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Jeeptour Polis und Bootsfahrt

Es hatte sich in vorigen Reisen als eine gute Idee herausgestellt, erst einmal geführte Touren zu unternehmen, bevor wir uns die Gegend mit einem Leihwagen ansehen. Zwei Jeeptouren hatten wir uns herausgesucht, eine ins Troodosgebirge und eine nach Polis im Norden. Es gibt auf Zypern in vielen Gebieten nur Offroadstrecken, also unbefestigte Straßen. Deshalb benutzt man Jeeps, genauer gesagt Landrover, um diese Gebiete zu erkunden. Mit einem Mietwagen sollte man solche Strecken nicht befahren, da man in diesem Fall nicht versichert ist.

Den ersten Stopp legten wir kurz hinter Coral Bay ein. Dort liegt das Wrack der „Edro III“. Das Frachtschiff strandete in einem starken Sturm im November 2011 an dieser Küste und ist heute ein beliebtes Fotomotiv. Aber auch die Bucht an sich ist sehr schön. Die vom Wasser gestalteten Sandsteinfelsen sind ein schöner Rahmen für die Bucht. Hier finden sich auch einige kleine Höhlen, die das Wasser herausgearbeitet hat. Das Wasser ist schön blau und sauber.

Nördlich von Paphos gibt es die einzigen Bananenplantagen auf Zypern. Früher gab es überall auf der Insel welche, aber die Importbananen sind billiger. Die meisten Bananenbauern sind deshalb auf Avocados umgestiegen. Außerdem werden Papaya, Zitrusfrüchte, Granatäpfel, Wassermelonen und Pekannüsse angebaut, neben vielen anderen Obst- und Gemüsearten.

Nun fuhren wir direkt über Polis an der Nordküste Zyperns nach Latchi, um dort auf ein Boot zu steigen. Das 120 Leute fassende Boot mussten wir uns bei dieser Fahrt mit nur weiteren achtzehn Mitfahrern teilen. Das war toll, so hatten alle genug Platz auf beiden Decks. Die allermeisten anderen Boote waren sehr voll.

Die Fahrt ging entlang der Küste der Halbinsel Akamas. Diese Halbinsel im Nordwesten von Zypern ist Wild- und Naturschutzgebiet. Sie ist der einzige Rastplatz für sehr viele Zugvögel im östlichen Mittelmeer auf ihrer Reise zwischen Afrika und Europa. Außerdem leben Mufflons dort.

Nach fast einer dreiviertel Stunde Bootsfahrt erreichten wir die „Blaue Lagune“. Es ist eine kleinere Bucht mit relativ flachem Wasser und Sandboden. Dadurch strahlt das Wasser türkis. In dieser Bucht wird gerne geschwommen und geschnorchelt. Viele Leute nutzten das auch, aber das Wasser hat Ende April/Anfang Mai nur maximal 19 Grad.

Auf dem Boot kann man sich mit kalten Getränken erfrischen, die Crew stellt auch etwas
aufgeschnittenes Obst zur Verfügung.
Nach einer ausreichend langen Zeit kehrten wir um und vom Hafen in Latchi aus fuhren wir weiter zum „Bad der Aphrodite“, etwas nördlich von Latchi gelegen. Das „Bad der Aphrodite“ ist mit einem botanischen Garten gekoppelt, so dass man einige Zeit hier verbringen kann. Durch einige Baumlücken schimmert das blaue Meer.

Das „Bad der Aphrodite“ ist eine sehr dunkle kleine Ecke, von steilen Felsen umgeben und mit einem uralten Feigenbaum bewachsen. Ein kleines Rinnsal füllt das Wasserbecken. Es ist schon ein romantisches kleines Fleckchen, aber sehr dunkel. Hier soll sich Aphrodite in Apollon verliebt haben, der jedoch schon eine Frau hatte. Am Ende teilten sich beide Apollon, wobei er Aphrodite bevorzugte. Es war jedenfalls eine unglückliche Liebe, so erzählte die Geschichte.

Gleich links neben dem Wasserbecken fließt etwas Wasser aus einem Brunnen. Der Sage nach soll man sich das Gesicht dreimal mit diesem Wasser waschen und man wird zehn Jahre jünger. Die Wirkung soll aber eine Woche auf sich warten lassen, dann kann niemand mehr eine Garantie einfordern, meinte unser Fahrer.

Nach diesem Besuch kehrten wir in das Aphrodite-Restaurant ein. Von dessen Terrasse hat man einen unglaublichen Blick auf die Küste und das Meer. Es ist ein Fischrestaurant und das Essen schmeckt hervorragend.

Von hier aus traten wir die Heimfahrt an, quer über die Halbinsel Akamas und durch das Dorf Androulikou. Es ist ein Dorf, in dem griechische und türkische Zyprioten friedlich zusammenleben, und das seit der Teilung Zyperns 1974. Leider stirbt das Dorf nun aus und Ziegen übernehmen langsam das Land, die von den letzten Bauern gehalten werden.

Die letzte Station der Jeeptour ist die Lara-Bucht an der Westküste. Sie ist Schutzgebiet für zwei Meeresschildkrötenarten, die Grüne Mittelmeerschildkröte und die Caretta Caretta. In einer kleinen Informationsstation zeigen Tafeln die Unterschiedes zwischen beiden Arten, die Eiablage und den Schutz, den die Schildkrötenstation den Tieren und Eiern zukommen lässt. Ohne Hilfe erreicht nur eine von tausend kleinen Schildkröten das Erwachsenenalter. Gefahr droht schon im Nest, wenn hohe Wellen die Nester überfluten. Heutzutage kommt die Erderwärmung dazu, die dazu führt, dass immer mehr weibliche Schildkröten das Licht der Welt erblicken. Irgendwann gibt es deswegen keine männlichen Schildkröten mehr, die für die Fortpflanzung sorgen könnten. Das Geschlecht der Schildkröten, ist wie das der Krokodile, von der Temperatur abhängig. Je wärmer es ist, umso mehr Weibchen schlüpfen.

Die nächste Gefahr für die frisch geschlüpften Schildkrötenbabys sind die Krabben und Vögel, die sich ihren Teil vom Strand wegholen, während die Kleinen auf dem Weg ins Meer sind. Sind sie dann im Meer, lauern andere Jäger auf sie.
Eine dritte Gefahr sind die Lichter am Strand, die von den Häusern und Straßen kommen. Da diese heller sind als das Mondlicht, das ihnen normalerweise den Weg ins Meer weist, laufen die Schildkrötenbabys in die falsche Richtung. Abhilfe sollen da Zäune schaffen.
Um das alles zu verhindern, kümmern sich Menschen um die Eier und frisch geschlüpften Schildkröten. Dadurch kann die Überlebensrate um ein Mehrfaches erhöht werden. Außerdem dürfen die Strände nach Sonnenuntergang nicht mehr betreten werden, um die Tiere nicht zu stören.

Das war die letzte Station der „Jeep&Deep-Tour, die einen schönen Einblick in die Halbinsel Akamas bietet.

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