York
Die nächsten fünf Nächte verbringen wir auf der Farm eines Kohlenhändlers, der J H Wright Farm. Für nur 5,- Pfund pro Nacht kann man nicht viel verlangen, aber es steht den wenigen Gästen eine riesengroße Wiese zur Verfügung, von Wald und Feldern umgeben.
York ist nicht weit entfernt. Es steht zwar ein P+R-System zur Verfügung, aber wir fuhren selbst in die Stadt und stellten das Auto einfach auf einem der Superstore-Parkplätze ab, um die Parkgebühren zu umgehen. Eine Brücke über den Fluss Ouse führt in die nahe Altstadt von York.
Als die Römer im Jahre 71 n.Chr. hier eine Siedlung gründeten, gaben sie ihr den Namen Eburacum. Im Jahre 313 n.Chr. krönte man hier Konstantin den Großen zum römischen Kaiser. Sein Denkmal, zusammen mit Überresten einer Säule des römischen Hauptquartiers in dieser Gegend, befindet sich an der Südseite des Münsters.
Ein römisches Bad lässt sich in der Nähe des Marktplatzes besichtigen. Das Museum liegt im Keller, während eine Etage höher ein Restaurant einlädt. Über der Treppe zum Keller hängt eine Tafel mit der Geschichte von York, in Kurzfassung.
Später, um 866, kamen die Wikinger. Unter ihnen bekam der Ort den Namen Yorvik. Wer in die Zeit der Wikinger eintauchen möchte, kann das im Yorvik Viking Center tun. Die nachgebaute Siedlung besitzt sogar einen kleinen Wikingerhafen.
Das Münster ist die größte mittelalterliche gotische Kirche in Nordeuropa. Es steht auf den Überresten des römischen Forts. Im Moment sieht man den Innenraum vom Eingang aus nur, wenn man Eintritt bezahlt. Eine Bühne verwehrt den Blick, eine große Theateraufführung steht ins Haus. Am Bauwerk selbst wird gerade Hand angelegt. Umfassende Rekonstruktionsmaßnahmen, vor allem durch Steinmetze, sind im Gange.
Die Altstadt Yorks wird von einer 3,4 km langen Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert, der längsten Stadtmauer Englands, umfasst. Wer möchte, kann auf ihr die Altstadt umrunden.
Die Shambles, fünfhundert Jahre alt, ist die engste Gasse Yorks. Früher war sie die Heimat der Schlachter und Fleischer. Heute sind, wie in fast allen Fachwerkhäusern sonst, Kneipen, Teestuben und kleine Lädchen untergebracht. Auf dem Marktplatz am Shambles wird seit eh und je an jedem Wochentag Markt abgehalten.
Östlich von York, an der A166 befindet sich der Ort Stamford Bridge. Er liegt auf einem Schlachtfeld aus dem Jahre 1066. König Harold von England besiegte hier seinen Bruder Tostig und König Hardraada von Norwegen. Für uns sind das fremde Namen. Ein Viadukt in der Nähe des Picknickplatzes ist sehenswert.
Zwischen Stamford Bridge und unserem Stellplatz in Gate Helmsley lockt ein Farm Shop mit U-Pick-Feldern. Das heißt, man kann sein Obst und Gemüse selbst pflücken. Jetzt sind Erdbeeren und Rhabarber im Angebot, später reifen unter anderem Johannisbeeren, Stachelbeeren, Blaubeeren und Kürbisse. Man sollte denken, dass die selbst gepflückten Früchte billiger sind, aber das ist nicht der Fall. Dafür hat man den Spaß und die Gewissheit, dass die Früchte frisch vom Feld sind.