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Reisen rund um die Welt

Daugavpils

die Daugava

Eigentlich wollten wir noch einige Orte in Lettland anfahren, wie z.B. in der Nähe von Lubana, um dann weiter an der Alvieksne entlangzufahren, oder irgendwo an der Daugava, aber nirgendwo war auch nur ein Parkplatz zu finden. Um auf den einzigen Campingplatz des Weges zu kommen, südlich von Lubana, hätten wir mindestens 25km Schotterpiste in Kauf nehmen müssen, wahrscheinlich noch einmal das Doppelte, um wieder auf die Hauptstraße zu stoßen, von der die Schotterpiste abbiegt. Diese Straße nach Lubana ist auf der Karte als auf jeden Fall asphaltiert gekennzeichnet. Man kann sich da wirklich auf nichts verlassen.
Während man an der Küste Lettlands immer noch einen Platz findet, fehlt im Osten, und vor allem in der Mitte des Landes, die Infrastruktur für größere Wohnmobile. Die Straßen Lettlands sind eine Katastrophe, sogar die Fernstraßen. Selbst die gelben Straßen in der Karte sind manchmal unbefestigt. Alle Straßen, die von den roten und gelben Straßen der Karte abgehen, sind durchweg unbefestigt. Daher ist es eher unter unkomfortablen Bedingungen für Mensch und Auto möglich, irgendwelche Plätze oder Sehenswürdigkeiten in Lettland zu erreichen.

Großer Stein von Nicgale

Nachdem wir von Aluksne aus aufgebrochen waren, mussten wir 242km hinter uns bringen, um einen Parkplatz zu finden. 33km vor Daugavpils, nahe des Abzweigs nach Nicgalu, steht eine Tankstelle, die eine handvoll Parkplätze anbietet. Wir durften dort nicht nur kostenlos übernachten, sondern auch kostenlos duschen. Was will man mehr? Halbwegs ruhig und im Grünen standen wir auch.
Eine Tafel auf dem Gelände der Tankstelle verweist auf den Großen Stein von Nicgale. Bei näherem Hinsehen wird auf der Tafel vom größten Findling Lettlands berichtet. Der Zufall führte uns also genau hierher, um diesen Findling zu besichtigen. Der liegt allerdings noch gute 10km entfernt, wovon 6km Schotterpiste sind, zum Glück ohne Waschbretteffekt. So gelangten wir halbwegs unbeschadet durch schönen russischen Wald, dazwischen die typischen Birkenwäldchen, zu dem Parkplatz, der am Findling angelegt wurde. Direkt auf einer Wegkreuzung liegt der größte Findling Lettlands. Er dient wahrscheinlich schon immer als Orientierung. Der Stein ist 10,5m lang, 10,4m breit und 3,5m hoch. Das ist der sichtbare Teil des Findlings. Was sich unter der Erdoberfläche befindet, weiß niemand. Kommt da nicht mehr viel, oder ist es wie beim Eisberg, dass der allergrößte Teil unter der Wasseroberfläche liegt? Im 18. und 19. Jahrhundert diente der Stein dem Vergnügen der örtlichen Gutsherren, 1938 bekam er ein paar Stufen, damit die Jäger auf ihm feiern konnten. Heute erklimmen Touristen den Riesenfindling.
Eine Sage erklärt, wieso der Stein im Wald von Nicgale liegt. Der Teufel wollte die starke Strömung der Daugava eindämmen und besorgte im Norden des Landes ein Sieb voller großer Steine. Auf dem Weg Richtung Süden fielen jedoch die Steine nach und nach aus dem Sieb. Als der Teufel dies kurz vor der Daugava bemerkte, warf er den letzten und größten Stein eigenhändig weg, der dann im Sumpf von Nicgale liegen blieb, wo er immer noch bewundert werden kann. Tatsächlich ist es natürlich ein Überbleibsel der letzten Eiszeit.

Da jetzt Pilzzeit ist und überall auf den Märkten Pfifferlinge angeboten werden, zu horrenden Preisen, hatten wir auch schon viele Male unser Glück versucht. Nicht einen Pilz konnten wir finden. Auch mit den Blaubeeren sieht es in Estland und Lettland mau aus. Die Einheimischen leben in starkem Maße von der Natur und sammeln alles, was die ihnen bietet. So hat man als Tourist kaum eine Chance. Deshalb kauften wir an dem kleinen Stand an der Straße ein paar Pfifferlinge zu einen sehr vernünftigen Preis, dazu kleine Pflaumen, Kartoffeln und eine Riesentomate, alles garantiert bio.
Die Stadt Daugavpils ließen wir aus und fuhren Richtung Süden weiter nach Litauen. Eigentlich schade, dass wir Lettland so schnell verlassen mussten.

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