Albuquerque –New Mexico
1,5 °C in unserer Wohnung auf 1600 Metern Höhe, Zähneklappern, Brrrr. Santa Fe liegt auf 2135 Metern. Das hatte ich noch zu erwähnen vergessen. Albuquerque ist eine sehr interessante Stadt, die sehr viel zu bieten hat. Leider läuft uns jetzt jeden Tag die Zeit weg, denn es ist schlagartig kurz nach 18.30 Uhr dunkel. Unser erster Ausflug in Albuquerque galt dem Sandia Peak im Cibola National Forest. Eine 14 Meilen lange, kurvenreiche und über 1600 Höhenmeter überwindende Straße führt auf die Spitze des Berges, die auf 3255 Meter liegt. Für Wanderfreunde gibt es viele Kilometer Trails durch den Park. Von ganz oben hat man eine aufregende, beinahe 360° Rundumsicht auf Albuquerque und angrenzende Bergmassive und Täler. Die Höhe ist schwindelerregend. Ich weiß nicht, ob wir schon einmal so hoch waren. Man sollte sich aber warm und windfest anziehen.
Eine andere Möglichkeit, diese Höhe zu erreichen ist, die längste Seilbahn der Welt, die Tramway, zu benutzen. Sie ist 2,7 Meilen lang und ist nur für schwindelfreie Menschen zu empfehlen. Das steht jedenfalls so mehr oder weniger in der Beschreibung. Um auf die höchste Höhe zu gelangen, muss man dann jedoch noch 1,8 Meilen bergauf zu Fuß zurücklegen.
Bei unserem zweiten Besuch der Stadt haben wir uns die „Talstation“ der Tramway angesehen, die auch schon einige Meter über der Stadt liegt. Von dort hat man ebenfalls einen wunderschönen Blick über das Land.
Unser nächstes Ziel war der Rio Grande Nature Center Nature Park. Der legendäre Rio Grande fließt von Nord nach Süd durch Albuquerque. Im Besucherzentrum machte man uns gleich auf eine eigene Sehenswürdigkeit aufmerksam: ein Porcupine (Baumstachelschwein). Schon wieder musste ich im Internet forschen, denn auf dem Bild, welches man uns in einem Buch zeigte, konnten wir nicht wirklich etwas erkennen. Das relativ große Tier auf dem Baum hatte uns den Rücken zugedreht und schlief, so dass es uns auch keinen Aufschluss über dessen Aussehen gab. Es sind ausnahmslos nachtaktive Tiere, die von Alaska bis ins nördliche Argentinien vorkommen sollen. Ich habe noch nie etwas von diesen Baumstachlern gehört. Zum Besucherzentrum gehören auch zwei große Teiche, die zur Zeit von vielen Kanadagänsen besucht werden. Schildkröten konnten wir auch beobachten.
Ein kurzer Weg durch das Auland des Rio Grande führte uns direkt zum Fluss. Die Dame im Besucherzentrum meinte, dass der Fluss sehr wenig Wasser hat. Es ist in diesem Jahr eine Katastrophe, denn es gibt noch weniger Wasser als die Jahre zuvor. Schon wieder stimmte die Wirklichkeit nicht mit unseren Vorstellungen überein. Von einem Fluss ist nicht viel übrig. Wir sahen nur Sandbänke mit etwas Wasser dazwischen und waren etwas enttäuscht. Einmal am Rio Grande stehen und dann so ein Bild, aber das ist die Natur. Einige alte und gewaltige Biberspuren an Bäumen haben wir gefunden, auch Eidechsen und Finken. Sonst konnten wir keine Tiere entdecken.
Als nächstes fuhren wir auf die Route 66. Die moderne Route 66-Brücke über den Rio Grande bietet gerade jetzt im tiefen Herbst phantastische Bilder. Viele Bäume, vor allem Pappeln, leuchten golden in der Sonne. Rot ist hier im Herbstlaub nicht zu entdecken, aber dieser gold-grün Kontrast ist auch toll.
Sehenswert in Albuquerque ist der Ursprung der Stadt, die im April 1706 von Francisco Cuervo y Valdez, der von Spanien zum Gouverneur von New Mexico ernannt worden war, gegründet wurde. Dieser Teil der Stadt nennt sich Old Town. 300 Jahre Geschichte stehen dort in ein paar Blocks. Die allermeisten Gebäude sind in Adobe-Bauweise errichtet worden, in denen sich auch hier Galerien und Shops befinden. In ganz Albuquerque ist diese Bauweise vorherrschend, wobei wir feststellten, dass die rekonstruierten und neuen Bauten mit Spritzbeton verkleidet sind, der zumeist den typischen Erdton aufweist. Diese Häuser muten sehr warm, sehr weich und sehr erdverbunden an. In den Originalhäusern wohnt es sich zudem bestimmt sehr gut.
Für Route 66-Fans ist das Nob Hill Viertel interessant. Hier finden sich noch einige Häuser aus der alten Zeit, die allesamt neu aufgemöbelt sind. Wir fanden kurz vor der beschriebenen Brücke zwei alte Motels.
Ein besonderer Leckerbissen, den wir in einem Bonbon-Laden fanden: