Oban
Weiter am Ufer des Loch Linnhe nach Südwesten entlang, fanden wir einen weiteren Parkplatz, der zum Übernachten einlud. Der Platz liegt bei Appin. Von dort aus sind es noch 14 Meilen bis Oban.
Kurz vor Oban führt eine Brücke bei Connel über das Loch Etrive. Unter der Brücke findet man die Falls of Lora, aber nur, wenn die Ebbe am stärksten ist und das Wasser mit hoher Geschwindigkeit aus dem Loch fließt. Dann erkennt man die Stromschnellen, über die das Wasser in starken Strudeln abfließt, bis weit hinter der Brücke. Dieses eindrucksvolle Ereignis erinnerte uns stark an den größten Malstrom der Erde bei Bodø in Norwegen. Außerhalb dieser Zeit ist von den Stromschnellen nichts zu erkennen und jeder wird sich fragen, wo man die Falls of Lora finden kann. Wir hatten Glück, gerade zur richtigen Zeit dort zu sein.
Die Stadt ist von Touristen fast überfüllt, der Verkehr fließt durch die engen Straßen nur zögernd. Oban schmiegt sich um eine halbkreisförmige Bucht, die Häuser ziehen sich einen Berghang hinauf. Alte und neue Gebäude harmonieren miteinander. Hoch über der Stadt zeigt sich der McCaig´s Tower. Es ist eine Nachbildung des Kolosseums in Rom. Nur ein Fußweg führt dort hinauf.
Vom Hafen aus starten Autofähren zu verschiedenen vorgelagerten Inseln, wie die Insel Mull. Kleinere Ausflugsboote bieten auch hier Fahrten zu Naturreservaten an.
Unser Hauptziel in Oban war jedoch die Destillerie, die zu den zwölf Destillerien des Diageo-Firmenverbundes gehört, genauso wie Blair Athol, die wir in Pitlochy besuchten. Deshalb war der Eintritt für uns kostenlos, da wir ja im Besitz des Whisky-Passes sind. Normalerweise kostet der Eintritt 8,- Pfund pro Person. Diesmal gehörten wir zu einer Gruppe, die eine Führung durch die Anlagen bekam. Die Ansagen des Guides waren die gleichen, die wir schon in Pitlochy gehört hatten. In Oban wird jedoch ein Whisky mit leicht torfigem Geschmack produziert, denn die Trocknung des Malzes geschieht unter Torfzugabe. Außerdem werden hier 1,3 Millionen Flaschen OBAN 14 Jahre abgefüllt, während es in Blair Athol nur 9000 Flaschen ihres Whiskys sind. Trotzdem zählt Oban, seit 1794 bestehend, zu den kleineren Traditionsdestillerien.
Zum Schluss durften wir einen 12 Jahre alten OBAN mit 69% Alkoholanteil probieren, allerdings nur in einer homäopatischen Dosis. Dazu bekam jeder Gast ein Original Oban Whiskyglas als Geschenk. Zum Schluss testeten wir einen OBAN 14 Jahre, das Hauptprodukt dieser Destillerie.
Am Fähranleger steht ein Imbissstand mit frischem Fisch und Meeresfrüchten. Alles ist superfrisch und fantastisch zubereitet, dazu recht preiswert, sehr zu empfehlen.
Die Aussichten am Wasser entlang sind wieder herrlich. Das beste Fotomotiv liefert aber das Stalker Castle vor Appin, auf einer kleinen Insel gelegen.