Tavira
Kurz hinter der Grenze zu Portugal findet man den sogenannten Welcome-Point. Den sollte man anfahren, wenn man das erste Mal in Portugal unterwegs ist, und sich dort unter anderem über die Bezahlung der Maut informieren. Das einfachste ist, wenn man sich gleich dort am Automaten der Schranke mit dem Nummernschild und der Kreditkarte registriert. Das kostet eine Gebühr von 60 Cent und ist für einen Monat gültig. An den kommenden Mautstationen muss man dann durch die Schranken mit dem entsprechenden Zeichen fahren und die Maut wird automatisch erhoben. Allerdings wissen wir noch nicht, wie wir erfahren, wie hoch die Mautgebühren sind, die abgebucht werden.
Es gibt aber auch Autobahnen, bei denen die Maut herkömmlich cash bezahlt werden kann. Wir werden wie immer versuchen, ohne Mautautobahnen auszukommen, aber das wird nicht in jedem Fall funktionieren.
Bis zur Ausfahrt 17 ist die A22 mautfrei. Dort kann man nach Manta Rota abbiegen und auf der N125 an der Küste entlang fahren. Da wir Tavira sehen wollten, hatten wir uns den Stellplatz in Manta Rota ausgesucht. Kurz vorher, in Altura, sahen wir viele Wohnmobile vor den Dünen stehen. Diesen Platz fuhren wir an und verbrachten dort eine Nacht, kostenlos. Trotzdem sahen wir uns den Stellplatz in Manta Rota an. Der ist, wie in mehreren Kommentaren angekündigt, rappelvoll. Kaum eine Chance ohne Voranmeldung. Dazu kostet der Platz 7,- inkl. Strom.
Tavira besitzt eine hübsche Altstadt, die durch den Ría Gilão geteilt wird. In der Westhälfte geht es geschäftiger zu, weil sich dort die meisten Sehenswürdigkeiten befinden. Auf dem Hügel über der maurischen Stadt thront die Hauptkirche Santa Maria do Castelo. Gleich nebenan stehen die Reste des alten Kastells, in dem ein schöner Garten angelegt ist. Von hier kann man über die vielen Dächer Taviras blicken.
Auf der anderen Seite der Kirche steht ein großer Wasserturm. In ihm ist eine Camera Obscura untergebracht. Mit Hilfe von Spiegeln wird eine 360°-Ansicht Taviras von der Decke des Wasserturms auf einen Tisch projiziert. Mit Hilfe dieser Ansicht werden die Sehenswürdigkeiten der Stadt erklärt.
Auffallend in Tavira sind die vielen mit maurischen Fliesen verkleideten Häuserfassaden und die Haustüren, die filigrane Holzgitter als Füllungen besitzen. Leider sind viele andere Häuser verfallen und suchen händeringend nach solventen Investoren, die ihnen neues Leben einhauchen.
Zwischen Tavira und der Küste breitet sich eine riesige Salinenlandschaft aus. Das mineralhaltige Salz wird zum Beispiel in der Markthalle verkauft. Natürlich leben auch hier Flamingos, zusammen mit vielen anderen verschiedenen Küstenvögeln.
In der Markthalle kauften wir neben wirklich leckeren Orangen auch frische Kalmare, ungesäubert. Wie schon in Spanien schmecken auch in Portugal die Orangen unglaublich gut, so süß und überaus saftig. Das ist der Vorteil, wenn sie vollreif direkt vom Baum verkauft werden.
Im Internet suchte ich nach Informationen, wie man die Kalmare küchenfertig bekommt. Die Augen hatte der Händler schon herausgeschnitten. Mir blieb nur noch, den Kopf aus der Tube zu ziehen, den Schnabel zu entfernen, die Tube zu leeren und abzuziehen sowie das Fischbein zu entfernen. Selbstverständlich wird abschließend alles noch einmal abgespült. Das Ganze ist recht einfach, aber eine echte Friemelei und Sauerei. Das nächste Mal werden die Kalmare wieder küchenfertig gekauft. Die Tuben und Flügel kann man kleinschneiden, mit Knobi und Zwiebel ganz kurz anbraten, mit Petersilie, Salz und Pfeffer mischen und die Tuben damit füllen. Die werden dann einfach nur noch sehr kurz rundum gebraten oder gegrillt, wirklich nur sehr kurz, sonst werden sie gummiartig.