A+K Weltenbummler

Reisen rund um die Welt

Trakai/Vilnius

Meerschaumpfeife mit Bernsteinmundstück

Wir sind in Litauen angekommen. Zuerst: die Uhr eine Stunde vorstellen, Zeitzonenüberschreitung. Wir durften auf dem Grundstück der Schwester einer Bekannten stehen, 10km südlich von Marijampolé. Von hier aus unternahmen wir unsere Tour nach Trakai und Vilnius. Nach zwei kalten Tagen und Nächten ist es nun wieder warm und sonnig.
Seit 1409 steht die Burg Trakai auf einer Insel und war Wohnsitz der litauischen Herzöge. Nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg baute man die Burg über Jahrzehnte komplett wieder auf. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Entsprechend groß ist der Andrang.
Zu betreten ist die Burg über eine hölzerne Brücke. Hinter dem Tor öffnet sich ein Hof, um den sich verschiedene Bauwerke gruppieren. In den Kasematten links vom Eingang befinden sich verschiedene historische Ausstellungen. Wir fanden die Sammlung von Meerschaumpfeifen sehr interessant.

Innenhof

Über eine weitere Holzbrücke kommt man zum Wohntrakt. Hier kann man verschiedene Räume wie den großen Saal und den Gerichtssaal bewundern. Der Innenhof ist mit seinen hölzernen Umgängen und gemusterten Mauerfriesen um die Eingänge recht imposant. Erwähnenswert ist hier die Schatzsammlung. Viele der früher versteckten kleinen Schätze, in Beuteln, Krügen oder Kästchen verstaut, sind von ihren Besitzern nie wieder ans Tageslicht geholt worden. Sie fand man bei den Rekonstruktionsarbeiten. Viele Stücke sind aus Münzen und Medaillen gefertigt, was wir bisher noch nie gesehen haben.
Der Eintritt in die Wasserburg Trakai kostet 7,-€, für Senioren 3,50€.

Berg der Drei Kreuze

Vilnius ist die Hauptstadt Litauens. Auf dem Weg zur Altstadt kommt man an den nagelneuen gläsernen Hochhäusern des Geschäftsviertels vorbei, welches am Ufer des Flusses Neris liegt.
Unser erster Punkt, den wir in Vilnius besuchten, war der Berg der Drei Kreuze. Kurz unterhalb des Gipfels kann man das Auto stehen lassen, kostenlos. Es ist nur ein kurzer Fußweg bis zu den leuchtend weißen Kreuzen und einer tollen Aussicht über die Stadt.
Der Legende nach sollen 14 Franziskaner in diese Gegend gekommen sein, um die Einheimischen zu bekehren. Die hatten jedoch etwas dagegen und kreuzigten die Franziskaner auf diesem Berg, weithin sichtbar. 1613 baute man dann hölzerne Kreuze auf, die immer wieder rekonstruiert wurden. 1863 entfernte die russische Regierung jedoch die Kreuze nach einer Revolte. 1916 baute man neue Kreuze auf, die wiederum von den Russen zerstört wurden. Seit der Unabhängigkeit Litauens baute man die heutigen massiven Kreuze 1989 an der originalen Stelle auf. Seitdem leuchten sie über die Stadt Vilnius. Archäologische Ausgrabungen Ende des 20. Jahrhundert zeigten, dass der Berg schon seit dem 3.-2. Jahrhundert vor Christus bewohnt wurde.

Verfassung von Užupis in 28 Sprachen

Unser nächstes Ziel war das älteste Viertel von Vilnius, Užupis. Der kleine Stadtteil liegt auf einer Art Halbinsel, die vom Flüsschen Vilnia umschlossen wird. Früher ein Armenviertel ist es heute eine beliebte Gegend, vor allem bei Künstlern. Die waren sogar so begeistert davon, dass sie eine „unabhängige Republik Užupis“ gründeten. Die Gründung und Niederlegung der Verfassung fanden in der „Užupis Kavina“ statt. Das alte Café befindet sich an der Brücke über die Vilnia, auf der man in die neuere Altstadt Senamiestis kommt. In einer Fernsehreportage hatten wir gesehen, dass in diesem Kaffee die Bronzetafeln mit der Verfassung in 28 Sprachen an den Wänden hingen. Wahrscheinlich war dadurch keine Gästebedienung mehr möglich, weil alle die Tafeln sehen wollten. Deshalb hängen sie heute gut zugänglich an einer Wand in der Paupio Gatve in der Nähe des „Užupis Kavina“. Nach einem Kaffee oder Bier kann man ein wenig durch die alten Gassen schlendern. Zu der Verfassung, mit der man sich sofort identifizieren kann, besitzt die „unabhängige Republik Užupis“ natürlich auch eine Hymne und einen Präsidenten.

Kathedrale St. Stanislaus

Die neuere Altstadt Senamiestis wurde komplett rekonstruiert und gilt heute als die schönste Barockstadt Nordeuropas. Viele Kirchen, Cafés und Restaurants prägen das Stadtbild, welches durch schmiedeeiserne Balkongeländer und kunstvolle Erker ergänzt wird.
Die Kathedrale St. Stanislaus sticht mit ihrer Optik aus dem allgemeinen Kirchenarchitekturschema heraus. Zuerst steht ihr Glockenturm separat und ist gleichzeitig Aussichtsturm. Dadurch erscheint der dreischiffige Kirchenbau wie ein Palast, oder eher wie ein griechischer Tempel. Die ehemals gotische Kirche besitzt dieses Erscheinungsbild erst seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Hohe dorische Säulen schmücken den dreieckigen, nach vorne gezogenen Giebel des Eingangsbereiches. Große, in die Wand eingelassene Statuen von kirchlichen Vertretern sind im griechischen Stil gearbeitet. Die ganze Kathedrale ist strahlend weiß. Im Inneren ist die Kathedrale eher schlicht. Ein Tonnengewölbe wird von dicken quadratischen Pfeilern gestützt.

im Stadtteil Senamiestis

Um zurück zum Parkplatz zu kommen, spazierten wir am 130m langen, leicht gewölbten Gebäude des Nationalmuseums entlang. Dahinter erhebt sich der Burgberg. Die Burg wurde abgetragen, aber ein Wehrturm steht noch. Anscheinend wird daran gearbeitet, die Burg wieder zugänglich zu machen.
Am Ufer der Neris entlang kommt man bald zu einer kleinen Brücke über die Vilnia, die hier in die Neris mündet. Jetzt muss nur noch der Berg zum Parkplatz erklommen werden.
Vilnius hat uns mit seiner Vielfalt überrascht. Es ist eine interessante und junge Stadt, wofür auch die Universität sorgt.

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