A+K Weltenbummler

Reisen rund um die Welt

Archiv für das Schlagwort “Weinhandlung D´Oliviera”

Funchal, die Zweite

Ich hatte in dem Beitrag Funchal schon angedeutet, dass es unmöglich ist, die Stadt an einem Tag zu besuchen. Deshalb fuhren wir mit dem Bus ein zweites Mal hin. Am Hafen ausgestiegen steuerten wir zuerst den auf der linken Seite des Hafengeländes liegenden Parque de Santa Catarina an. Wir wollten wenigstens einen der zahlreichen Parks von Funchal gesehen haben, außerdem erhofften wir uns einen schönen Blick über den Kreuzfahrthafen. Schon die Stützmauer des Gartens an der Straße ist sehenswert. Die kunstvoll gestaltete Ecke der Mauer lädt in ein Restaurant ein.

Über mehrere Treppen an verschiedenen Stellen erreicht man den höher gelegenen Park. Wir entschieden uns, zuerst am Fuße der Mauer, die sehr üppig bepflanzt ist, zum anderen Ende des Parks zu laufen und dort über eine Treppe hinein zu gelangen. Die ganze Treppe ist mit kleinen Kieseln belegt und führt durch eine wundervolle Farbenpracht exotischer Gewächse. In der Bewunderung darüber merkt man gar nicht, wie lang die Treppe ist.

Oben angekommen, ist der Park Santa Catarina in verschiedene Bereiche aufgeteilt, so dass jeder sein gemütliches Fleckchen zum Ausspannen finden kann. Sogar einen Teich mit Enten darauf gibt es. Über den Bäumen des Parks sind die Hügel und Berge auszumachen, die sich um Funchal erheben.
Mit der Aussicht über den Kreuzfahrthafen war es leider nichts, denn der oberste Bereich mit dem Aussichtspunkt ist abgesperrt. Der gehört zu einem Hotel, welches sich an den Park anschließt.

Durch ein Hintertor verließen wir den Park Santa Catarina und tauchten in den älteren Teil Funchals ein, den wir bei unserem ersten Besuch nicht gesehen hatten. Da hatten wir uns auf den hafennahen Bereich konzentriert, wie die meisten Touristen, die die Stadt besuchen.
Der Vorteil des älteren Teils: es ist nicht so viel los und man kann den ursprünglichen Charakter Funchals erleben. Die meisten Bauten stammen aus dem 18. Jahrhundert. Manche sind verfallen, bei vielen stehen nur noch die Außenwände, und andere wurden erhalten oder aufwändig rekonstruiert. Die Rekonstruktionsmaßnahmen werden immer noch fortgeführt.

So schlenderten wir von der Westseite des Stadtzentrums zur Ostseite. Dabei kamen wir an der englischen Kirche vorbei, und an der Kirche Sao Pedro, die gerade vor uns das Tor schloss. Wir stöberten in einem Antikladen, erfreuten uns an den alten Fassaden und stießen ganz zufällig auf die Madeiraweinhandlung D`Oliviera.
Nachdem wir auf der ersten Tour durch Funchal der ältesten Weinkellerei Madeiras, dem Blandy´s einen Besuch abgestattet hatten, wollten wir uns nun noch D´Oliviera ansehen. Während man im Blandy´s für eine Weinprobe bezahlen muss, bekommt man mindestens drei verschiedene Madeiraweine gratis zum Testen. Dazu reichte man uns ein Stück des Honigkuchens, den es überall auf Madeira gibt.

Wir sind Fans des Madeiraweines. Er wird genauso hergestellt wie der Sherry aus Jerez de la Frontera in Spanien, der Portwein aus Portugal und der Marsala auf Sizilien. Durch den Schuss Cognac werden diese Weine zu höher prozentigen Spezialitäten, die man unbedingt genießen muss. Allerdings lernten wir, dass der Madeirawein wenigstens fünf Jahre alt sein sollte, damit er schmeckt. Der 10 Jahre alte Madeirawein ist auch noch gut zu trinken, aber der 15jährige Wein ist dann schon wieder zu speziell für unseren Gaumen. Der Preis ist entsprechend. Jedes 5. Jahr wird ca. 10,-€ teurer, wenigstens bei den gängigsten Jahrgängen.

Neben Wein werden im D´Oliviera auch Liköre aus den Früchten Madeiras angeboten, sowie Zubehör für den Weingenuss, wie Geschenkpackungen, Korkuntersetzer und vieles andere.
Nach diesem Besuch spazierten wir weiter durch Funchal und kamen, nur ein Stück weiter, zum Rathausplatz, dem Praca do Municipio. Neben dem Rathaus findet man dort auch den alten Bischofspalast und die Jesuitenkirche.

Das Rathaus ist einem Palast aus dem 18. Jahrhundert untergebracht. Gäste haben die Möglichkeit, sich den Eingangsbereich und den hübschen Innenhof anzusehen. Die Eingangshalle ist im unteren Bereich rundum mit den berühmten portugiesischen Azulejos, blau-weiße Keramikfliesen, ausgestattet. Das sieht superschön aus.

Jetzt steuerten wir den ältesten Teil der Altstadt an. Dieser liegt oberhalb des Mercado dos Lavradores, der alten Markthalle Funchals. Hier sind die Gassen noch enger, aber auch hier reihen sich Restaurants und Bars aneinander.

Wir wollten unbedingt noch einmal Lapas, die gegrillten Napfschnecken essen, die es in fast allen Küstenorten Madeiras gibt. Da es in den engen Gassen zu dieser Jahreszeit doch empfindlich kalt im Schatten ist, suchten wir ein Restaurant mit etwas mehr Sonne. Direkt an der Promenade fanden wir eines. Vom Außenbereich aus konnten wir das Treiben dort und bei der Seilbahn beobachten.

Napfschnecken hatten wir vor Jahren in Schottland selbst gesammelt und gekocht. Sie wachsen auf den wasserumspülten Felsen des Atlantiks. Trotzdem waren wir überrascht, sie soweit im Süden zu finden.

Dieser Tag war wieder lang, aber ereignisreich. Müde stiegen wir in den Bus, der uns zum Hotel in Ribeira Brava zurück brachte.

Beitragsnavigation