Ankunft in Kochi
Gegen Mitternacht, es waren immer noch 29°C bei ziemlich hoher Luftfeuchtigkeit, kamen wir bei unserem gebuchten Hotel an. Die gute Dame des Hauses meinte, wir sollten am nächsten Tag die Formalitäten erledigen, damit wir jetzt endlich ins Bett kämen. Nachdem wir durch ihre Wohnräume im Haus gegangen waren, zeigte sie uns ein Zimmer in der oberen Etage. Hotel mit Familienschluss? Wir hatten keinen Nerv mehr für irgend etwas. Das Bett war viel zu schmal und viel zu hart, kein Schrank und ein Gemeinschaftszimmer.
Sobald es hell wurde, begannen Vögel Melodien zu trällern, die wir noch nie gehört hatten. Daran schlossen sich die Krähen an, die stundenlang lauthals krächzten. Derweil begann das Leben im Haus und auf dem Hof. An Schlafen war nicht mehr zu denken. Gegen halb 8 Uhr standen wir genervt auf.
Wer uns kennt, weiß, dass bei unseren selbst gebuchten Reisen fast immer etwas daneben geht. Jetzt war es soweit. Wir waren in keinem Hotel, sondern in einem Gästezimmer gelandet. Die Wirtin hatte uns wohl schon am Abend angemerkt, dass wir bei Ihr falsch sind. Nachdem ich erzählt hatte, wie es uns ergangen war, half sie uns aus der Misere herauszukommen. Sie sah selbst im Internet (Booking.com) nach und sah, dass ihre Pension als Hotel dargestellt wird. Wir hatten ja schon die 11 Nächte im Voraus gebucht. Jetzt brauchten wir nur die Taxifahrt hierher und die eine Nacht bezahlen. Sie meinte, wir sollten uns ein Hotel suchen, wo es uns besser gefallen würde.
Auf der Straße wird man hier ständig gefragt, ob wir ein Tuk-tuk haben möchten. Diesmal sagten wir zu und der Fahrer half uns, ein Hotel in unserer Preislage zu finden. Alleine hätten wir uns wohl den Wolf gelaufen. Schnell fanden wir ein schönes Hotel, das „Gama Heritage Residenz“. So checkten wir in der Pension wieder aus und im Hotel ein.
Danach spazierten wir ein bisschen durch die Gegend und kamen zuerst am Strand heraus, dort wo die chinesischen Fischernetze stehen, die es so schon fünfhundert Jahre lang gibt und die Kochis Attraktion sind. Noch heute fangen die einheimischen Fischer ihre Beute mit diesen Netzen und verkaufen sie direkt am nebenan gelegenen Markt. Wenn man möchte, kauft man beim Fischhändler den Fisch und der wird dann sofort von einem Koch in einem nahegelegenen Restaurant zubereitet. Heute wollten wir jedoch nur erst einmal schauen. Eine frische Kokosnuss gönnten wir uns, weil wir Durst hatten. Ansonsten treten sich die Souvenirhändler gegenseitig auf die Füße.
Auffallend ist, dass Kochi sehr viele Kirchen und ein jüdisches Viertel hat. Nähere Informationen dazu haben wir jedoch noch nicht.
Nach einigen Kilometern Weg in der heißen Sonne und einem frisch gepressten Saft, gingen wir zum Hotel zurück. Am Abend ließen wir uns eine Kleinigkeit in einem der Straßenrestaurants am Vasco-da-Gama-Platz schmecken. Allerdings fraßen uns dort die Mücken auf, mit denen wir so gar nicht am Meer gerechnet hatten.