Jacksonville – Florida
Unser heutiger Trip hat uns zuerst zur Anheuser-Busch Brauerei im Norden der Stadt gebracht. Hier wird die Nr. 1 in den USA und die Nr.1 in Kanada gebraut und es wird in 80 Länder rund um die Welt geliefert – Budweiser. Das heißt, diese Brauerei ist eine von mehreren, über die USA verteilten Brauereien des größten Bierherstellers der Welt. Sie wurde im 19. Jahrhundert von dem deutschen Herrn Anheuser gegründet. Die Auslieferung des Bieres erfolgte mit Kuschen, die von aus Irland importierten Pferden, Clydesdales, gezogen wurden. Diese Pferde werden heute immer noch auf der brauereieigenen Farm in St. Louis gezüchtet. Seit dem wuchs das Unternehmen. In der Zeit der Prohibition stellte die Firma Anheuser-Busch, wie sie auf Grund der Heirat jetzt hieß, verschiedene alternative Dinge her, die irgendwie zum Bier herstellen gebraucht wurden. Bier selbst herzustellen war ja verboten. Bei einer kostenlosen Führung durch die Brauerei gewannen wir einen Einblick in die Herstellung und Verpackung des Budweiser-Bier. Am Ende der Tour durften wir ein paar Biersorten probieren. Ich muss allerdings sagen, ein ordentliches Pilsner ist mir lieber.
Am Nachmittag, nachdem wir unseren Platz im PV-Park „Riverfront“ am St. Johns River bezogen hatten, besuchten wir noch die Kingsley Plantation auf Fort George Island, eine ehemalige Plantage. Vor über 200 Jahren legte Mister Kingsley in herrlicher Lage am St. Johns River eine Plantage an, die von Sklaven bewirtschaftet wurde. Diese wohnten in 25 Hütten, während Mister Kingsley ein schönes Haus mit separatem Küchengebäude, in dem ebenfalls den ganzen Tag Sklaven arbeiteten, bewohnte. Neben Zuckerrohr wurden hauptsächlich Okra (aus Afrika importiert), Baumwolle und Indigo (liefert die blaue Farbe) angepflanzt. Dieser Mister Zephaniah Kingsley sah es aber nicht so eng mit der Sklaverei, heiratete sogar eine Sklavin und schwor 1835 der Sklaverei ab. Er wanderte dann nach Haiti aus, in den Teil, der heute die Dominikanische Republik ist. Seine Nachkommen verteilen sich heute über die ganze Welt. Das Leben der Sklaven war trotzdem hart. Hitze, Mücken, Klapperschlangen und Alligatoren, die von einem Sumpf zu einem anderen Sumpf wanderten, setzten ihnen zu.
Auf der Fahrt hierher haben wir einen weißen Löffler mit rosafarbenen Flügeln im Sumpf gesehen und ein Waschbär kreuzte die Straße, auf der wir fuhren. Überall erlebt man in Florida neue tierische Überraschungen.