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Ponta do Sol

Wir hatten von verschiedenen Leuten gehört, dass ein Ausflug nach Ponta do Sol, etwas weiter an der Südküste nach Osten gelegen, sehr schön sein soll. Den Ort kann man von Ribeira Brava mit dem Bus erreichen. Es ist nicht weit. Den Rückweg nach Ribeira Brava wollten wir zu Fuß zurück legen, um ein weiteres Stück Küste kennenzulernen.
Tatsächlich ist Ponta do Sol einen Besuch wert, denn der Ort besitzt einen eigenen Charme. Der Bus hält direkt hinter dem Tunnel an einem Kreisverkehr, etwas oberhalb der Küste. Die Felswände lassen dem Ort nicht viel Platz sich auszubreiten, dazu fließt ein Bach durch das Tal ins Meer. Eigentlich kommen durch alle Täler, in denen sich Orte auf Madeira ausgebreitet haben, Flüsse oder Bäche aus den Bergen, die ins Meer münden.

Auffallend sich gleich die vielen Gemälde an der Häuserfassaden oder Wänden. Sie erzählen vom traditionellen Leben auf der Insel.

Eine Fassade ist ganz besonders gestaltet. Eine Heerschar von Köpfen, es sollen über 3000 sein, recken aus der Wand. Die Künstlerin Patricia Sumares verwendete dafür 250 Gesichtsabgüsse von Einheimischen und Touristen, die an diesem Projekt teilhaben wollten. Es sind aber mehr als nur Gesichter. Sie sollen die Eindrücke und Gefühle dieser Gemeinschaft widerspiegeln. Dazwischen sind Silhouetten von verschiedenen fliegenden Vögeln, die aus Spiegelglas geschnitten wurden, eingebettet. Ein großartiges Kunstwerk.

Gleich gegenüber, auf der anderen Bachseite steht ein öffentliches Toilettenhaus. Im Grün davor steht ein weiteres Kunstwerk. Es bezieht sich auf den Bibelspruch: Du bist Staub und wirst als Staub zurückkehren.

Nun folgt man der Straße weiter hinunter, am Kulturzentrum vorbei, durch eine geschäftige Gasse und der Kirche vorbei, bis man am Strand angekommen ist. Dort steht das Gerichtsgebäude, mündet ein alter Tunnel, und oberhalb ist das alte Kino zu sehen. Am Strand entlang reihen sich prächtige Häuser und ein Hotel. Die ganze Architektur Ponta do Sols ist einzigartig auf Madeira. Sie erinnert an eine europäische Kurstadt, nur kann ich keine Informationen dazu finden. Am östlichen Rand des Strandes baute man einen großen Anlegekai, der zum Kurstadtimage passt. Eine Bogenbrücke wurde darin integriert, die sogar von Ribeira Brava aus zu sehen ist. Würde nicht das allgegenwärtige Vulkangestein daran erinnern, würde man sich nach Europa versetzt fühlen.

Am steinigen Strand steht das Sun Spot Café, wo wir für einen Kaffee und ein Stück Zitronenkuchen einkehrten und die Seele baumeln ließen.
Anschließend nahmen wir den Rückweg an der Küste zurück nach Ribeira Brava in Angriff. Leider muss man durch zwei Tunnel, 750 und 640 Meter lang, was nicht so angenehm ist. Dafür muss man zum Kreisverkehr hinauf, wo der Tunnel nach Ponta do Sol mündet. Die Tunnel der alten Küstenstraße, einer davon mündete bei der ehemaligen Marina, sind gesperrt und wurden zu Parkhäusern umfunktioniert.
Zwischen den zwei Tunneln liegt der Ort Lugar de Baixo. In Richtung Ponto do Sol sind noch Reste der alten Marina und eines Hotels zu sehen. Spuren einer großen Zerstörung sind überall dort festzustellen. Was ist bloß passiert?

Die Bucht von Lugar de Baixo entstand durch einen großen Felssturz, der eine kleine Plattform schuf, auf der der Ort erreichtet werden konnte. Bei dem Felssturz bildete sich eine kleine Lagune, die heute geschützt ist und einigen Seevögeln ein Rückzugsgebiet bietet. Gleich hinter dem Strand beginnt der zweite Tunnel, der in Tabua endet. Von dort sind wir schon einmal auf dem Küstenweg nach Ribeira Brava gelaufen.

Der ganze Weg von Ponta do Sol bis Ribeira Brava dauerte 2 Stunden, mit kleinen Aufenthalten.

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