Ölkäfer
Wir sind mal wieder in Drewelow. Ich berichtete einmal von diesem winzigen, ruhigen Dorf in Mecklenburg-Vorpommern. Von hier wollen wir zu unserer Sommer-Rundreise starten.
Der Boden in und um Drewelow ist sandig, hier und da gibt es noch fast unberührte Wiesen. Vor ein paar Tagen fiel uns eine Käferart auf, die wir noch nie vorher gesehen hatten. Eine Recherche ergab, dass es sich bei diesen seltsamen, großen Käfern um den Schwarzblauen Ölkäfer handelt. Sie sind sehr groß, werden 3,5cm lang, und sehr behäbig. Eine Tastprobe ergab, dass ihr Körper sehr weich ist. Das liegt daran, dass ihre Flügel nur noch Stummel sind und bald hinter dem Kopf aufhören. Der Körper weist ein schönes „Relief“ auf, was den Käfer optisch sehr interessant macht.
Die Recherche ergab weiterhin, dass auf unserer Aufnahme ein Weibchen zu sehen ist. Die Männchen haben stark abgewinkelte Fühler. Außerdem produzieren die Schwarzblauen Ölkäfer bei Gefahr eine ölige Flüssigkeit, die giftig ist, auch für Menschen.
An einem der Abende, zur Zeit freuen wir uns über sehr warme Frühlingstage, fand ich eine Stelle im Garten, an der sich zwei kleine Löcher befanden. Das Erdreich war am Rand der Löcher aufgehäuft, sehr merkwürdig. Ein genaueres Hinsehen offenbarte, dass da gerade zwei neue Ölkäfer das Licht der Welt erblickten. Der Entwicklungsweg der Schwarzblauen Ölkäfer ist wohl der gleiche, wie bei den Maikäfern. Es war sehr aufregend, dies zu beobachten.
Noch eine Info: Die Schwarzblauen Ölkäfer stehen bei uns auf der Liste der gefährdeten Arten. Wenn Ihr also einen dieser Käfer seht, beobachten ist erlaubt, töten nicht, aber Vorsicht, wenn Kleinkinder in der Nähe sind.