Norwich
Norwich (sprich: Noritch), die Hauptstadt der Grafschaft Norfolk, ist eine recht geruhsame Stadt. Da wir dies nicht wussten, nutzten wir, wie schon in Canterbury und Cambridge, das P+R-System. Von Postwick aus bezahlt man für das Parken und den Bus 7,- Pfund.
Im Stadtzentrum, am Busbahnhof abgesetzt, spazierten wir zuerst zum Marktplatz. Dort stehen zahllose Buden, ähnlich wie auf einem Polenmarkt, aneinandergereiht. Von Obst und Gemüse bis zu Klamotten wird alles verkauft, an vielen Buden gibt es Kleinigkeiten zum Essen und Trinken. Genau an dieser Stelle siedelten, als um die 1. Jahrtausendwende die Normannen.
Wilhelm der Eroberer, auf dessen Spuren wir in der Normandie wandelten und von wo aus er 1066 die Eroberung Britanniens startete, baute als Zeichen seiner Macht das Castle von Norwich, das auf einem Hügel thront. Um das Castle kann man herum spazieren und die Stadt in 360° überblicken. Dabei sieht man alle paar Meter einen Kirchturm aus dem Dächermeer ragen. Es sollen zweiunddreißig Kirchen im Stadtgebiet sein, die heute jedoch teilweise weltlichen Nutzungen zur Verfügung stehen. Auf der anderen Seite des Castles siedelten zur gleichen Zeit wie die Normannen die Sachsen, die auf brutale Weise Britannien zu erobern versuchten.
Zu Füßen des Castles breiten sich die Royal Arcade und die Castle Mall, ein riesiges Einkaufszentrum, aus.
Am Marktplatz stehen das Rathaus und das Gildehaus, in dem sich heute ein Café befindet.
Am nordöstlichen Stadtrand streckt sich die vierschiffige Norwich Cathedral in den Himmel, zu der ein großer Park, das Tombland, gehört. Das Hauptschiff der Kathedrale teilt sich in drei Abschnitte, insgesamt zählt man acht Altäre, die Turmspitze ist die zweithöchste in ganz England. Zur Kathedrale gehören auch ein Kreuzgang und ein Kräutergarten. Um das ganze Bauwerk in allen Details zu besichtigen, ist sicher ein ganzer Tag notwendig. Der Schatz der Norwicher Kirchen ist in einem kleinen Raum ausgestellt. Er beinhaltet zumeist Kelche, Teller und anderes Tischgeschirr.
Die Nord- und Ostseite der Norwicher Altstadt wird durch den Fluss Wensum begrenzt, an dessen Ufer man spazieren kann. Vereinzelt wird der Fluss von kleineren Motorbooten befahren.