Cabo de Gata
Ein anderes Ziel, welches auf keiner Liste der Sehenswürdigkeiten fehlen sollte, ist der Naturpark Sierra del Cabo de Gata. Der Ort El Cabo de Gata entstand aus einem Fischerdorf. Wie der einstmals ausgesehen haben könnte, zeigt sich ein Ort weiter Richtung Süden, wo noch immer die originalen kleinen Wohnhäuser stehen. Am Strand stehen kleine handbetriebene Winden, um die Fischerboote an Land zu ziehen. In Cabo de Gata sind die alten Häuser verschwunden, nur ein paar der alten Winden stehen noch. Dazwischen bauten sich die Fischer Hütten aus allem Möglichen für ihre Ausrüstungen, vor denen die Boote auf dem Strand liegen. Hier steht auch ein kleines Castillo. Der neue Ort, klein und fein, breitet sich nördlich von den Fischerhütten aus. Er besitzt eine breite Promenade und einen noch breiteren Strand. Wissen die Einheimischen überhaupt, wie schön sie es hier haben?
Nur ein paar hundert Meter in Richtung Süden liegen die Salinen. In kleinen Hütten am Rande der Salinen lassen sich die Vögel, die sich in den wassergefüllten Becken aufhalten, gut beobachten. Natürlich halten sich auch hier wieder die wunderschönen Rosaflamingos auf. Die Salinen sind nicht groß, entsprechend klein sind die Salzberge, die vor der Fabrik liegen.
Kilometerlang ist der Strand, der durch Dünen von der Straße getrennt ist. Überall stehen Wohnmobile am breiten Straßenrand, offizielle Stellplätze sind in El Cabo de Gata und im Ort Almadraba zu finden.
Das Cabo de Gata, wo sich auch der Leuchtturm befindet, ist ebenfalls wunderschön. Hier stehen Felsen im Wasser, die „die Sirenen“ genannt werden. Im Felsen unter dem Leuchtturm sind Bruthöhlen von Wasservögeln auszumachen. Es ist sicher ein schöner Anblick, wenn die Vögel da sind.
Die Straße führt nun noch etwa 4km weiter in die Berge, immer bergauf, in engen Kurven, bis zu einem Turm hoch über der Küste. Wir hatten gehofft, auf dem in der Karte eingezeichneten Fahrweg die Rundtour beenden zu können, aber der ist für Autos gesperrt und kann nur erwandert werden. Wer die Augen offen hält bemerkt, dass auf den Bergen und an den Berghängen teilweise Lava zu finden ist. Eine Tafel am Wanderweg klärt darüber auf, dass die Berge der Sierra del Cabo de Gata vulkanisch sind. Die Küste und Buchten sind sehr bunt. Der Boden scheint in den Tönen weiß bis dunkelbraun in so ziemlich allen Farben. Der Wanderweg führt am Playa de Mónsul vorbei und ist sicher sehr schön. Die Aussicht vom Turm aus ist auf jeden Fall einmalig.
Lanzarote lässt grüßen, wenn man von El Pozo de los Frailes nach Las Negras fährt. Die vulkanische Landschaft, die Strände und Buchten sowie die weißen kubischen Häuser gleichen einander. In Los Escullos steht das Castillo San Felipe an der Küste. Die Felsen sehen aus, als würde man auf dem Boden einer Tropfsteinhöhle laufen. Manchmal finden sich Überreste von Stalagmiten. Das Gestein sieht wie Anhydrit, also Gips aus. Außer einem Hotel und wenigen Wohnhäusern gibt es sonst nichts an dem Strand.
La Isleta, in Sichtweite von Los Escullos, ist ein wenig größer, aber sehr gemütlich. Der Ort ist wieder ein Plätzchen, an dem man sich niederlassen könnte. Boot fahren, Tauchen und Schnorcheln im glasklaren Wasser, Angeln, Wandern und viel Ruhe, da kann es nicht langweilig werden. In der Dorfmitte steht noch der alte zentrale Waschplatz mit einer Zisterne. Vom Aussichtspunkt des Ortes sieht man mehrere große Vulkane, die abwechslungsreiche Küste und La Isleta von oben. Ein wunderschöner Flecken Erde.
Wunderschön geht es auch auf der Küstenstraße weiter, bis zum nächsten Aussichtspunkt. Von hier führt die Straße direkt nach Rodalquilar. Seit dem 16. Jahrhundert sind die Berge um Rodalquilar Bergbauregion. Verschiedene Mineralien von Amethyst über Kaolin bis hin zu Gold wurden hier bis in die 1960er Jahre abgebaut. Die Anlage der alten Goldmine über dem Ort, der zur Hälfte eine Geisterstadt ist, ist frei zu besichtigen. Ein Lageplan erklärt, wie das Gold abgebaut und verarbeitet wurde. Leider ist die Aufschrift nur in Spanisch und für uns nicht lesbar.
Unterhalb der Mine beginnt ein 11km langer Wanderweg zu anderen Minen im Umkreis. Die Landschaft im Tal von Rodalquilar erinnert an die Wüstenwanderwege Arizonas.
Unser letztes Ziel der Rundfahrt durch den Sierra del Cabo de Gata Naturpark war Las Negras. Der Ort liegt zwischen mehreren Vulkanen an der Küste und ist ein reiner Urlauberort. Der Strand ist ziemlich vernachlässigt. Restaurants, Bars, eine Tauchbasis, mehrere Anbieter für Bootstouren und Ferienwohnungen bilden zusammen Las Negras.
Die Rückfahrt nahmen wir über Fernán Pérez, wo wir nach links Richtung Albaricoques abbogen. Vorbei an einer traditionellen Windmühle und mehreren Farmen kommt man durch eine ziemlich triste Landschaft wieder zu den Gewächshäusern. Überall sind arabische Zisternen in verschiedenen Formen zu sehen.
In Los Martinez stießen wir auf Überreste von alten Tierställen. Die spanische Erklärung dazu konnten wir wieder nicht lesen, schade. Darin ist jedenfalls auch von Wasser und Küchen zu lesen.
Womo-Stellplätze fanden wir in La Isleta, Rodalquilar und in Las Negras.