Bay St. Louis – Mississippi
Gerade haben wir von einem großen Flächenbrand in Arizona gehört, bei dem 19 Feuerwehrmänner starben und 200 Häuser zerstört wurden. Der Brand wurde durch einen Blitzschlag ausgelöst und die Feuerwehrmänner starben, als das Feuer die Richtung wechselte und sie einschloss. Da halfen auch die Schutzdecken nichts mehr, die eine 50/50 Überlebenschance bieten. Es ist schrecklich, denn inzwischen wissen wir, was das heißt, gegen solche Feuer anzukämpfen.
Mit der Überquerung des Mississippi River gibt es anscheinend auch keine Sümpfe mehr, sondern nur noch grellweiße, feine Sandstrände und halbwegs sauberes Wasser. Die hohe Luftfeuchtigkeit ist wie weggeblasen. Hier lässt es sich aushalten.
Am Anglerpier in Bay St. Louis holen die Angler richtig dicke Fische aus dem Meer, wie Redfish, Segelflossenwelse oder kleine Haie verschiedener Arten. Klaus hat sich auch eine Angellizens gekauft und wird jetzt selbst versuchen, etwas an den Haken zu bekommen.
Bay St. Louis ist für seine Besucher ein Wunderland. Im Antique Maison machten uns zwei äußerst freundliche Damen auf das Magnolia Money aufmerksam, welches man im Train Depot (Touristinformation) bekommt. Jeder Besucher, der sich dort anmeldet, bekommt 20 Dollar geschenkt. Ja, das können wir wirklich glauben, versicherten uns die Damen. Mit dem Geld, welches in Coupons ausgezahlt wird, könnten wir dann in Bay St. Louis shoppen oder essen gehen. In den Casinos wird das Magnolia Geld ebenfalls akzeptiert. Während wir uns im Laden umsahen, versorgten uns die Damen mit allerlei Informationen und dann bekamen wir auch noch ein paar Bananen geschenkt. Unglaublich, aber das ist ein Werbegeschenk der in Gulfport ansässigen Firma Dole sagte man uns.
Sogleich machten wir uns zum Train Depot auf. Der Originalbahnhof wurde 1876 gebaut, später zerstörte ein großes Feuer die Stadt und den Bahnhof. 1929 erfolgte die Neueröffnung. Der verheerende Hurrican Katrina konnte dem Gebäude selbst nichts anhaben, das im spanischen Missionsstil erbaut ist, jedoch waren Erneuerungsarbeiten notwendig. Immer wieder treffen wir, nach acht Jahren, auf Hinterlassenschaften von Katrina. Noch immer sind viele Stege und Piers nicht repariert, Häuser wurden abgerissen usw. Die Menschen an der Golfküste haben immer noch mit den Folgen des Sturms zu kämpfen.
Unser Magnolia Money setzten wir im North Beach Restaurant um, einer fast so alten Einrichtung wie die Stadt selbst. Das Essen war sehr lecker. Für ganze 3,-$, der Rest des Trinkgeldes, das wir noch drauflegten, aßen wir gut, tranken dazu und danach ließen wir uns noch einen Cocktail „Eye of the Storm“ von der Hurricane Hunter Bar schmecken. Dort erfuhren wir, das Hurricanjäger keine neumodische Erfindung für Nervenkitzelsuchende sind, sondern Mitte des 2. Weltkrieges aus reiner Notwendigkeit von einem Flieger-Geschwader begonnen wurde.
Nun noch zu Klaus´ Angelerfolgen: Jeder andere Angler zog Fische ohne Ende, wie oben beschrieben, aus dem Wasser. Bei Klaus waren es Babyfische der Arten Knurrhahn, Segelflossenwels und Stachelrochen sowie ein paar Köderfische, um die großen Fische zu fangen. Klaus hatte die gleiche Ausrüstung, die gleiche Größe der Haken und die gleichen Köder, trotzdem hatte er keinen Erfolg. Immerhin konnten wir uns dann doch noch eine schöne Flunder teilen.
In Amerika erlebt man in der Tat noch, dass es noch was umsonst gibt und fragt sich: „Wo ist der Haken?“ 😀 Oh, die Südstaaten würde ich soooo gerne erleben. Nur vielleicht in einer nicht so warmen Jahreszeit 🙂
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Na ja, in Bay St. Louis waren es Sponsorenaktionen, die es so vielleicht nicht immer gibt. Es ist trotzdem schwer zu glauben, wenn man in einen Laden kommt und gesagt bekommt, dass man einfach so 20 Dollar geschenkt bekommt. Die meisten Leute werden dann wahrscheinlich auch nicht mehr ausgeben, als diese 20 Dollar, so dass es sich für die Stadt kaum rechnen kann. Uns hat´s jedenfalls gefreut.
Die Südstaaten haben so ihr eigenes Flair. Das ganze Drumherum, die Gerüche der Natur und die schwer verständliche Sprache der Einheimischen, die einen eigenen Dialekt sprechen. Das ist schon etwas Besonders. Vielleicht klappt es ja eines Tages bei Dir und Du kannst die Südstaaten besuchen, muss ja nicht unbedingt in der heißen Jahreszeit sein.
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Der Gedanke, dass viele die 20 Doller nehmen und darüber hinaus nichts mehr ausgeben, dachte ich auch. Ich vermute, dass man auf diese Weise versucht die Stadt wieder zu beleben und die Touristen zu locken. Seit dem Hurrikan dürfe dort nicht viel los sein.
Irgendwann wird es bei uns auch noch klappen, wir haben noch eine lange USA-To-See-Liste :D, leider können wir nicht so lange am Stück reisen, wie ihr.
USA ist so ein schönes Land uns so vielseitig!
Ein anderes Dialekt würde ich gerne in den USA erleben. Man hört zwar schon mal in anderen touristischen Gegenden, dass jemand etwas anders spricht, es waren dann aber meistens Besucher (aus Texas). Vor Ort, in ihrem Umfeld wird die Sprache dann doch extremer ausfallen, denke ich.
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Ja, das wird schon so sein, dass mit dem Geldgeschenk der Tourismus angekurbelt werden soll. Es werden ja einige Leute doch wiederkommen und Geld dortlassen, es ist wirklich schön dort und die Leute sind sehr freundlich.
Der Südstaatlerdialekt ist für uns so gut wie nicht zu verstehen, die Leute müssen schon richtig englisch mit uns reden, da wir sowieso nur soviel englisch sprechen, dass wir überhaupt durchkommen.
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