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Reisen rund um die Welt

Jodhpur

indischer Transport

indischer Transport

335 Kilometer von Jaipur nach Jodhpur in sechs Stunden. Langsam gewöhnen wir uns an den Verkehr, aber nicht an das pausenlose Hupkonzert. Da sind die sehr melodischen Hupen der LKWs eine schöne Abwechslung. Am schönsten sehen die von Hindus gefahrenen LKW´s aus, die bunte Bemalungen und Zierrat, der natürlich eine Bedeutung hat, aufweisen.
Das Fahren auf den Überlandstraßen wird immer entspannter, da die Orte immer weiter auseinander liegen und immer kleiner werden. Dafür muss man öfters mit Tieren rechnen, die die Straße überqueren oder einfach nur auf ihr entlang laufen. Das können Rinder und Kamele sein, aber auch Ziegen und Schafe, die jedoch von Menschen geführt werden.

Marmorblöcke

Marmorblöcke

Es fällt auf, dass die Orte mit jedem Kilometer ein klein wenig sauberer werden. Die Landschaft verändert sich, wie auch die Vegetation. Die Halbwüste nimmt das Zepter in die Hand und irgendwann beherrschen Akazien und Olivenbäume, die nicht kultiviert sind, die Landschaft. Raps konnten wir so gut wie keinen mehr entdecken.
Die Stadt Kishangarh ist die Hochburg der Marmorverarbeitung. Von dort kamen uns ständig LKW´s entgegen, die große Marmorblöcke geladen haben. Die Steinbrüche müssen irgendwo bei Ajmer liegen, wo dann auch eine Bergkette beginnt, die bis nach Jodhpur führt.
Kurz vor Ajmer besichtigten wir kurz einen wunderschönen Jain-Tempel.

Meherangarh- Fort in Jodhpur

Meherangarh- Fort in Jodhpur

In Jodhpur angekommen, besuchten wir das schönste Fort Rajasthans, das Meherangarh-Fort, einhundertzwanzig Meter über der Stadt gelegen. Es breitet sich, wie die anderen Forts, auf einen Bergkamm aus und wird ebenfalls von einer zehn Kilometer langen Mauer umgeben. Ein Rundgang führte uns durch verschiedene Trakte, deren Wände und Decken weiß gestrichen sind. In einem Teil sind verschiedene Waffen ausgestellt wie Schwerter, Gewehre und Speere. In einem anderen Teil sind Miniaturmalereien ausgestellt, die mit Hilfe von Haaren der hier häufig vorkommenden Streifenhörnchen gemalt sind. Die verwendeten Farben sind Naturfarben aus Pflanzensäften bis hin zu Rinderurin. Die Darstellungen zeigen Mandalas mit der Darstellung der Hindugötter oder das Leben am Hofe des Maharajas. Die hier gezeigten Motive gibt es nur in Jodhpur und wurden früher geheim gehalten. So hat jede Region ihre eigenen Motive hervorgebracht.

Elefantenreithilfe für Maharaja

Elefantenreithilfe für Maharaja

Außerdem sind Sänften, Reithilfen für die Elefantenrücken sowie Babywiegen ausgestellt. Die Wiege des heutigen Maharajas wurde elektrisch bedient.
Nur zwei Räume zeigen die Originalmalereien und -ausstattung: das Schlafzimmer des Maharajas und der Tanzsaal, reich mit Ornamenten, Spiegeln und bunten Fensterscheiben verziert, eben königlich.
Bei diesem Fort konnten sich die Leute bei der äußeren Farbgestaltung nicht entscheiden. So sind die unteren Bereiche gelb bemalt und die oberen Bereiche mit roten Sandstein gebaut. Die Fassaden sind sehr reich und sehr filigran aus dem Stein herausgearbeitet, unglaublich filigran. Es fallen auch wieder viele Erker mit vergitterten Fenstern auf.

Denkmal für die Maharajas ab 1899

Denkmal für die Maharajas ab 1899

Am Fuße des Forts steht ein Denkmal für die letzten Maharajas und ihre Söhne seit 1899. Das Denkmal wurde 1906 eingeweiht und beherbergt Bilder der verstorbenen und hier verbrannten Herrscher. Alles ist aus  weißem Marmor hergestellt, der so fein ist, dass sogar das Sonnenlicht durch die Wände in das Innere durchscheint. Drinnen steht ein Tempel, vor dem die gläubigen Besucher beten und kleine Stofffetzen dalassen, mit der Bitte um Gutes für sie.
Außerhalb des Denkmals stehen kleine Grabmale, die an die Familienmitglieder der Maharajas erinnern. Alle diese Leute werden an der gleichen Stelle hier vor Ort verbrannt. Die Frauen der Maharajas wurden nur mit ihrem Mann verbrannt, wenn sie keine Kinder geboren hatten, bekamen wir erzählt. Der heutige Maharaja, 64jährig, wird genauso hier verbrannt und geehrt werden, wie seine Vorgänger. Er hat heute die gleiche Position wie die Queen oder unser Bundespräsident.

Vom Fort aus erkennt man den derzeitigen Herrschaftspalast des Maharajas am anderen Ende der Stadt. Außerdem sieht man ein großes Wasserbecken. Das war zu Maharajas Zeiten die Viehtränke.

lokaler Markt von Jodhpur

lokaler Markt von Jodhpur

Zum Schluss spazierten wir über den lokalen Markt, der sich um den englischen Uhrturm herum erstreckt und sieben Quadratkilometer groß sein soll. Zwischen den Händlern und Käufern wuseln auch noch Tuk-tuks, Mopeds und wo möglich, Autos herum. Man hat nicht wirklich ruhe zum Stöbern.

Heritage Kuchaman Haveli Hotel

Heritage Kuchaman Haveli Hotel

Unser Hotel für diese Nacht ist das Heritage Kuchaman Haveli. Es liegt mitten in der Altstadt und ist ein altes Gebäude. Als wir es betraten, glaubten wir unseren Augen nicht zu trauen. Es hat ein wahrhaft herrschaftliches Ambiente mit Atrium, roten Vorhängen und Marmorfußboden. Klaus probierte zum Abendbrot das nationale Gericht Thali. Das besteht aus mehreren kleinen Portionen warmer Speisen, Joghurt, Brot und Soßen. Das hatte uns unser heutiger Reiseleiter empfohlen und ist ein Querschnitt durch die indische Küche.

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