Huelva
Das ist die letzte große Station vor Portugal. In Huelva dreht sich alles um Christoph Kolumbus, der 1492 von hier oder vom anderen Ufer des Río Tinto, von La Rápida aus, zu seiner ersten Entdeckungsfahrt nach Amerika aufbrach. Das imposanteste Denkmal für den großen Entdecker steht auf der Spitze des Zusammenflusses des Río Odiel und des Río Tinto. Seinem modernen Aussehen nach könnte man meinen, es wäre erst aufgestellt worden, aber das Denkmal stammt aus dem Jahre 1929 und wurde aus Sandstein errichtet. Auf dem dortigen Parkplatz verbrachten wir drei Nächte, um uns in der Umgebung umzusehen.
Rechts des Denkmals, in Richtung Stadt, wurde ein Naturpark angelegt. Das Ufer des Río Odiel wurde zum Schutzgebiet erklärt. In dem schlammigen Areal fühlen sich viele Küstenvögel wohl. Ein Bretterweg und in der Stadt eine großzügige Promenade führen am Ufer entlang. Dahinter ist es jedoch nicht mehr so idyllisch, denn dort reihen sich große Fabriken bis zur Innenstadt aneinander. Die Umweltbelastung ist sehr hoch. Schon nach zwei Tagen ist eine rote Staubschicht auf den Autos nicht zu übersehen, die wahrscheinlich aus der Kupferfabrik kommt.
Am Auslauf des Río Odiel, hinter der Mündung des Río Tinto, prägen mehrere Raffinerien das Bild der Landschaft, auch nicht eben toll. Wenn man die hinter sich gelassen hat, beginnt jedoch eine ruhige Dünenlandschaft, die durch Feuchtgebiete unterbrochen ist. Hinter Mazarón liegt die Grenze zum Nationalpark Doñana. Es führen ein paar kleine Straßen hindurch. Wenn man langsam unterwegs ist, kann man freilebende Pferde oder verschiedene größere Vögel wie Rebhühner beobachten. Es sollen sogar Luchse in diesem Nationalpark leben.
Östlich von Mazarón beginnt eine Steilküste, die wie von einem Bildhauer gearbeitet aussieht. Einen Zugang zum Strand gibt es z.B. beim Parador. Von unten sehen die Formationen, die leicht an Kappadokien erinnern, sehr imposant aus.
Ein anderes Ausflugsziel um Huelva liegt auf der westlichen Seite des Río Odiel. Bei El Portil liegt eine kleine Lagune, um die herum ein Naturpfad angelegt wurde, um Vögel zu beobachten. Es soll ein Hotspot für Löffler sein, aber wir hatten kein Glück. Mehr Glück hat man wahrscheinlich, wenn man zu Fuß oder mit dem Fahrrad in den Salinen unterwegs ist. Zumindest sahen wir dort viele Rosaflamingos, die in dem sehr salzhaltigen Wasser ihre Nahrung suchen.
La Rábida wurde 1992 mit EU-Mitteln zu einer Art Erholungsgebiet ausgebaut. Anlass war der 500. Jahrestag der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus. Im Museum Muelle de las Carabelas liegen die Nachbauten der drei Schiffe, mit denen Kolumbus 1492 in See stach, das Flaggschiff Santa María und die Begleitschiffe La Niña und La Pinta. Leider ist das Museum wegen Renovierungsarbeiten bis März geschlossen.
Oberhalb des Museums ragt eine Säule mit einer stilisierten Erde und einem Kreuz auf der Spitze in den Himmel. Sie steht auf einem großzügig angelegten Platz, an den sich das Kloster Rábida anschließt. Dazu gibt es einen Garten, noch ein Kolumbus-Denkmal und kleinere Ausstellungen in einem Park, zum gleichen Thema.
Um die Altstadt von Huelva zu sehen, in der ein weiteres Kolumbus-Denkmal steht, sollte man das Auto außerhalb parken. Es gibt ohnehin keine Parkplätze und die Einbahnstraßen führen zwar hinein, aber kaum wieder heraus.