
Froschschenkel
Im Süden der USA werden überall in den gut sortierten Fischgeschäften Froschschenkel verkauft, richtig dicke Dinger. Mit der Zeit waren wir dann doch neugierig, wie diese Froschschenkel schmecken und kauften zuerst vier Stück. Für gut einen Dollar pro Paar kann man ja nicht viel verkehrt machen. Also suchten wir im Internet nach einem Rezept, das sich lecker anhörte und kochten es nach. Die Froschschenkel werden ja nur kurz auf jeder Seite angebraten, dazu machten wir eine Art Soße aus Paprika, Tomate und weiteren Zutaten sowie mediterranen Gewürzen. Das Fleisch ist mit Alligatorfleisch zu vergleichen, eine Mischung aus Fisch und Hühnchen, ziemlich lecker. Also, all ihr großen Ochsenfrösche, nehmt Euch in Acht.

Hauptquelle Blue Spring
Im Blue Spring State Park nördlich von Orlando hatten wir noch einmal richtig schöne Erlebnisse.
Seit einiger Zeit versuchen wir, unser Motorhome für einen halbwegs annehmbaren Preis zu verkaufen. Das ist ziemlich stressig. Da kommt diese Erholung doch gerade recht.
Aus der Hauptquelle, der Blue Spring, kommen jeden Tag 101 Millionen Gallonen Wasser ans Tageslicht. Als Höhlentaucher kann man sich bis zum Tiefenlimit in das Höhlensystem begeben, aus dem das Wasser der Quelle kommt. Wir sind keine Höhlentaucher und die ganze Schlepperei und der Weg zur Quelle bei dem Klima lohnen sich einfach nicht, für das, was für uns erreichbar ist.
101 Millionen Gallonen Wasser. Um sich eine Vorstellung der Dimension zu machen, stand auf einer Tafel: Damit könnte jeder Einwohner von Orlando und Umgebung jeden Tag 50 Gallonen Wasser verbrauchen (Erinnerung: 1 Gallone = um die 3,8 Liter, wodurch die Zahl noch unvorstellbarer wird).

Langnasenhecht
Die Blue Spring speist den St. Johns River. Die Quelle selbst hat bis kurz hinter die Badestelle, die ein Stück weiter unten liegt, glasklares Wasser, wenn nicht die vielen Badenden alles aufgewühlt haben. An einer Stelle wird das Wasser plötzlich braun, wie der Rest des Flusses. Ab dort tummeln sich die Alligatoren. Zwei Tage hielten wir uns im Blue Spring State Park auf und an beiden Tagen beobachteten wir Manatees, die sogar manchmal trotz des Betriebes dort bis in den Badebereich kommen. Am ersten Tag schnorchelten wir von der Badestelle bis zur Hauptquelle, was auf Grund der Strömung nicht ganz ohne ist. Große Langnasenhechte halten sich in Scharen in dem Flussarm auf. Dazu findet man Forellen, Welse, Barsche und andere Fischarten.

Manatee – Westindische Seekuh
Am zweiten Tag liehen wir uns ein Kanu aus und paddelten ein bisschen den Fluss und seine Nebenarme hoch und runter. Dabei entdeckten wir weitere Alligatoren, Schildkröten, viele von den „Schlangenhalstauchern“, ich weiß nicht, wie die heißen, und die Gruppe Manatees, die wir am Tag zuvor im Quellbereich gesehen haben.
Im Quellbereich hielten sich dann auch noch eine Manateemutter mit Kalb auf, die so nah an unser Kanu kamen, dass wir sie berühren konnten. Sie wollten gestreichelt werden, aber das gibt Ärger mit der Parkverwaltung. Gucken, aber nicht anfassen ist das Motto in den State Parks.

Korallenschlange
Am Morgen vor 8 Uhr und abends ab 18 Uhr ist man dann fast alleine am und im Wasser, welches ständig eine Temperatur von 22°C hat. Dann kann man auch schon einmal eine Rehfamilie am gegenüberliegenden Ufer äßen sehen. Bei einem der Spaziergänge durch den Park lief uns sogar noch eine Korallenschlange über den Weg, diese schöne schwarz-gelb-rot gebänderte Schlange. Da es so viele verschiedene Arten dieser Schlange gibt, kann ich im Moment nicht sagen, ob es sich bei unserer Schlange um eine giftige Form handelt. Während wir versuchten, ein Foto von der Schlange zu bekommen, lauerte über unseren Köpfen eine riesige Goldene Seidenspinne, mehr als eineinhalbmal so groß als die, die wir bisher gesehen haben. Sie hatte ihr Netz hoch oben quer über den Weg gespannt und saß direkt in Wegmitte.Das waren noch einmal richtig schöne zwei Tage. Ach ja, von Mitte November bis Mitte März ist das Schwimmen und Schnorcheln in der Quelle verboten. Dann gehört dieses Gebiet allein den Manatees, die in dem warmen Wasser überwintern. Eine Temperatur unter 18,8°C vertragen die Manatees nicht. Da ist die Quelle ihr einziges Rückzugsgebiet.
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