Malaga
In und um Malaga ist es schon Frühling: überall sprießt frisches Grün, die Vögel zwitschern, die Apfel- und Mandelbäume beginnen zu blühen. Die Temperaturen schwanken zwischen 15 und 25 Grad tagsüber und 6 bis 12 Grad nachts. Geregnet hat es seit dem großen Regen nicht mehr, aber die Feuchtigkeit, die die Nächte bringen, ist recht hoch.
Von Torre de Benagalbón fuhren wir mit dem Bus nach Malaga. Eine Fahrt kostet 1,65€ und dauert ca. ein halbe Stunde. Man steigt direkt am Fährhafen aus dem Bus. Von dort aus begannen wir unsere Runde durch die Stadt, zuerst entlang der Marina bis hin zum Leuchtturm. Malaga liegt eingebettet von Bergen direkt am Meer. Am rechten Rand der Marina sind auf einer Anhöhe die Alcazaba und das Castillo de Gibralfaro zu sehen.
Für eine Stadt wie Malaga liegen sehr wenige Boote in der Marina. Dafür legen hin und wieder Kreuzfahrtschiffe im Hafen an, für die es mehrere Terminals gibt.
Auf der anderen Seite des Leuchtturmes breitet sich der Stadtstrand aus, an dem wir ein Stück entlang schlenderten. Dann bogen wir in die Avenida Cánovas del Castillo ab, um zur Stierkampfarena zu gelangen. Da die Stierkampfarenen meist ziemlich verlassen aussehen, gingen wir davon aus, dass der Stierkampf inzwischen verboten wurde. Dem ist jedoch nicht so. Ein bis zwei Stierkämpfe im Jahr finden in den meisten Arenen immer noch statt. Die Fassade der Arena von Malaga ist recht hübsch gestaltet.
Von hier aus sieht man schon wieder die mächtigen Mauern der Alcazaba, zu der eine Serpentine hinaufführt. Man kann aber auch zu deren Füßen durch den hübschen Park wandeln. Am schönsten ist es wohl dort, wenn die Rosen blühen. Verschiedene Arten sind dann zu bewundern. Am Ende des Parks steht ein großer Palast, der heute Rathaus ist.
Nun folgt man weiter der Mauer der Alcazaba und gelangt so zum Plaza de la Aduana. Hier befindet sich der Eingang, oder einer der Eingänge, zur Alcazaba. Gleichzeitig befindet sich auch der Eingang zum römischen Amphitheater dort, welches gleich unterhalb der Festung liegt. Es ist fast vollständig ausgegraben. Man muss jedoch nicht unbedingt Eintritt bezahlen, wenn man davon etwas sehen möchte. Die Alcazabilla, eine Fußgängerstraße, verläuft direkt vor dem Theater vorbei. Grundmauern der Kulissenräume, die Arena und der gesamte Zuschauerraum sind so auch kostenlos zu bestaunen.
Hübsche kleine Kneipen laden zu einem Snack ein, bevor der Stadtbummel fortgesetzt wird. Am Ende der Alcazabilla steht eine der beiden Markthallen von Malaga. Ein Besuch lohnt jedoch kaum, ja ist sogar enttäuschend, nach dem was wir bisher so gewohnt sind.
Am Plaza de Merced, welcher mit wirklichen Prachtbauten aufwarten kann, findet man auch die Stiftung Pablo Picasso. Der Maler wurde in Malaga geboren.
Nun setzten wir unseren Weg am Museum Picasso Malaga vorbei fort und erreichten die Iglesia del Sagrario, etwas später die Kathedrale. Auf dem gleichen Platz steht auch der Palast Episcopal, ein sehr schönes, reich verziertes Bauwerk.
Zufällig stießen wir in einer der Gassen auf eine Bodega, die man unbedingt besuchen sollte, allein um sie zu sehen. Die Bodega heißt „El Pimpi“. Von außen kaum sehenswert, überrascht das Innere mit kleinen Innenhöfen, mehreren Gasträumen, großen Filmplakaten und jeder Menge alten Fotografien von berühmten Gästen der Bodega. Auf einem Bild sind Melanie Griffith und Antonio Banderas zu sehen, zusammen mit einer Widmung und dem Autogramm von Banderas.
Die Hauptgeschäftsstraße von Malaga ist wohl die Marqués de Larios, über die man wieder zur Plaza de la Marina gelangt. Wir bogen jedoch kurz vorher auf die Martinéz ab, auf der man zur attraktiveren Markthalle kommt. Der Mercado de Atarazanas ist von außen und von innen ein kleines Juwel und es ist für uns die erste Markthalle in Spanien, in der auch gegart wird und man den kleinen oder großen Hunger zwischendurch stillen kann.
Nun ist es nur noch ein Katzensprung bis zum Fluss Guadalmedina und zur „deutschen Brücke“. Im Dezember 1900 sank vor Malaga das deutsche Schiff „Gneisenau“. Die spanischen Einwohner halfen bei der Bergung des Schiffes, der Versorgung der Überlebenden und der Beerdigung der Toten. Im Dezember 1907 bekamen die Deutschen Gelegenheit sich zu revanchieren. Malaga wurde von einer Überflutung heimgesucht und die Deutschen halfen ihrerseits. Zusätzlich bauten sie diese Brücke über den Fluss.
Hier beendeten wir den Stadtbummel durch Malaga und suchten den Busbahnhof auf, um nach Benagalbón zurückzufahren. Da wir den Bus um 5 Minuten verpassten und der nächste erst in einer dreiviertel Stunde fuhr, nutzten wir die Gelegenheit, mit dem Riesenrad „mirador PRINCESS“ zu fahren. Es ist 70 Meter hoch und ca. 12 Minuten Fahrt oder 3 Runden kosten 10,-€, für Rentner 6,-€. In einer der zahlreichen klimatisierten Gondeln blickten wir in aller Ruhe noch einmal aus der Höhe auf Malaga herab. Dieses Vergnügen sollte man sich gönnen.