A+K Weltenbummler

Reisen rund um die Welt

Casablanca – Rabat – Meknes – Fes

Die Ursprünge der Stadt Casablanca gehen zwar auf das 8. Jahrhundert zurück, aber Altes hat Casablanca nicht zu bieten. Ein schweres Erdbeben, das sogenannte „Erdbeben von Lissabon“, zerstörte 1755 die Stadt, die bis dahin schon eine wechselvolle Geschichte hatte. Der Name Casablanca stammt von den Spaniern, die sich hier im 19. Jahrhundert niederließen. Es heißt übersetzt „Weißes Haus“ und der Name ist auch heute noch Programm. Über drei Millionen Einwohner zählt die Stadt.

Hassan-II.-Moschee

Wir besichtigten hier nur die Hassan-II.-Moschee, die sich direkt am Ufer der Casablanca Bucht erhebt. Sie wurde erst 1993 fertiggestellt und ist die fünftgrößte Moschee der Welt. Das Minarett ist gewaltige 210m hoch und damit das höchste der Welt. Ein Teil des Gebetsraum-Daches lässt sich bei Bedarf öffnen, indem die beiden Dachhälften nach den Seiten verschoben werden können. Die reich verzierten gewaltigen Tore des Hauptbaus sowie der Bogengang vor dem Haupteingang lassen uns Menschen ziemlich klein aussehen.
Zu dem großzügigen Komplex gehören auch ein Museum und eine Bibliothek.

Strandpromenade Casablanca

Nach der Besichtigung legten wir eine Teepause an der Promenade ein. Während die meisten Reisegäste zu einem Tee einkehrten, spazierten wir ein Stück die Promenade entlang. An den Strand gelangt man nur durch eines der vielen Lokale, kein freier Durchgang. In der Mitte liegt eine Art öffentliche Badeanstalt mit mehreren Pools. Es ist nicht unsere Vorstellung einer Strandpromenade. Am rechten Rand der Bucht ist der Leuchtturm durch die gischterfüllte Luft auszumachen.
Übernachtet haben wir im Le Zenith Hotel & Spa Casablanca. Da der Tag lang und anstrengend war, verließen wir das Hotel nicht, um uns ein wenig in der Umgebung umzusehen. Wie es aussah, gibt es da auch nicht wirklich viel zu erleben.

Königspalast Rabat

Am nächsten Morgen ging es schon weiter, nach Rabat. Rabat ist die heutige Königsstadt und Hauptstadt Marokkos. Zuerst fuhren wir zum Königspalast, der Teil eines riesigen umzäunten Parkgeländes ist, zu dem auch diverse Ministerien gehören. Um Pfützen hüpfend und über einen Wasserfilm laufend erreichten wir vom etwas entfernten Parkplatz den Königspalast. Man darf nicht allzu nah heran. So schossen wir nur ein paar Bilder von Gebäude und von den Wachen. Drei verschiedene Einheiten schieben zusammen Wache vor den Toren: die Polizei, die Armee und die Palastwache. Am äußeren Zaun entlang steht alle um die 75m ein Posten. Das ist nicht nur hier so, sondern um jeden Königspalast in Marokko, und davon gibt es viele, ob der König oder seine Familie sich nun in einem der Paläste aufhält oder nicht. Geld hat der derzeitige König Mohammed VI. ja genug, um das alles zu unterhalten. Mohammed VI. gibt jedoch sein Geld nicht nur für sich aus, sondern investiert intensiv in sein Land und seine Menschen. Es existiert kaum ein Bereich, den er nicht fördert, angefangen von der Bildung über Sozialwohnungen bis hin zur Wasserwirtschaft. Früh erkannte er das Dilemma mit dem knapper werdenden Wasser. Inzwischen halten 132 Talsperren quer durch´s Land das Regen- und Schmelzwasser aus den Bergen zurück, und es werden immer noch mehr. Der König ist bei seinem Volk so beliebt, dass er als einziger Herrscher den arabischen Frühling ziemlich unbeschadet überstand. Das hatte uns damals schon stutzig gemacht, jetzt wissen wir, warum das so ist. Ich bin schon wieder abgeschweift.

Mausoleum Mohammend V.

Sehenswert ist auch das Mausoleum von Mohammed V., dem Großvater des heutigen Königs. Unter der Herrschaft Mohammed V. erreichte Marokko die Unabhängigkeit von Frankreich und Spanien. Er starb 1961 in Rabat und fand in dem von seinem Sohn Hassan II. in Auftrag gegebenen Mausoleum seine letzte Ruhe. Inzwischen sind auch Hassan II. und sein Bruder neben ihrem Vater bestattet. Das Mausoleum ist ein Prachtbau aus weißem Marmor, mit vier Toren auf vier Seiten, reich verziert. Vor jedem Tor steht eine Wache in traditioneller weißer Kleidung. Das Innere ist noch viel prächtiger gestaltet, mit Stuck an den Wänden, Zedernholzdecke mit kleinen Fenstern, durch die ein wenig Tageslicht fällt, messingbeschlagenen großen Türen, und noch mehr Marmor. Auf einer umlaufenden Galerie kann man das Innere des Mausoleums auf sich wirken lassen.

Hassanturm

Direkt vor der großen Freitreppe sollte Ende des 12. Jahrhunderts eine Große Moschee entstehen. Als der damalige Herrscher und Auftraggeber starb, wurden die Bauarbeiten eingestellt. Die Moschee wurde nie fertig. Der Hassanturm ist nur halb so hoch, wie er einst werden sollte. Mit der Zeit verfiel die Moschee. Nur ein paar Ruinen und rekonstruierte Säulenstümpfe zeugen noch von dem Vorhaben.

Kasbah des Oudaia

Unbedingt besuchen sollte man die Kasbah des Oudaia in Rabat. Hoch oben, direkt auf der Spitze zwischen Hafen und Flussmündung stehen die mächtigen Mauern einer verborgenen Altstadt. Die Kasbah wurde im 12. Jahrhundert als Wehrfestung angefangen, später um Wohnhäuser, Palast und andalusischen Garten erweitert. Heute ist sie ein Ensemble, in dem man sich der realen Welt entrückt fühlt. Eindrucksvoll sind die weißen Häuser mit ihren blauen Akzenten. Vor allem im Winter hat man gute Chancen, in Ruhe durch die engen Gassen zu schlendern. Manche Wege sind steil und mit Stufen durchsetzt. Liebevoll gestaltete Ecken laden zum Verweilen und Staunen ein.

Blick nach Salé

Am Flussufer kann man in Ruhe einen Kaffee oder Tee genießen und sich frisches Gebäck schmecken lassen. Von der Terrasse aus schweift der Blick an der Kasbahmauer entlang zum Hafen. Am gegenüberliegenden Flussufer liegt Salé, die zusammen mit Rabat eine Zwillingsstadt bildet. Die Kasbah des Oudaia hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

Nun setzten wir die Rundfahrt nach Meknes fort. Die Aussprache Meknes geht auf die Franzosen zurück. Die Araber nennen die Stadt Maknas. Wie wir erfuhren, werden fast alle „e“ im arabischen als „a“ gesprochen, wie zum Beispiel al (el), Fas (Fes), Arfoud (Erfoud) usw. Ich bleibe jedoch beim „e“, da die Ortsnamen auf den Karten alle französisch geschrieben stehen. Man möge mir verzeihen, ich möchte keine Verwirrung stiften.

Bab el-Khemis

Während wir mit dem Regen in Marrakesch und Casablanca noch etwas Glück hatten, kam er während unserer Rabat-Meknes-Fes-Tour den ganzen Tag in Strippen herunter. Dazu war es unangenehm kalt und windig. Regen bedeutet in Marokko eine ziemliche Sauerei, da viele Straßen und Wege kaum richtig befestigt sind. In den Löchern sammelt sich das Wasser, so dass wir von oben und von unten nass wurden. Dazu kam, dass es weder im Reisebus noch in den Hotels, die wir besuchten, wirklich warm wurde. Die Straßenverkäufer stellten im Handumdrehen von Sonnenbrillen auf Regenschirme um, die meisten schön kariert. Das nur am Rande.
Das erste Ziel in Meknes war ein kurzer Fotostopp beim Bab el-Khemis. Das große Tor wurde im 17. Jahrhundert erbaut und führte in das Judenviertel.

Bassin Souani

Als nächstes hielten wir am Bassin Souani, einem riesigen Wasserbecken. Es sollte Teil der neuen Palaststadt sein, denn im 17. Jahrhundert verlegte der damalige Herrscher den Königssitz von Fes nach Meknes. Die Palaststadt wurde jedoch nie vollendet. Übrig blieben das Wasserbecken und die Ruinen von Vorratsbauten sowie der ehemaligen königlichen Pferdeställe.

Bab al Mansour

Im Zuge der Entstehung der neuen Palaststadt Meknes entstand das Bab al Mansour. Es ist das beeindruckendste Tor der Stadt und das schönste Tor Marokkos. Es sollte den Übergang zwischen der alten Medina und der neuen Palaststadt durch die Stadtmauer ermöglichen.

Fleischer im Souk

Gegenüber des Tores liegt der Place Lahdim, in dessen linker Flanke sich die Zugänge zum Souk befinden. Der Souk ist nicht groß, dafür sehr überraschend. Neben dem wirklich tollen Angebot konnten wir einen Fleischer beobachten, der sich gerade an Rinderköpfen zu schaffen machte. Ich möchte hier aber nicht weiter ins Detail gehen, um nicht zart besaiteten Lesern den Appetit zu verderben. Schafs- und Ziegenköpfe werden gleich im Ganzen angeboten. Hätte ich mir das Treiben des Fleischers noch länger angesehen, hätte wahrscheinlich auch mein Magen rebelliert.

Das letzte Ziel des Tages war Fes, wo wir im Hotel „Golden Tulip“ abgesetzt wurden. Da es noch immer regnete und wir vollkommen durchgeweicht und frierend dort ankamen, beließen wir es für diesen Abend beim Abendessen, ohne noch einmal vor die Türe zu gehen. Wir werden sicher morgen Abend noch einmal die Möglichkeit dafür haben, denn wir bleiben zwei Nächte in Fes.

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