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Reisen rund um die Welt

Tagesfahrt Essaouira

Kaffee NusNus

Mit dem Mietauto unternahmen wir eine Tagesfahrt nach Essaouira, der „weißen Perle am Atlantik“, wie die Stadt auch beschrieben wird. Schon die Fahrt dorthin, von Agadir aus, ist ein Erlebnis. Die Straße führt fast immer an der Küste entlang, meistens zumindest in Sichtweite davon.
Einen ersten Stopp legten wir in Aourir ein. Im Ort gibt es nicht viel zu sehen, aber der Strand lohnt einen Besuch. Der Sandstrand ist fast menschenleer. In dem Restaurant „La plancha du rocher“ wird der marokkanische Kaffee NusNus serviert. Er schmeckt so gut wie er dekorativ aussieht, allerdings ist er wohl mit 3,60€ der teuerste kleine Kaffee, den man bekommen kann.

Strand bei Aourir

Gleich hinter dem Restaurant erstreckt sich bis hoch an die Hauptstraße ein großer Campingplatz. Hier hat man Ruhe, ist direkt am Strand, aber der Wind pfeift wohl die meiste Zeit über ihn hinweg.
Südlich des Badestrandes schließt sich der Surfstrand an. Zwischen beiden Stränden steht der Devils Rock im Wasser. Der kleine Felsen, auf dem noch die Grundmauern eines alten Gebäudes zu erkennen sind, ist jedoch nur bei Ebbe halbwegs trockenen Fußes zu erreichen.

Küstenstraße

Die Küstenstraße schlängelt sich nun immer am Wasser entlang. Die Landschaft wird immer trockener, obwohl man sich Richtung Norden bewegt. Dann kommt man am Tamri Nationalpark vorbei, wo die Landschaft etwas grüner, als in der Gegend üblich, ist. Die Einheimischen lassen hier ihre Ziegen, Schafe oder auch Kamele weiden.
Kurz hinter dem Nationalpark schwenkt die Straße ins Landesinnere ab, um eine Flussmündung zu umgehen. Palmen, Schilf und Kakteen bestimmen das Bild zu beiden Seiten des Flusses.
Wo die Straße in die Berge abbiegt, sind Sanddünen direkt an der Küste zu erkennen. In dem schmalen Streifen zwischen Straße und Wasser leben einzelne Berberfamilien in meist dürftigen Unterkünften.

Direktvertrieb

Nach ein paar Kilometern am Fluss entlang führt die Straße zurück Richtung Küste, ehe sie wieder nach Norden abbiegt. Nun fährt man durch eine hügelige Landschaft, bis sich die Straße über eine Bergkette windet. Die vorherrschenden Bäume sind auch hier die Arganbäume. Mehrere Ortschaften sind mit der Straße verbunden, in denen das Hauptthema Arganöl ist. Für uns neu war, dass es auch Arganhonig gibt. Eine Spezialität ist Arganhonig mit ganz vielen gemahlenen Mandeln vermischt. Nicht nur in den teuren Geschäften werden die Arganprodukte verkauft. Viele Erzeuger verkaufen sie auch direkt am Straßenrand an die vorbeikommenden Autofahrer. Auch wir hielten auf der Rückfahrt bei einem der Straßenverkäufer an und probierten verschiedene Sachen. Wir kauften ihm ein Glas Arganhonig und ein Glas Arganhonig-Mandel-Mischung ab und bekamen dafür zu dem sowieso schon günstigen Preis noch einen Rabatt. Das Arganöl ist nicht unser Geschmack.

Ziegen im Arganbaum

Was uns sehr freute war, dass wir endlich einmal die berühmten Ziegen in den stacheligen Kronen der Arganbäume sehen durften. Diese Ziegen sind richtige Kletterkünstler. Argannüsse sind ihre Lieblingsspeise.

Fort Essaouira

Nach 175km kamen wir in Essaouira an. Wir stellten das Auto direkt am Hafen ab. Die Tagesgebühr für den Parkplatz beträgt umgerechnet 2,50€. Als wir diese bezahlt hatten, kamen gleich zwei weitere Männer, die ebenfalls Geld von uns kassierten, für was auch immer.

Werftgelände

Zuerst lenkten wir unsere Schritte zur Werft. Dort wird gleichzeitig an mehreren der traditionellen Fischereischiffe gewerkelt, Aufbauten reparieren, Planken ausbessern usw. Wir hatten das Gelände noch gar nicht betreten, als wir auch schon wieder einen Mann an unserer Seite hatten, der uns ungefragt Erklärungen gab. Als wir merkten, was Sache war, bedankten wir uns bei ihm und wollten gehen. Er blieb jedoch hartnäckig und wir mussten ihm seinen Obolus bezahlen. Wir haben noch gut unseren Besuch in der Werft Agadirs von unserer früheren Reise im Gedächtnis und brauchten keine weitere Führung. Gleich zweimal Abzocke in zehn Minuten, na das kann ja heiter werden.

Garküche im Fischereihafen

Jetzt setzten wir unseren Weg alleine fort und besichtigten die Hafenfront des alten Forts, den Fischereihafen und die Mole. An mehreren Ständen wird der frische Fang des Tages verkauft, den man sich auch gleich in einer der kleinen Garküchen grillen lassen kann. Die Preise erschienen uns für marokkanische Verhältnisse allerdings recht hoch.

Vom Kopf der Mole aus sieht man eine kleine Insel mit Ruinen darauf. Sie heißt „kleines Essaouira“. Heute wohnt dort niemand mehr. In der Bucht vor dem langen Sandstrand der Stadt liegt eine weitere Insel namens Mogador. Sie wurde schon zur Zeit der Phönizier bewohnt, seitdem wechselten sich die Nationalitäten ab. Irgendwann war sie wohl auch eine Gefängnisinsel. Inzwischen wird sie kaum mehr betreten und ist ein Naturreservat.

Auslage des Fisch-Grills

Durch das Bab el Marsa, welches zum Fort gehört, betraten wir die Medina von Essaouira. Das heißt, zuerst betritt man einen großen freien Platz, der links von der alten Fortmauer begrenzt wird, rechts befindet sich ein kleiner Park. Ein kleiner Fischgrill davor lockt Gäste mit seiner gut ausgestatteten Auslage. Die verschiedensten Fischarten, von der Sardine bis zur Muräne, Meerestiere wie Seeigel und Tintenfische, mehrere Garnelenarten und große Krabben laden zur Einkehr ein. Der Preis stimmte auch und so nahmen wir Platz, nachdem wir uns ein paar Delikatessen ausgesucht hatten. Dazu wurden Brot und Salat gereicht. Es dauerte ziemlich lange, bis wir den gegrillten Fisch bekamen. Als es dann soweit war, war die Enttäuschung bei uns groß. Genauso wie bei den Garküchen war auch hier alles verbrannt und so trocken, dass kaum noch etwas zum essen übrig war. Das war einfach nur schade um die guten Tiere. Wir waren nur froh, dass wir nicht soviel dafür bezahlt hatten. Marokkaner können anscheinend keinen Fisch grillen, denn auch in den Garküchen am Fischereihafen Agadirs kommt alles verbrannt auf die Teller.

Medina Essaouira

Enttäuscht stürzten wir uns nun in die Gassen der Medina. Die vorherrschenden Farben Essaouiras sind weiß und blau. Viele Cafés, Restaurants und Hotels buhlen um Gäste. Lederwaren, Holzschnitzereien und Arganprodukte sind die vorherrschenden Waren, die verkauft werden.
Die Medina ist nicht sehr groß und so verließen wir sie bald wieder durch eines der großen Stadttore. Ein frisch gepresster Zuckerrohrsaft mit ein wenig Limette und Ingwer stillte unseren Durst. Es ist und bleibt unser Lieblingsgetränk, nachdem wir es in Indien zum ersten Mal probiert hatten.

typische Küstenlandschaft

Nach einem kurzen Blick über den sehr weitläufigen Sandstrand Essaouiras fuhren wir den gleichen Weg zurück nach Agadir, den wir gekommen waren.
An dieser Stelle möchte ich warnen: Bitte auf keinen Fall zu schnell fahren! In Marokko stehen alle paar Kilometer Polizeiposten. Ihre Hauptaufgabe sind zwar Fahrzeugkontrollen im Kampf gegen Drogen- und Waffenschmuggel, aber auch Geschwindigkeitskontrollen. Jeder Verstoß wird mit umgerechnet 15,-€ Bußgeld bestraft. Neben festen Radargeräten wird aber auch gerne mit Radarpistolen aus der Deckung heraus gemessen. Meistens wird sofort kassiert, es kann aber auch sein, dass erst der nächste Posten, wie bei uns in sechs oder sieben Kilometern, das Bußgeld einfordert. Obwohl kaum bewiesen werden kann, ob wirklich der richtige Geschwindigkeitssünder gestoppt wurde, ist eine Diskussion eher zwecklos. Dabei ist es überhaupt nicht einfach, der zahlreichen, nicht immer eindeutigen Beschilderung zu folgen.

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