Dresden
Nun möchte ich endlich einmal meiner Heimatstadt Dresden einen kurzen Artikel widmen. Da fast ausnahmslos jeder Dresden-Besucher, den ich getroffen habe, begeistert von dieser Stadt ist, brauche ich nicht viel Werbung für Dresden zu machen. Seit der Wende hat sich das Stadtbild allerdings sehr verändert. Bis zur Wende konnte man vom Hauptbahnhof über die Prager Straße und den Altmarkt bis zur Schlossruine und den Kulturpalast sehen. Inzwischen versperren viele neu gebaute Einkaufszentren und Bürohäuser den Blick.
Aber es wurden nicht nur Bausünden begangen, sondern auch große Leistungen in Sachen Wiederherstellung des Dresdner Schlosses, der Frauenkirche und des Neumarktes vollbracht. Der Bau der Frauenkirche wurde ausschließlich aus Spendengeldern der Bürger und Touristen finanziert. Das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen.
Ebenso erstrahlt das Dresdner Residenzschloss in neuem Glanz, in dem die barocke Schatzkammer „Grünes Gewölbe“ seinen ursprünglichen Platz zurück bekommen hat. Das barocke Bau-Ensemble im Zentrum Dresdens wird durch das Cosel-Palais aus dem Jahre 1765 ergänzt. In dessen attraktiven Gewölbekeller findet man eines der beliebtesten Restaurants der Altstadt.
Die großen und berühmten Bauten, wie eben genannt und zu denen auch das Verkehrsmuseum gehört, sind in die Neubauten des Neumarktes eingebettet. Neubauten ist fast das falsche Wort, denn es sind eher neue Altbauten, denn so wie heute, sah der Neumarkt auch vor dem verheerenden Bombenangriff vom 13. Februar 1945 aus. Was fehlt, sind die Hinterhofhäuser, in denen in der modernen Zeit sowieso niemand mehr wohnen will.
Unter dem Neumarkt liegen noch die Reste der Keller aus dem 14. bis 17. Jahrhundert, die während der Neubebauung ausgegraben wurden. Im Moment liegen sie dort frei, wo der letzte Gebäudekomplex der Neumarktbebauung entstehen soll. Ich weiß nicht, ob man die Fundamente so anlegt, dass die Keller erhalten bleiben oder ob sie für alle Zeit vernichtet werden.
Der Kulturpalast, Prachtbau aus der DDR-Zeit, wurde kürzlich restauriert. Hier haben die Dresdner Philharmonie und das Dresdner Kabarett „Herkuleskeule“ ihre neue Heimat gefunden.
Zu erwähnen ist auch noch das Georgentor, durch welches man geht, wenn man vom Schloss zur Hofkirche am Semperplatz gehen will. Rechterhand liegt einer der Eingänge zum Stallhof.
Am Semperplatz stehen auch die Semperoper, der nördliche Trakt des Zwingers und das Italienische Dörfchen. Biegt man aus dem Georgentor kommend nach rechts ab, läuft man direkt unter dem Fürstenzug entlang.
Zwischen Fürstenzug und Elbe kann man auf der Brühlschen Terrasse schlendern und auf die Elbe hinuntersehen. Am gegenüberliegenden Königsufer sind die alten Regierungsgebäude, zum Teil haben sie heute noch diese Funktion, zu sehen.
Am diesseitigen Terrassenufer legen die berühmten Raddampfer zu Fahrten Elb-auf über Pillnitz nach Bad Schandau und Elb-ab nach Meißen ab. Leider werden fast alle „Dampfer“ inzwischen mit Dieselmaschinen angetrieben. Nur noch die „Diesbar“ fährt unter Dampf und steht zudem unter Denkmalschutz. (siehe dazu auch den Kommentar von Martin K.)
Wer in Dresden ist, sollte sich auch Zeit für die restaurierte innere Neustadt nehmen. Zu DDR-Zeiten ein Viertel in dem niemand wirklich leben wollte, lockt die innere Neustadt heute mit aufpolierten Fassaden, Hinterhöfen und vielen Szenelokalen. Die Mieten sind hier kaum noch bezahlbar.
Wem der Trubel in der Stadt zu viel wird und sich nun nach etwas Erholung und Entspannung sehnt, der sollte im Großen Garten spazieren gehen. Ziele hier wären z.B. das Palais im Großen Garten in dessen Mitte oder das Carola-Schlösschen am Südrand des Gartens. Das Carola-Schlösschen, welches zur Einkehr einlädt, wird vom Carola-Teich umrahmt. In einem der Ruderboote, die verliehen werden, kann man von vergangenen Zeiten träumen.
Eine Alternative zum Spaziergang ist die Fahrt mit der Parkeisenbahn durch den Großen Garten. Zu DDR-Zeiten hieß die Kleinbahn „Pionier-Eisenbahn“. Unter der Aufsicht von Erwachsenen konnten damals Schüler ihrem Eisenbahn-Hobby nachgehen.
Ein Kleinod der besonderen Art ist die „Pfund´s Molkerei“ in der Neustadt. Der 1880 gegründete Laden ist inzwischen zum „Der schönste Milchladen der Welt“ gekürt worden und wird von vielen Reisebussen angefahren. Wunderschön bemalte Keramikfliesen, zusammen mit vielen Keramikornamenten, zieren das gesamte Innere des Ladens. Neben Milch- und Käseprodukten werden auch verschiedene Probierteller, natürlich kostenpflichtig, angeboten. So kann man gleich vor Ort einige Kostproben genießen. Durch die vielen Reisegruppen kann es im Laden jedoch schon manchmal ziemlich eng werden.
Praktischerweise findet man gleich zwei Läden weiter den „Ossi Laden“. Das Sortiment ist nicht groß, aber das ein oder andere Schätzchen aus der alten DDR-Geschichte ist dort noch zu finden.
Ein Hinweis zu den Raddampfern in Dresden: Alle Raddampfer fahren mit Dampf. Es sind also noch Dampfer. Allerdings werden die Kessel, mit einer Ausnahme (Diesbar), nicht mehr mit Kohle befeuert. Kohle schaufeln ist eine schwere Drecksarbeit, die kaum noch zumutbar ist, besonders im Bauch eines Schiffs. Heute werden die Dampfkessel mit Heizöl befeuert. Alles andere funktioniert wie zu Urzeiten. Die Dampfmaschinen sind noch original. Sie laufen gut geschmiert und sind ein heißer Hingucker. Mit Dieselmotoren fahren zwei Neubauten, die aber auch keine Schaufelräder besitzen. Die Dresdner Dampfschiffe sind wirklich echte Dampfer !!! Bitte korrigieren sie den Text. Ein freundlicher Gruß von Martin Kanis
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Hallo Martin,
vielen Dank für die ausführliche Korrektur. So genau wusste ich das nicht. Ich werde in meinem Text einen Hinweis zu Deinem Kommentar einbringen.
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Hallöchen und Grüße von Zacke.
Habe gerade Urlaub und bin auch in DD.
Wo parkt Ihr ???
0174-1708728
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Hallöchen Zacke, leider sind wir schon wieder weg. Wir waren auch nur mit dem PKW da, da wir immer noch in der Werkstattspirale in Rheinland feststecken. Freuen uns, dass Du Dich gemeldet hast. Werden uns nächstens melden, wenn wir nochmal nach Dresden kommen.
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