Granada
Auf der A92 geht die Fahrt weiter nach Granada, immer an den verschneiten Gipfeln der Sierra Nevada entlang. Selbst in dieser Höhe wachsen überall Olivenbäume, die reife Früchte tragen. Eine riesige Solarthermieanlage liegt ebenfalls am Wegesrand.
Kurz vor Granada, bei Beas de Granada, stehen wir auf dem Campingplatz Alto de Vinuelas. Mit ACSI-Campingcard kostet der 15,-€ pro Nacht, ab 01.01.217 dann 19,-€. Von hier aus sind die Schneegipfel zum Greifen nahe. Zu verlockend ist es, dort hinaufzufahren.
Luftlinie nur ein kurzes Stück, wird die Fahrt zum zweithöchsten Gipfel der Sierra Nevada, dem 3392m hohen Pico de Veleta, zum Geduldsspiel. Die Kilometer summieren sich, egal ob man auf kleinen Straßen quer durch die Olivenhaine oder den Umweg über Granada fährt. Auf jeden Fall lohnt sich die Tour, die immer wieder herrliche Aussichten in die Bergwelt und auf einen Stausee bietet. Ab 2000m Höhe beginnt im Moment der Schnee, der zeitgleich mit dem großen Regen, den wir erleben mussten, fiel. Der Parkplatz für die Wintersportler liegt auf 2075m. Mehrere Ski- und Kabinenlifte, die von einem großen Hotelkomplex noch weiter oben abgehen, bringen die Menschen bis ganz hoch auf die Bergspitzen. Der höchste Gipfel, der 3479m hohe Mulhacén ist nur ein paar Kilometer weiter zu finden. Auch auf der Tour bergab sollte man sich Zeit nehmen und die Natur genießen. Uns zeigte sich sogar einer der seltenen Geier, die hier leben.
Ein Spaziergang nach Beas de Granada führt an Olivenhainen, Mandelbäumen, die jetzt kahl sind und an denen die Mandeln auf ihre Ernte warten, und an Kakibäumen vorbei. Der Ort ist ruhig und abseits der großen Welt gelegen. Die meisten Gassen sind so eng, dass die Autos der Anwohner auf zentralen Plätzen abgestellt werden müssen. Um die Kirche zu finden, muss man dem Glockenläuten folgen, wenn es soweit ist.
Da wir erst für den 3. Januar nachmittags Tickets für die Alhambra vorbestellen konnten (online), weil wirklich alles bis mindestens zum nächsten Tag ausverkauft ist, dazwischen kam auch noch Neujahr, müssen wir zwei Nächte an den Aufenthalt auf dem Camping Alto de Vinuelas dranhängen. Wir hätten zwar einen Stellplatz in einem Gewerbegebiet bei Granada gefunden, aber es ist eine Katastrophe, selbst mit dem Auto in die Altstadt zu fahren. Zur Alhambra findet man von den großen Straßen aus noch problemlos, aber von dort in die Stadt oder durch die Stadt, das ist einfach nicht zu machen, ohne jedes Mal große Umwege über die Hauptstraßen nehmen zu müssen. Die Einbahnstraßen führen einfach alle in die entgegengesetzte Richtung. Findet man dann doch eine Einbahnstraße in die richtige Richtung, ist es an der nächsten Ecke wieder vorbei und man fährt wieder einen riesigen Umweg durch die einspurigen und verwinkelten Gassen. Deshalb werden wir mit dem städtischen Bus vom Campingplatz aus zur Alhambra fahren und versuchen, zu Fuß weitere Teile der Stadt, wie die Kathedrale, die arabische Markthalle oder das arabische Viertel zu erreichen.