A+K Weltenbummler

Reisen rund um die Welt

Trapani

Nach fast drei Tagen Sauwetter mit Regen, Sturm, Kälte und Dunkelheit, die wir auf dem Parking Le Saline im Südosten Trapanis zubrachten, kommt nun endlich die Sonne wieder zum Vorschein. Viel konnten wir in der Zeit nicht unternehmen, es war einfach zu eklig. Auf den Fotos kommt das auch nicht gut. Also guckten wir Videos, spielten Karten, fuhren mal zum Einkaufen oder was man sonst so macht.

Am Nachmittag des dritten Tages klarte sich der Himmel kurzzeitig auf und wir nutzten die Zeit, um den Salinen von Trapani und Paceco einen Besuch abzustatten, die ein Naturschutzgebiet sind. Mit dem Auto kann man sich nur am äußeren Rand der Salinen bewegen, aber es führen viele Fußwege hindurch. Der zentrale Punkt ist das Salzmuseum, welches auch Exkursionen durch die Salzpfannen anbietet.

Blick über die Salinen zum Monte Erice

Überall liegen Salzhügel verteilt, die statt schneeweiß eher grau sind, so lange liegen sie schon. Manche sind mit einer Schicht Dachpfannen geschützt. Die Salzproduktion läuft in Trapani nur von April bis Ende September, da die Wetterbedingungen keinen Abbau im restlichen Jahr zulassen, wegen fehlender Verdunstung. Im Winter werden die Becken gereinigt und mit dem inzwischen gesammelten Schlamm abgedichtet. Dann werden im Frühjahr die Salzpfannen wieder geflutet und der Zyklus geht von vorne los.

mit Dachziegeln geschützte Salzhügel

Die Salinen, wie überall in der Welt, sind ein Paradies für Vögel. Während wir auf der bisherigen Fahrt durch Italien und Sizilien noch nicht gerade verwöhnt wurden, was Vogelbeobachtungen angeht, haben sich in den Salinen von Trapani und Paceco schon einige Arten eingefunden. Mehrere Entenarten wie Löffelente, Brandgans und Spießente, Rotschenkel und vor allem die immer wieder faszinierenden Rosaflamingos tummeln sich in der geschützten Wasserlandschaft. Die tollen Farben der Flamingos kommen erst richtig im Sonnenlicht zur Geltung, erst recht wenn sie ihre Flügel ausbreiten. Ich kann mich kaum an ihnen sattsehen.

immer wieder faszinierend: Rosaflamingos

Endlich wieder ein Tag mit mehr Sonne als Wolken, so dass wir eine Fahrt im Uhrzeigersinn rund um das Bergmassiv machen konnten, auf dem Erice liegt. Die Straße führt bis nach Valderice meist bergan. Ab und zu hat man einen schönen Blick auf Trapani und die Küste mit den Salinen. Dann biegt man nach Norden ab und bekommt tolle Ausblicke auf diese Küste. Trapani liegt auf einer langen Landzunge und ist eigentlich überall von Wasser umgeben. Bei Sonnenschein leuchtet das Meer herrlich blau, nur die Strände sind jetzt überall mit Müll und abgestorbenem Seegras übersät, was wenig appetitlich ist.

Blick von Tonnare di Bonagia zum Monte Cofano

Klaus hat mich dann 10km vor dem Hafen Trapanis abgesetzt und ich bin zu Fuß zurück gelaufen, immer am Wasser entlang. Dabei kommt man an mehreren Sandstränden, Ruinen einer alten Thunfischfabrik und der stillen Rückfront Nordtrapanis vorbei. Der alte Fischmarkt, eine alte Festung (Bastione Conco) und ein alter Turm sorgen außerdem für Abwechslung auf dem Weg.

alter Fischmarkt

Ein Stadtbummel durch Trapani lohnt eigentlich nur entlang des Corso Vittorio Emanuele, wo sich sehr schöne Barockbauten ein Stelldichein geben. Sie als Flanier- und Einkaufsmeile zu bezeichnen, ist allerdings etwas übertrieben.

Dieses Detail am Corso Vittorio Emanuele erinnert mich an das Dresdner Schloss

Sehenswert ist auch die Front entlang der Fähranleger, wo unter anderem das Denkmal für Giuseppe Garibaldi, der 1890 in Trapani eintraf, zu finden ist. Über den Namen Giuseppe Garibaldi stolperten wir schon auf der ganzen Reise durch Italien/Sizilien. In Marsala erfuhren wir, dass er 1860 mit tausend Freiwilligen mit Schiffen in Marsala landete, um Sizilien von den letzten Besatzern zu befreien und Italien zu einigen.

nettes Detail gegenüber der Fähranleger

In Trapani wurde früher viel Rote Koralle verarbeitet, die immer noch vor den Küsten Siziliens gedeihen soll. Diese Korallenart ist inzwischen streng geschützt und so hat der Handel mit echter Koralle stark nachgelassen. Es gibt zwar immer noch Schmuckgeschäfte, in denen Korallenschmuck angeboten wird, der ist aber fast immer aus Plastik.

Markttag ist jeden Donnerstag auf dem Platz am großen Schwimmbad. Es gibt aber fast nur Klamotten und Krimskrams. Nur wenige Verkäufer bieten Obst, Gemüse oder Spezialitäten an. Der Fischmarkt am Hafen findet dagegen jeden Morgen statt.

Thunfischprodukte und Baccala (Trockenfisch) auf dem Wochenmarkt

Vor Trapani liegen die Ägadischen Inseln. Die drei größten heißen Levanzo, Favignana und Marettimo. Ihre hohen Felsen sind nicht zu übersehen. Die Inseln können vom Fähranleger Trapanis aus besucht werden. Es soll sich lohnen, aber dann wohl doch eher in der warmen Jahreszeit.

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