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Tropea

Den hohen Spritpreisen und den vielen Kilometern geschuldet ist die nächste Abkürzung der Strecke. Anstatt weiter an der Ostküste Kalabriens bis nach Reggio di Calabria entlangzufahren, bogen wir bei Corigliano Calabro nach Westen auf die Autobahn A3 (A2) ab. Zumeist verläuft die Strecke durch die Täler des Apenninen-Gebirgszuges, nur hinter Cosenza steigt die Autobahn auf 636m Höhe an. Danach geht es wieder abwärts in Richtung Tyrrhenisches Meer. Seit Neapel ist die Autobahn mautfrei, was uns um die 15,-€ ersparte.

Autobahn Richtung Apenninen

Da es von der Abfahrt in Pizzo bis nach Tropea noch mehr als 30km sind und wir in Pizzo wieder auf die Autobahn fahren müssen, wenn wir zur Fähre nach Sizilien wollen, suchten wir uns einen Stellplatz in Pizzo. Den fanden wir unten am Strand am Lido Delfino. Da jetzt im Herbst das Strandbad geschlossen hat, ist das kein Problem. Gleich nebenan steht eine Pizzeria, aus der es am Abend lecker duftet. In Sichtweite ragt der Vulkan Stromboli aus dem Meer, der Teil der Liparischen Inseln ist. Am Ankunftsabend zeigte sich der Vulkan wolkenlos. Mit dem Fernglas war sogar auszumachen, dass von der rechten Hinterseite Rauchwolken aufsteigen. Da tut sich was im Stromboli. Wir werden sehen, dass wir irgendeine Bootsfahrt dorthin bekommen.

Stromboli im Sonnenuntergang

Eine Möglichkeit dafür bietet sich in Tropea, aber da uns auf Grund der Entfernung vom Stellplatz nach Tropea nur ein paar Stunden in der Stadt blieben, hatten wir keine Zeit für die Bootsfahrt. Dann werden wir es von Sizilien aus versuchen.

Von Pizzo nach Tropea kommt man durch mehrere Orte, wenn man direkt an der Küste bleibt. Es gibt aber auch eine Umgehungsstraße, die wir befuhren. Durch die enge, kurvige Straße der Unterstadt von Pizzo muss man trotzdem. Mit dem Wohnmobil sollte man dann doch durch die Oberstadt von Pizzo fahren, auch wenn die Straße steil bergauf geht. Immer wieder hielten wir an, um die schönen Aussichten zu genießen.

in Pizzos Unterstadt

Die Altstadt von Tropea steht hoch oben auf dem Rand eines Felsplateaus. Zuerst sahen wir uns jedoch unten am Strand um und bestiegen den einzelnen Felsen, der dort steht. Auf dessen Spitze steht seit 1780 eine Kirche, zu der ein Garten mit tollen Aussichten gehört. Die Kirche kann kostenlos besucht werden. Für den kleinen Garten werden normalerweise 2,-€ fällig. Wir brauchten die 2,-€ nicht bezahlen, vielleicht weil uns nur ca. 10 Minuten blieben, bevor der Garten für die Mittagspause geschlossen wurde.
Über eine Treppe in der Nähe des westlichen Strandes erreicht man die Altstadt von Tropea. Von einem großen „Balkon“ sieht man nun auf den einzelnen Felsen mit der Kirche obendrauf. Eine zweite Treppe auf den Berg existiert an der gegenüberliegenden Seite.

Felsen mit dem Santuario Santa Maria dell’Isola

Nun waren wir neugierig auf die Gassen. Der Spaziergang gerät zum Erlebnis und an vielen Ecken muss man staunen. „Eng, enger, am engsten“ ist wohl das Motto. Manchmal sieht man nicht einmal, ob es an der nächsten Ecke überhaupt weiter geht. Dabei sind die Häuser recht hoch. Viele Häuser sind in einem sehr schlechten Zustand, andere erfuhren schon eine Renovierung. Es tut sich etwas. Zu allem zwängen sich die Autos der Anwohner durch die Gassen, bei denen kaum 5cm auf beiden Seiten des Autos Luft bleiben. Die Fußgänger müssen sich dann in einem Hauseingang oder einer abzweigenden Gasse in Sicherheit bringen.
Für das leibliche Wohl sorgen viele Restaurants, Cafés und einige Spezialitätenläden. In der Mitte der runden Altstadt Tropeas befindet sich der Marktplatz. Von dort aus ist es in keiner Richtung weit bis zur nächsten Aussicht. Dieser Spaziergang ist einfach etwas Besonderes.

Lauschige Ecke in der Altstadt Tropeas

Nach dem Besuch Tropeas kann man weiter zum Capo Vaticano fahren. Das raue Ende der Halbinsel mit Tropea versprüht eine eigene Atmosphäre. Die Vegetation ist nicht mehr so hoch und üppig. Der Weg zum Capo Vaticano ist ohne Google Maps kaum zu finden, weil an vielen Kreuzungen und Abzweigungen kein Hinweis zu finden ist. Nur sporadisch zeigen Schilder die Richtung an.
Am Kap angekommen, steht man vor dem Leuchtturm, der jedoch militärische Sperrzone ist. Kurz vorher zweigt ein Weg nach unten zu einem Aussichtspunkt ab. Von dort aus sieht man links die Steilküste mit einem Strand. Gegenüber liegt Sizilien, allerdings war die Sicht ziemlich diesig, so dass wir nicht ausmachen konnten, was noch italienisches Festland ist und was zu Sizilien gehört. Auf der rechten Seite ist wieder der Stromboli zu sehen, der heute eine Wolkenhaube trug. Heute früh war der Vulkan ganz in Wolken gehüllt. Hätte die Pizzeria am Aussichtspunkt geöffnet, wäre das ein sehr schönes Plätzchen, um wenigstens einen Kaffee zu trinken. Von dort aus gelangt man auf einen tiefer gelegenen Fußweg, von dem aus man sicher einen schöneren Blick auf die einzelnen Felsen an der Küstenlinie hat. Leider hat die Pizzeria im Winterhalbjahr geschlossen, wie viele andere Einrichtungen an den Küsten Italiens.

Aussicht am Capo Vaticano

Um nach Pizzo zurück zu fahren, nahmen wir einige Alternativrouten zu der Strecke, die wir gekommen waren. Laut Karte ist die Straße auf der Westseite der Halbinsel schmal und sehr kurvenreich, was wir uns nach Gargano nicht schon wieder antun wollten. Dazu kommt, dass es jetzt schon um 17 Uhr dunkel ist und die Tage damit viel zu kurz sind.

Diese Gegend Kalabriens ist Zwiebelgebiet. Vor allem rote Zwiebeln werden allerorten angeboten. Natürlich kauften wir uns auch welche in einem der Spezialitätengeschäfte am Straßenrand. Wir hatten den Laden noch gar nicht ganz betreten, da wurden wir auch schon mit Kostproben verwöhnt, hübsch angerichtet in glasierten Keramikschalen: Brot mit verschiedenen Pesti oder Salaten, dazu Oliven oder Zwiebelsalat. Da fällt die Wahl schwer, die dann auf ein Pesto aus getrockneten Tomaten fiel. Dazu kauften wir einige der roten Zwiebeln.
Eine andere regionale Spezialität ist Mandelmilch mit 11% Mandelanteil. Ein halber Liter kostet 2,99€.

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2 Gedanken zu „Tropea

  1. Die Zwiebeln finden wir auch total lecker, leider haben wir keine mitgenommen.
    Ich finde es aufregend, dass ihr die Route nun ein paar Wochen nach uns fahrt. Auf den Fotos sieht man, dass es doch ein bisschen herbstlicher geworden ist, seit wir dort waren. Ich bin schon gespannt, wie es weiter geht!
    Weiterhin gute Fahrt! meggiemeg, Herr W. und Laki♥

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    • Ich bin froh, dass es hier nicht so herbstlich ist wie in Deutschland. Man sieht nur wenig vom Herbst hier im Süden. Das gefiel uns schon in Spanien. Die wenigen kahlen Bäume fallen zwischen all dem Grün kaum auf. Vor allem sprießt nun nach dem Regen überall frisches Gras und Unkaut. Viele Blüten duften honigsüß und erfreuen uns mit ihren Farben. Der süditalienische Winter ist wie der deutsche Frühling. Da lacht die Seele.

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