Mahone Bay – Nova Scotia
Eigentlich wollten wir in Mahone Bay nicht mehr anhalten. Noch so ein Touristenort und kein Platz für unseren Zug, dachten wir. Jedoch haben uns das Piraten-Festival an diesem Wochenende und Mahone Bay so herzlich eingeladen, dass wir den ganzen Tag und sogar noch die Nacht dort verbrachten. Den wunderschönen Übernachtungsplatz direkt an der Bucht konnten wir nicht ablehnen. Zum Nachmittagskaffee in unseren Liegestühlen meinte jemand, der gerade vorbei kam, was wir doch für ein toughes Leben führen würden.
Die halbe Stadt war als Piraten verkleidet, es gab einen Piraten-Umzug und kleine Theater-Aufführungen. In den alten Häusern an der Straße befinden sich jede Menge unterschiedlicher Läden und Lokale, sehr nett, sehr bunt und sehr offen. Der kleine Ort mit der schönsten Klein-Altstadt (laut einigen Reiseführern) kann mit 5 Kirchen aufwarten. Die erste davon wurde ab 1833 gebaut und bis in die jüngste Neuzeit mit Spenden erweitert. Die halbe Welt hat sich in die ausliegenden Gästebücher eingetragen.
Nachdem Lunenburg nach einem Jahr Besiedelung keinen Platz mehr bot, gründete man Mahone Bay und anschließend weitere Orte in Richtung Osten, wie z.B. Chester. Fünf Familien kontrollierten das Ganze wie z.B. die des Schiffsbauers Zwicker aus Lunenburg, wo man mehrere Häuser und das Werftgebäude der Zwickers bewundern kann.
Für den Abend war ein Feuerwerk angesagt, das wir an unserem Stellplatz abwarteten. Es fand aber kein herkömmliches Feuerwerk statt, sondern offensichtlich wurde ein Stück Geschichte nachgespielt. Ein paar „Rotröcke“, wie damals die englische Armee auf Grund ihrer Uniformen bezeichnet wurde, und 2 Siedlerfrauen hielten sich den Abend lang auf einem der Piere auf. Auf Grund der Dunkelheit konnten wir nichts mehr erkennen, sahen aber immer wieder „Mündungsfeuer“ an 3 Seiten aufblitzen, dann ließen sich Kanonenschläge hören. Segelschiffe waren ebenfalls im Spiel. Da haben wir wohl etwas verpasst.