Loch Lomond
Gestern Abend zeigte sich ein Otter in unserer Nähe. Er tauchte auf und wieder ab, mehrmals. Dabei schwamm er das Loch Linnhe weiter hinauf, um Nahrung zu finden. Zum Abschied vom Loch Linnhe tauchte noch eine Graue Robbe, in Deutschland Kegelrobbe genannt, vor uns auf. Wir freuten uns über beide Entdeckungen.
Über Connel der A85 folgend und bei Tyndrum auf die A82 Richtung Süden weiterfahrend, erreicht man Loch Lomond, den größten Süßwassersee Britanniens. Dabei fährt man durch das schöne Glen Falloch, ein Tal, durch das neben der Straße auch eine Eisenbahnlinie führt und sich ein Fluss schlängelt.
Laut Karte ist die A82 eine Hauptverkehrsstraße, aber im Bereich zwischen Inverarnan und Tarbet ist die Straße so eng, dass wohl früher oder später vielen Wohnmobil- und Caravanfahrern der Schweiß auf der Stirn steht. Gerade wenn dieselben oder sogar Reisebusse und LKW´s, die die Straße entlang fetzen, entgegen kommen. Es sind sehr oft nur Millimeter und so mancher Außenspiegel hat wohl schon dran glauben müssen. Dazu kommt, dass es nicht einmal Parkplätze gibt, um Luft zu holen. Der Horror dauert ganze acht Meilen und vom See bekommt man nichts mit.
Ab Tyndrum geht es wieder entspannt zu, aber Parkplätze zum Übernachten gibt es nicht. So mussten wir ein weiteres Mal einen teuren Campingplatz anfahren, den Lomond Woods Holiday Park für 26,- Pfund die Nacht, in Balloch am südlichen Ende von Loch Lomond.
In der Nähe des Campingplatzes befindet sich in der Bucht ein Erholungszentrum mit Shopping Mall, Bootsausflügen oder Wassersport und einem Sealife Aquarium.
Die Attraktion ist jedoch der alte Schaufelraddampfer Maid of the Loch. Er lief am 5. März 1953 vom Stapel, als 20. Schaufelraddampfer auf Loch Lomond. Der erste seiner Art fuhr schon 1918 auf dem See. Die Maid of the Loch war wohl bis 1981 in Dienst, dann verfiel sie und lief zudem bis zum Unterdeck voll Wasser. Seit 1996 wird sie restauriert, für 5,5 Millonen Pfund, die aus einer Lotterie und Spenden kommen. Im Moment fehlen noch 1,7 Millionen. 2018 soll sie fertig sein und wieder Dienst tun, als ein Juwel auf dem Loch Lomond.
Gleich nebenan ist die dampfgetriebene Slipanlage von 1953 in Aktion zu besichtigen, kostenlos.