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Reisen rund um die Welt

Grand Canyon – Arizona

Vorbei an den San Francisco Mountains und anschließend durch eine bilderbuchmäßig schöne Vulkankette erreichten wir, immer bergab fahrend, auf der Road 89 Cameron, wo wir uns die alte Stahlfachwerkbrücke über den Little Colorado River angesehen haben. Sie wurde von einer moderneren, dem heutigen Verkehr entsprechenden Brücke abgelöst.

Nachdem wir auf die Road 64 abgebogen waren, fuhren wir durch eine Wüste mit Sandsteinformationen, Vulkanen und dem schon beeindruckenden Canyon des Little Colorado River. Entgegen unserer Erwartungen mussten wir wieder einen Höhenunterschied von 5000 Fuß auf weit über 7000 Fuß (2200m) überwinden. Niemand, aber auch niemand, hatte irgendwann einmal erwähnt, dass der Grand Canyon nicht im Flachland liegt, wie man es erwartet, sondern im Hochgebirge. Die Erklärung: vor Milliarden von Jahren lag die ganze Ebene viel tiefer und war ein riesiges Meer, welches Sedimente ablagerte und Lebewesen konservierte. Irgendwann später schob sich die Nordamerikanische Kontinentalplatte unter die Pazifische Platte und das Gebiet des heutigen Grand Canyon wurde auf etwa 3000m angehoben. Dabei verschwand das Wasser des Meeres bis auf einen Rest, der sich nach und nach in die Ebene eingrub. 17 Millionen Jahre soll es gedauert haben, bis der Grand Canyon in seiner heutigen Form entstand und die Milliarden Jahre alten Schichten zum Vorschein brachte. Er ist eines der sieben modernen Weltwunder.

Die Kältewelle hält immer noch an und wir entdeckten den Grand Canyon bei ganzen 3°C und eisigem Wind, teilweise lag noch der Schnee von vor ein paar Tagen. Dafür hatten wir strahlend blauen Himmel und Sonne satt.
Bei Desert View erreichten wir den South Rim (Südrand) des Grand Canyon National Parks. Die Parkgebühr von 25,-$ schenkte man uns heute freundlicherweise – gebührenfreies Wochenende, hieß es, obwohl heute Montag war. Dafür bekamen wir Informationsmaterial in die Hand gedrückt, das uns half, uns im Park mit seinen Angeboten zurechtzufinden. Neben der Straße lässt sich der Canyon auch per Hubschrauber, Rafting, Ballon, Muli oder Wanderungen entdecken. In dieser Jahreszeit bleiben anscheinend nur die Straße, das Muli und die Wanderungen.

Am Desert View steht der Watchtower, der um 1930 gebaut wurde, um den Besuchern den weitestmöglichen Blick über den Grand Canyon zu bieten. Hopi und Navajo-Indianer gestalteten das Innere des Aussichtsturmes künstlerisch. Der erste Eindruck vom Grand Canyon ist gewaltig. Nur ein Loch in der Erde? Fehlanzeige. Der Grand Canyon ist 277 Meilen lang (alles x1,6 für Kilometer), 10 Meilen breit und fast 1 Meile tief. Wenn man Glück hat, kann man sogar einen Kalifornischen Condor beobachten, die hier wieder angesiedelt werden. Wie immer, war uns dieses Glück nicht vergönnt. Dafür drehen die Raben ihre Runden und zwei Dickhornschafe ließen sich auch blicken. Der Grand Canyon ist aber ein Refugium für eine Vielzahl an Pflanzen und Tieren.

Wir fuhren die Straße weiter Richtung Westen, immer am Rand des Canyon entlang, an dem mehrere Aussichtspunkte eingerichtet sind, von denen man atemberaubende Blicke in und über das Naturwunder mit seinen Farben und Formen hat. Wir haben gefühlte 3000 Fotos geschossen. Eine Ansicht war fantastischer als die andere, aber der Colorado River lässt sich nur an wenigen Stellen erspähen.

 

 

 

Nachdem wir unseren Bus am Nachmittag im Trailer Village abgestellt hatten, setzten wir uns in das kostenlose Shuttle und fuhren noch ein Stück die Hermits Rest Route entlang, die nicht mit dem Privatfahrzeug befahren werden darf. Die Sonne stand schon tief und bot jetzt eine neue, intensivere Beleuchtung des Grand Canyon. Da uns die Zeit davon lief, die Tage sind jetzt einfach viel zu kurz, stiegen wir schon am Hopi Point aus. Der Busfahrer meinte, dass dies der Punkt sei, den man unbedingt gesehen haben muss. Wir wissen es nicht besser, aber das ist wirklich eine wunderschöne Ecke. Zu Fuß spazierten wir zum Powell Point zurück, wo uns der Bus wieder abholte und zurückbrachte. Das war echt ein aufregender Tag mit vielen schönen Eindrücken, auch wenn wir fast erfroren wären. Wir werden auf jeden Fall versuchen, den Grand Canyon an einer anderen Stelle irgendwann noch einmal anzufahren.

 

 

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