Cabopino
Das Warten auf unseren neuen ACSI-Katalog sorgte dafür, dass wir zwei Wochen lang in Cabopino auf dem Parkplatz hinter den Dünen standen, gleich neben Puerto Cabopino und gegenüber des Campingplatzes Cabopino. Viele Spaziergänge durch die Dünen waren mir beschieden, bei denen ich einige neue Vogelarten für meine Bildersammlung entdeckte. In dem flachen lockeren Bewuchs fühlen sich viele verschiedene Vögel wohl. Was man hier nicht sieht sind Möwen.
Noch eine Besonderheit zeichnet Cabopino aus. Hier steht ein Turm am Strand, der Torre Ladrones. Er ist vollkommen anders als die anderen Türme, die die Küste Spaniens säumen. Er ist etwas höher, schmaler und viereckig. Er diente jedoch genauso wie die anderen Türme der Verteidigung der Küste. Seit 1985 ist der Turm ein kulturelles Monument. Wenn abends die Sonne untergeht, schwärmen aus dem Torre Ladrones einige Fledermäuse zu ihrem nächtlichen Beutezug aus.
An diesem Abschnitt der Küste, an dem die A7 direkt entlangführt, irgendwohin zu wollen, kann dies schon einmal eine kleine Weltreise bedeuten. In ganz Spanien ist fast überall das Linksabbiegen verboten. Das heißt, man muss jedes Mal bis zum nächsten Kreisverkehr fahren und dort umdrehen. Hier ist es noch schwieriger, irgendwohin zu kommen, denn hier muss man bis zur nächsten Wendemöglichkeit fahren, was immer einige Kilometer Umweg bedeutet. Was in diesem Land unnötig an Sprit verfahren und Zeit vergeudet wird ist unglaublich.
Es sind in Cabopino viele schöne Sonnenuntergänge zu beobachten. Meistens bilden die Berge von Gibraltar und Ceuta die Kulisse dafür am Horizont. Der Sternenhimmel ist unglaublich, die Venus leuchtet im Moment unübersehbar hoch am Abendhimmel.
Ein kleiner Ausflug ins Hinterland von Calahonda gleich östlich von Cabopino führte uns zu einem gigantischen Golfplatz. Die Einrichtungen wie das Hotel und ein Shop nennen sich La Cala. Eigentlich sind es wohl zwei Golfplätze mit Namen Europa und Amerika. Das gesamte Areal ist unüberschaubar groß und sehr zergliedert. Dazu liegen viele Teile des Platzes an Berghängen einer herrlichen Landschaft. Zudem fließt der Río de Ojén durch das Gelände. Das muss Spaß machen, auf diesem Platz zu spielen, so abwechslungsreich, wie er ist. Schon der erste Abschlag ist außergewöhnlich: er liegt hoch über dem nächsten Spielfeld mit Blick über einen Großteil des Golfplatzes. Mit dem Golfcart geht es dann nach unten, wo die Bälle weitergespielt werden. Zwei Seen und ein kunstvoll angelegter Wasserfall gehören auch noch zum Gelände. Da kann man eine Weile damit zubringen, die Golfer bei ihrem Tun zu beobachten.
Durch das Wohngebiet La Mairena gelangten wir wieder zur Küste hinunter. Die Straße hat teilweise ein Gefälle von 17%. Überraschenderweise reicht von La Mairena aus der Blick bis zur Sierra Nevada mit ihren immer noch schneebedeckten Gipfeln.