Büffelfarm bei Santa Croce
Fast zwei Tage und Nächte lang stürmte es mächtig. Dazu kamen immer wieder Regenschauer vom Himmel, so dass man kaum vor die Türe gehen konnte. Das Heulen des Windes wuchs sich echt zum Psychoterror aus. Das war nicht lustig. Was soll man an solchen Tagen machen? Da der Wetterbericht meinte, dass es heute um die Mittagszeit doch besser werden sollte, wollten wir einer Empfehlung nachgehen, die wir von Maria und Michael bekommen hatten – die Büffelfarm „Azienda Agricola Magazzé“. Wir hatten zwar schon eine Wasserbüffelfarm in Siponto, südlich der Halbinsel Gargano, besucht, aber dort wurden nur Käseerzeugnisse aus Büffelmilch angeboten.
Die Farm Magazzé befindet sich etwas nördlich von Santa Croce. Als Besucher kann man die Wasserbüffel sehen, im Hofladen Käse, Wurst und Fleisch kaufen, und im Restaurant probieren. Vom Hofladen aus kann man bei der Käseherstellung zusehen. Wir hatten leider Pech, die Tagesproduktion war gerade beendet worden.
2005 bauten zwei Züchterbrüder, die das Geschäft schon in 4. Generation machen, die Büffelfarm hier auf Sizilien auf. Sie fanden an dieser Stelle optimale Bedingungen und wirtschaften im Rhythmus der Natur. Die Jahreszeiten und Gegebenheiten bestimmen die Zucht. Es gibt keine künstlichen Eingriffe.
Die Büffel bieten auch in dieser Farm keinen schönen Anblick. Da sie Nässe mögen, geht es eben sehr dreckig auf dem Gelände zu.
So kehrten wir zum Mittagessen in das Restaurant ein. Aus Berichten wussten wir, dass das komplette Menü für 23,-€ pro Person, welches dort angeboten wird, sehr reichhaltig und kaum zu schaffen ist. Deshalb versuchten wir, dem Kellner klarzumachen, dass wir gerne nur kleine Probierportionen hätten. Da der kein Deutsch oder Englisch verstand, holte er eine Angestellte, mit der wir uns auf deutsch verständigen konnten. Es kam heraus, dass es in diesem Restaurant nur dieses eine Menü gibt. Wir einigten uns dann dahingehend, dass einige Komponenten weggelassen werden und wir für 20,-€ pro Person verschiedene Käsesorten und zwei Fleischgerichte bekommen.
Zum Menü gehören weiterhin Hauswein, Wasser, Brot, ein Dessert und ein abschließendes Getränk wie Kaffee, Limoncello oder Grappa. Sogar die sonst übliche Serviersteuer ist enthalten.
Die Vorspeise besteht aus einem großen Mozzarella sowie zwei weiteren Käsesorten, eingelegten Tomaten und Oliven, außerdem einigen Scheiben Büffelsalami. Allein die Vorspeise hätte uns schon vollkommen gereicht. Als Hauptgericht stehen Ofenkartoffeln, Gulasch und dünne gegrillte Fleischscheiben auf dem Tisch. Das Büffelfleisch ist sehr fein im Geschmack. Man sieht nur an der Maserung, dass es Rindfleisch ist. Es war das erste Mal, dass wir Wasserbüffelfleisch probierten.
Für das Dessert, zwei Mandarinen und je zwei Cannoli, eine typisch sizilianische Süßspeise, war dann so gut wie kein Platz mehr im Magen. Die Cannoli, die wir schon in Castelmola probiert hatten, sind kleine Waffelröllchen, mit Büffel-Ricotta oder Büffel-Milchcreme gefüllt.
Als abschließendes Getränk entschieden wir uns für den Grappa als Absacker, den wir nach diesem reichhaltigen Menü mehr als nötig hatten. Wie wir mitbekamen, gehören zum normalen Menü auch noch Pizza und wer weiß was noch.
Nach dem guten „Gelage“ vertraten wir uns die Beine, indem wir ein wenig durch die Umgebung liefen. Halbhohe Kalksteinmauern umgeben die verschiedenen Grundstücke, die hauptsächlich als Weideland für die Rinder dienen. Frisches Grün und Kräuter bilden einen schönen Kontrast zu dem Weiß der Mauern und dienen gleichzeitig als bestes Viehfutter. Von mancher Stelle aus konnten wir sogar das Castello di Donnefugata sehen.
Für Womo-Freunde: Die Farm bietet auch einige Stellplätze mit Strom, Wasser und WC an. Die Anfahrt sind 500m Singleway, aber machbar. Einen Preis können wir leider nicht sagen.
Bei diesem Essen wäre ich auch total überfordert gewesen, sieht aber superlecker aus!
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Sieht nicht nur so aus, ist es auch.
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