Sherwood Forest
Nun sind wir auf den Spuren von Robin Hood. Der Legende liegen wahre Begebenheiten zugrunde. Drei Männer aus dem 13. und 14. Jahrhundert, alle tragen einen ähnlichen Namen, kommen als Robin Hood in Frage. Fest steht, dass es die Legende schon seit mehr als sechshundert Jahren gibt. Robin Hood kam aus der armen Bevölkerungsschicht und versuchte nur, sich das Leben ein bisschen leichter zu machen. Er jagte Wild, manchmal auch das aus dem königlichen Wald nördlich von Nottingham, eben dem Sherwood Forest, überfiel Kutschen mit reichen Insassen usw. Irgendwann erklärte ihn der Sheriff von Nottingham zum Outlaw, einen Gesetzlosen.
Robin Hood und andere Gesetzlose und Gleichgesinnte machten daraufhin den Sherwood Forest zu ihrem Versteck, einen Wald mit viel altem Eichenbestand und reichlich Unterholz. Die Basis seines Verstecks soll „The Major Oak“, eine heute achthundert bis tausendjährige Eiche gewesen sein, die ein Besuchermagnet (3,- Pfund Parkgebühr) im mittleren Teil des Sherwood Forest ist. Sie wird gepflegt und gestützt, so dass sie noch viele Jahre erhalten bleibt.
Der nördliche Teil des Sherwood Forest ist komplett nur mit einem Eintrittsgeld von 7,- Pfund zu besuchen und ist eigentlich ein großer Freizeitpark. Der südliche Teil des Waldes ist Erholungsgebiet. Da wir nicht versucht haben, in den südlichen Teil hineinzukommen, wissen wir nicht, ob dort auch ein Obolus fällig wird. Jedenfalls fällt auf, dass der Waldbestand im ausgewiesenen Sherwood Forest immer noch reich an Eichen und Birken ist, während die Wälder außerhalb wesentlich anders aussehen.
Sehenswert, wir fanden den Ort zufällig auf unserer Entdeckungstor, ist Thoresby Hall and Court. Das alte und wunderschöne Schloss ist heute ein Hotel mit einem schönen Garten, der zum Verweilen einlädt.
Im Nebengebäude sind Galerien, Shops und ein Militärmuseum untergebracht. Das Museum berichtet über die „The Queen´s Royal Lancers & Nottinghamshire Yeomanry“, ich sage mal schlicht, die Armee der Königin von England. Das erste Regiment entstand Ende des 17. Jahrhunderts, nach und nach fügte man diesem weitere Einheiten hinzu, bis eine ganze Armee entstand. Anfangs war es die Kavallerie, später die Artillerie und heute operiert die königliche Armee hochtechnisiert. Immer schon war diese Armee in der ganzen Welt unterwegs, überall in den englischen Kolonien, heute in Afghanistan und anderen aktuellen Brennpunkten. Jedenfalls ist das Museum sehr gut ausgestattet und informativ.
In Ollerton ist die alte Wassermühle einen Besuch wert. Das große Mühlrad ist noch zu sehen, ansonsten ist das Gebäude, dass über einem Bach steht, modernisiert und beherbergt nun eine Teestube. Alle alten Gebäude des Dorfkerns haben eine Klinkerfassade.