstadt mit verrückt bunten Läden, Kunstwerken, Handarbeiten und genauso bunten Typen. Das hat uns echt überrascht und wir verweilten länger, als wir wollten.
Unser eigentliches Ziel Santa Fe kam dadurch etwas zu kurz. Die Downtown ist das „Adobe Village“ aus den Touristenführern. Vor allem die Canyon Road am Ostrand ist von Adobe Häusern gesäumt, in denen sich Galerien, wie am Schnürchen aufgefädelt, befinden. Wir haben es zwar nicht so mit Kunst, aber da waren echt gute Bronze-Skulpturen dabei. Mir gefällt diese an die Landschaft angepasste, kubisch-einfache Bauweise aus getrockneten Lehmziegeln sehr gut. Im Zentrum von Santa Fe findet man alte Kirchen, den alten Bahnhof, das New Mexico State Capitol und mehrere Museen. Vor allem ist die Downtown aber mit Galerien, Shops und Restaurants auf Touristen ausgerichtet. Im Atomic Grill auf der Water Street probierten wir das Nut Brown Ale aus der Brauerei in Santa Fe. Der Santa Fe River, dessen Bett sich durch die Stadt schlängelt, war bei unserem Besuch absolut trocken. Auf dem Schild zum Fluss steht, dass das Wasser zum Rio Grande fließt, wenn es denn mal da ist.
Mich hätte, nordwestlich von Santa Fe gelegen, das Valles Caldera National Preserve brennend interessiert. Das ist einer der sechs Supervulkane der Erde, zu denen auch Yellowstone, der Krakatau und ein weiterer Vulkan in Sibirien gehören. Wenn die ausbrechen, dann hat das Auswirkungen auf die gesamte Erde. Leider war der Weg dann doch zu weit.
Auf dem Rückweg nach Tijeras, wo wir uns für drei Nächte niedergelassen haben, besuchten wir noch Cerillos. Diese Geisterstadt ist eine Geisterstadt geblieben. Sie hatte ihre Hochzeit in den 1880ern, als noch Gold, Silber, Blei, Zink und Türkise abgebaut wurden. Damals konnten die Minenarbeiter zwischen 21 Saloons wählen, zudem gab es 4 Hotels. Heute sind in einem Gebäude ganz am Ende des Ortes die Touristinfo, die Trading Post und das Minenmuseum untergebracht. Daneben gibt es einen kleinen Streichelzoo. Ansonsten sind die meisten Gebäude, wie sie waren, verlassen. Es gibt nur noch wenige Einwohner in den staubigen Straßen von Cerillos.