Dumm gelaufen
Wer meint, dass wir schon über alle Berge sind, der irrt. Seit drei Tagen sitzen wir in Ettenheim bei Freiburg fest. Ein letzter Versuch, doch noch an die ACSI Campingcard zu gelangen, ist ebenso daneben gegangen, wie die anderen. Diese Campingcard soll uns Vorteile auf der Reise durch Frankreich, Spanien und Portugal bringen. Beim Vorlegen der Karte soll man bis zu 50% der Preise auf den entsprechenden Campingplätzen sparen können. Also bestellte ich die Campingcard am Donnerstag Abend per Expresslieferung. Der Absender schickte sie auch gleich am Donnerstag Abend noch los. Da wir bis Samstag früh umsonst warteten, forschten wir anhand der Sendungsnummer, wo unsere Lieferung ist. Das Paket traf am Samstag um 6.16 Uhr im Paketzentrum in Lahr ein, was ganz in der Nähe liegt. Bis zum Mittag bewegte sich das Paket von dort nicht mehr weg. Nach langem Suchen fanden wir endlich eine Servicenummer der DHL. Dort trugen wir unseren Fall vor. Der Mann am anderen Ende, meinte nur lapidar: er könnte nicht erkennen, warum das Paket nicht mehr am Freitag Abend ausgeliefert wurde. Außerdem wäre für solch einen Fall eine Samstagslieferung nicht dazu gebucht worden. Das ist eben ein Fall von „Dumm gelaufen“. Was soll man dazu noch sagen? Die nicht geringe Expressgebühr könnte sich der Absender von der DHL wiederholen, woraufhin wir diese Gebühr wiederum vom Absender zurückbekommen sollten.
Na ja, jedenfalls hatten wir nun drei Tage Zeit, uns in der Umgebung umzusehen. Ettenheim an sich wirbt mit einer barocken Altstadt. Neugierig fuhren wir hin, aber außer der auf einem Hügel stehenden Kirche, dem Rathaus und vielleicht zwei, drei Häusern konnten wir kein Barock entdecken. Geschäfte hat die Altstadt Ettenheims nicht zu bieten, gerade einen Bäcker und einen Fleischer, die zudem Mittags geschlossen sind, werben um Kunden. Enttäuscht verließen wir Ettenheim wieder.
Auf der anderen Seite der Autobahn ist es interessanter. Der Doppelort Kappel-Grafenhausen lädt da eher zu einem Besuch ein. Hier finden sich richtig schöne und rekonstruierte Fachwerkbauten, sowie Restaurants und Geschäfte. Fährt man durch die Orte hindurch, erreicht man bald die Rheinfähre nach Rhinau auf der französischen Seite des Rheins. Auf der deutschen Seite breiten sich hinter dem Damm, der den Rhein in seinem Bett hält, die Rheinauen aus. Alte Rheinarme und Seen teilen das waldbestandene Gebiet, welches ein Naturparadies für verschiedene Wildtiere ist.
Freiburg bei Nebel und 9°C zu besuchen, ist nicht gerade ein Vergnügen. Bisher löste sich der schon Tage andauernde Nebel um die Mittagszeit auf, aber nicht so bei unserem Freiburgbesuch. So spazierten wir eher kurz und knapp, als die schöne Stadt genießend, durch die Straßen. Die oberste Spitze des Münsters war kaum noch im Nebel auszumachen. Innen ist der Münster sehr dunkel. Es fällt kaum Licht in die dunkel gehaltenen bleiverglasten Fenster. Beeindruckend sind neben dem Münster auch das große Stadttor und die alte Markthalle am Münster.
Aber nun geht es los, Richtung Süden.