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Archiv für die Kategorie “USA – Süden”

Wakulla Springs – Florida

Wakulla Springs

Wakulla Springs

Knapp südlich der Landeshauptstadt von Florida, Tallahassee, liegt die größte Quelle der Welt. Im Gegensatz zu vielen anderen Quelltöpfen wird Wakulla Springs von nur einer Quelle gespeist, die aus einem unterirdischen Kalkstein-Höhlensystem stammt. Der Quelltopf ist 55 Meter tief, aus dem über 4,5 Milliarden Liter Wasser jeden Tag strömen. Ein abgetrennter Badebereich lädt zum Baden und Schwimmen ein, wenn das Wasser auch ziemlich kalt ist. Die Alligatoren scheinen sich an die Badebereichgrenze zu halten, obwohl sie sich überall aufhalten. Am gegenüberliegenden Ufer sah ich einen mittelgroßen Alligator nach einem ihn überfliegenden Reiher schnappen. Die Strömung im Quelltopf ist stark zu merken, kein Wunder bei  4,5 Milliarden Litern Wasser am Tag, die irgendwohin wollen. Wie kommen da bloß die Höhlentaucher rein? Uns war es jedenfalls nicht gestattet, dort zu tauchen.

Wakulla Springs - Manateegras

Wakulla Springs – Manateegras

Zu unserer großen Überraschung tauchte gerade eine Manateekuh mit ihrem Kalb direkt im Badebereich auf, als wir im Wasser waren. Die Seekühe sollen sich ja jetzt im Sommer eher an den Küsten aufhalten, als in den Flüssen. Ganz in Ruhe durchschwammen die Beiden den Badebereich und verschwanden dann langsam wieder flussabwärts. Das ist immer wieder ein Erlebnis, diese sanften Tiere so nah zu sehen. Anfassen sollte man sie allerdings aus Tierschutzgründen nicht.
 Leider ist das Wasser auch hier sehr dunkel, weil zur Zeit die Wassermassen aus den umliegenden Sümpfen in den Quelltopf und den Fluss fließen. Deshalb finden im Moment auch keine Glasbodenbootsfahrten statt.

Moorhühner

Moorhühner

Unbedingt zu empfehlen ist dafür die normale Bootsfahrt zu jeder Jahreszeit. Überall sonnen sich mittelgroße bis ganz kleine Alligatoren. Dazu sind hier die Moorhühner (Teichrallen) zu Hause, die wir hier zum ersten Mal gesehen haben. Schildkröten, brütende Fischadler, Reiher, Ibisse, die Palette zu beobachtender Tiere ist groß. Wasserschlangen haben wir dafür keine gesehen. Leider ist mir auch hier wieder eine Möglichkeit entgangen, einen Fischadler zu fotografieren. Gerade, als es gegen Ende unserer Bootsfahrt zu gewittern und zu gießen anfing, posierte einer der Vögel auf einem nahen Ast. Das ist einfach ärgerlich.

Pärchen der gelb-schwarzen Spinnenart

Pärchen der gelb-schwarzen Spinnenart

Auf einem kurzen Abstecher durch den Wald trafen wir noch einmal auf die große gelb-schwarze Spinnenart aus dem Chickasaboque Park bei Mobile. Im gleichen Netz, etwas oberhalb des beuteverzehrenden Weibchens, hielt sich das viel kleinere Männchen auf. So viel Glück an einem Tag, nicht zu fassen.

Forgotten Coast – Florida

Forgotten Coast

Forgotten Coast

Ein echter Geheimtipp ist dagegen die Forgotten Coast (Vergessene Küste). Durch weite Kiefernwälder, die als Unterholz oft kleine buschartige Palmen haben, und eine Airforce Base erreicht man die angenehm ruhige Küste. Hier fährt man wieder direkt und entspannt am Wasser entlang, kann halten, wo man gerade möchte und baden gehen. Das Wasser ist mal braun, durch die vom Regenwasser gefüllten Flüsse, die im Golf münden, manchmal blau, aber immer sauber.

Mexico Beach -  Toucan´s

Mexico Beach –
Toucan´s

Floridas Golfküste wirbt mit gebackenen Austern, die wir unbedingt probieren wollten und von denen wir schon im Fernsehen zu Hause gehört hatten. Jetzt habe ich einen wirklichen Geheimtipp: Mexico Beach. Im urigen Strandrestaurant „Toucan´s“ bekommt man hervorragende gebackene Austern, die dazu noch günstig sind. Das waren die besten Austern, die ich bisher gegessen habe. Die Austern, die mit Parmesankäse überbacken sind, werden in einer halben Schale serviert. Dazu reicht man eine würzige Cocktailsoße und geriebenen Knoblauch, das ist unvergleichlich gut. Klaus hatte die Austern zusätzlich noch mit Jalapeno´s. Ihm schmeckten jedoch die BBQ-Austern in Morro Bay, an der Westküste, besser.

selbstgesammelte Venusmuscheln

selbstgesammelte
Venusmuscheln

Vom 1. Juli bis Anfang September ist Scallop Season, das heißt, man kann Venusmuscheln sammeln gehen, die es dann in Massen im Golf gibt. Man braucht dafür eine Salzwasser-Angellizens und die zu sammelnde Menge ist begrenzt. Klaus versuchte sich im Süden der St. Joseph´s Bay. Das Wasser ist sehr flach und voller Seegras, in dem sich die Muscheln wohlfühlen, allerdings auch schwer gefunden werden. Die meisten Leute fahren mit dem Boot in die Bucht, wo es mehr Muscheln gibt. Klaus schnorchelte am Rande der Bucht und fand immerhin 5 dieser kleinen Venusmuschelart. Das war zu wenig, um sich in der Küche darum zu kümmern. Er gab die Muscheln einem anderen Herrn, der gerade von seinem Bootsausflug kam und seine erlaubten 2 Gallonen pro Tag gefunden hatte. Zwei Stunden schnorchelte Klaus durch die Bucht und entdeckte neben vielen anderen Meereslebewesen auch einen großen Pfeilschwanzkrebs. Das war eine Überraschung, diese urzeitliche Krebsart hier zu finden und ich ärgerte mich, ihn nicht gesehen zu haben.

Nest einer Meeresschildkröte

Nest einer Meeresschildkröte

Auf Cape San Blas wollten wir nach dem Sonnenuntergang einen schönen Abend am Strand verbringen, aber kaum war die Sonne untergegangen, fraßen uns irgendwelche Blutsauger auf. So schnell konnte man gar nicht um sich schlagen, wie die Biester zustachen. Sehen konnten wir sie ja auch nicht. So schnell wir konnten, packten wir unsere Sachen zusammen und verschwanden in unser mückensicheres Heim. Kurz darauf durften wir ein privates Feuerwerk beobachten, das zwei Häuser weiter abgeschossen wurde.
 Ein paar Schildkrötennester werden am Strand durch Absperrungen geschützt. Man hat hier an den Küsten ein besonderes Auge auf den Schutz der Meeresschildkröten.

Gulf Shores – Alabama

Gulf Shores Beach

Gulf Shores Beach

Die reinweißen Sandstrände von der Küste Mississippi´s setzen sich in Alabama fort, jedoch ist der Küstenabschnitt von Gulf Shores über Orange Beach bis zum Perdido Pass rein touristisch. In Gulf Shores locken neben dem herrlichen Strand und dem endlich sauberen Wasser auch große Shop´s für Strand und Meer. In einem der fünf Meeresfrüchte-Restaurants wollten wir überbackene Austern probieren, aber das war nicht möglich. Bis zum Abend lagen wir am Strand und als wir dann essen gehen wollten, gingen alle anderen Leute auch essen. Stundenlang warteten Menschentrauben vor allen fünf Restaurants und warteten auf einen freien Tisch. Man trägt sich in eine Warteliste ein und wird dann irgendwann einmal aufgerufen. Die Menschentrauben waren so groß, dass es Stunden dauern musste, bis sie an der Reihe waren. Da wollten wir uns nicht auch noch einreihen.
 Im „Hangout“ am Strand vergnügten sich die Leute nach dem Strandtag. Dort gibt es mehrere Bühnen mit Liveauftritten, man kann essen und trinken oder gemütlich in Holzstühlen sitzen, die im Sand stehen. Für die Kinder hat man einen Sandhügel aufgeschüttet und Souvenirbuden dürfen auch nicht fehlen.

Fertig für den Marlinfang

Fertig für den Marlinfang

In Orange Beach stehen dagegen Hotels und Apartmenthäuser hinter der Strandlinie, auf der anderen Straßenseite gibt es die normalen Einkaufsmöglichkeiten. In der „Wharf“ startete gerade das große Blue Marlin Fest. Am Sonntag wird der größte Fang prämiert. Unzählige Boote werden mit ihren Crews zum Hochseeangeln rausfahren und Ihr Glück versuchen. Leider fällt das Festival jetzt ins Wasser, so dass wir auch nicht solange in Orange Beach bleiben wollten.Eigentlich wollten wir uns noch die Ostseite des Perdido Pass mit der eleganten Brücke ansehen, doch leider gab es für uns wieder einmal keine Parkmöglichkeit.

Emerald Coast – Florida

Campingplatz nach Gewitterguss

Campingplatz nach Gewitterguss

Nach zwei Tagen relativer Trockenheit, es gab nur vereinzelte Schauer, sitzen wir jetzt wieder fest. Im River´s Edge RV Campground am Yellow River begann es am frühen Morgen zu regnen. Zum Frühstück begannen heftige Gewitter, die sich wenig später direkt über uns entluden, dann regnete es unbeirrt weiter. Während des Gewitters stand der gesamte Park unter Wasser. Der Yellow River hat sowieso schon Hochwasser, denn es hatte die ganze letzte Woche hier geregnet. Unser Stellplatz liegt nur wenig höher.

gelb-schwarze  "Sternenspinne"

gelb-schwarze
„Sternenspinne“

In diesem Campground machten wir innerhalb einer Woche unsere zweite neue Spinnenentdeckung. Diese Spinne ist recht klein, aber sehr außergewöhnlich. Einen Namen haben wir auch für diese Spinnenart noch nicht gefunden.Die Leute in Florida müssen jetzt Urlaub haben, denn die Straßen und Strände sind mit Menschen überfüllt. Die Emerald Coast (Smaragdküste), die sich von Pensacola bis nach Panama City erstreckt, ist eine Urlaubshochburg. Jeder Zugang zum Meer ist, im Gegensatz zu den anderen Staaten, für die Öffentlichkeit gesperrt oder nur gegen eine Gebühr zu betreten. Mit dem Wohnmobil hat man gleich gar keine Chance. Der Geheimtipp Seaside, als ein kleiner hübscher Ort beschrieben, ist kein Geheimtipp. Da ist alles nur kleiner als sonstwo, dafür umso voller. Also, wer Trubel und reges Strandleben sucht, ist dort genau richtig. Für uns war das ein absolutes no go.

Spaß mit dem  JetPack

Spaß mit dem
JetPack

In Destin fanden wir dann doch noch einen Parkplatz und konnten uns dort ein wenig umsehen. Unzählige Anbieter für Angeltouren oder Glasbodenbootstouren sind dort am Hafen aufgereiht. Das ungewöhnlichste, was man dort mit Wasser machen kann, ist der JetPack. Es gibt ja die Möglichkeit, mit Raketen, die man sich auf den Rücken bindet, vom Erdboden abzuheben. Die Technik ist jedoch nicht ganz ausgereift. Dafür funktioniert das mit Wasser allerbestens. Mit Hilfe von zwei Jetstrahlen, die durch einen dicken Schlauch ihr Wasser bekommen, bewegt man sich bis zu zehn Meter hoch und kann sich dort relativ frei bewegen. Das soll auch unter Wasser funktionieren, steht im Prospekt. Sieht jedenfalls klasse aus.

Mobile Bay – Alabama

Rat Rod

Rat Rod

Im Besucherzentrum von Alabama erfuhren wir vom Wassermelonen Festival in Grand Bay, was direkt auf unserem Weg lag. Da mussten wir doch einmal gucken fahren. Für 5,-$ Eintritt kann man am Festival teilnehmen. Neben verschiedenen Kunsthandwerken und Imbissbuden luden auch ein Streichelzoo und Ponyreiten für die Kinder ein. Eine kleine Autoausstellung mit Schätzchen der Straße waren etwas für Klaus. Vor allem der Rat Rod zog alle Blicke auf sich. Ein Rat Rod ist ein Hot Rod, der jedoch aus Teilen fremder Autos sowie selbstgebauter Teile zusammengebaut ist. Den Ideen sind dabei keine Grenzen gesetzt. In Deutschland würde man so etwas im Leben nicht zugelassen bekommen.

Grand Bay - Wassermelonenfestival

Grand Bay – Wassermelonenfestival

Das Highlight des Wassermelonen Festivals sind jedoch die Wassermelonen, von denen man soviel essen darf, wie man kann, ohne Zuzahlung. Das machte Allen am meisten Spaß und ist doch so erfrischend.
Gerade erreichten wir den Chickasaboque Park, um dort ein paar Tage zu bleiben, als ein riesengroßes Regengebiet, aus der Karibik kommend, über einen Großteil Alabamas bis nach Kansas zog. Hochwasserwarnungen für das gesamte Gebiet wurden ständig ausgegeben. Fünf Tage fast ununterbrochener Regen/Regengüsse zwangen uns zur Ruhe. Es ist kaum möglich, irgendetwas zu unternehmen, dabei hat der Park einiges zu bieten. Ausgerechnet so ein Wetter am 4. Juli-Feiertagswochenende, wenn die meisten Amerikaner Urlaub haben.

große Spinne ohne Namen

große Spinne ohne Namen

Vor Kurzem hatten wir Gelegenheit, unseren Blutdruck zu überprüfen. Die lange und große Hitze hat doch Spuren bei uns hinterlassen. Unser Blutdruck ist arg im Keller, da kommt die Abkühlung mit um die 25°C jetzt gerade recht, um unseren Körpern die Möglichkeit zur Erholung zu geben.
Trotz des ewigen Regens, inzwischen ist auch im Motorhome alles feucht, haben wir uns aufgerafft, ein bisschen was zu unternehmen. Bei Spaziergängen durch den Wald, 100% Luftfeuchtigkeit, trafen wir auf eine große, „schöne“ gelb-schwarze Spinne, eine Schlange, die es sich auf Zweigen zusammengerollt bequem gemacht hat und viele verschiedene Vogelarten. Pilze wachsen jetzt auch wieder, z.B. Pfifferlinge.

Fleischfressende Pflanze, bei Kanufahrt entdeckt

Fleischfressende Pflanze, bei Kanufahrt entdeckt

Am letzten Tag im Chickasaboque Park machten wir noch eine Kanufahrt auf dem gleichnamigen Fluss. Vor unserer Abfahrt gab es nur kleine Schauer, hinterher regnete es kaum noch, aber auf unserer gesamten vier Stunden langen Kanufahrt wurden wir komplett eingeweicht, trotz unserer Regenausrüstung. Das Wasser lief überall in die Regenmäntel hinein, was dann mit der Zeit auch zu einem leichten Kältegefühl führte. Eigentlich wollten wir Vögel und andere Tiere beobachten, aber es ließ sich nichts blicken. Alles versteckte sich vorm Regen. Nach der Tour schmeckte endlich der heiße Kaffee wieder.Zum Geburtstag von Klaus bereitete ich das Alligatorfleisch zu, welches wir bei Champagne´s Cajun Swamp Tours am Lake Martin gekauft hatten. Ich hatte es von beiden Seiten gewürzt und kurz angebraten, dazu eine Soße aus Frühlingszwiebeln, Rosmarin und Schmand. Das war ganz lecker. Leider war es nur gefroren zu bekommen, wodurch es wahrscheinlich einiges an Geschmack verloren hat. Es ist aber ein Fleisch, das man gut und gerne des Öfteren essen könnte.

Gulf Coast – Mississippi

Tatsächlich besteht die gesamte Küste von Mississippi aus feinem, reinweißem Sand. Das Wasser ist so flach, dass man bei knietiefem Wasser baden muss, schwimmen ist erst ganz weit draußen möglich. Ein kurzes Bad im warmen Nass ist trotzdem eine kleine Erholung.
 Der größte Teil der Golfküste von Mississippi ist auf Tourismus ausgerichtet. Von Long Beach bis nach Ocean Springs sieht man meist Hotels und Casinos, aber auch öl- und gasverarbeitende Anlagen. An den Stränden werden verschiedene Wassersportarten angeboten. Im auffallenden Sharkheads in Biloxi Beach wird alles verkauft, was das Strandleben leichter, angenehmer oder anders macht. So bunt, wie seine Fassade ist auch das Angebot, welches auf einer riesigen Fläche verkauft wird.
In Pascagoula versuchte Klaus noch einmal sein Glück beim Angeln, fing aber nur Blaue Krabben. An der Mündung des Pascagoula River steht die Ingalls Werft. Wird sie von Nachfahren der Ingalls von der kleinen Farm in Wisconsin und Kansas geführt? So oft kommt der Name Ingalls ja nicht vor. Jedenfalls liegt dort gerade ein kleiner Flugzeugträger, an dem gearbeitet wird.

Pascagoula - Ingalls Werft

Pascagoula – Ingalls Werft

Blaue Krabben findet man überall

Blaue Krabben findet
man überall

 

 

 

 

 

 

 

Bay St. Louis – Mississippi

Gerade haben wir von einem großen Flächenbrand in Arizona gehört, bei dem 19 Feuerwehrmänner starben und 200 Häuser zerstört wurden. Der Brand wurde durch einen Blitzschlag ausgelöst und die Feuerwehrmänner starben, als das Feuer die Richtung wechselte und sie einschloss. Da halfen auch die Schutzdecken nichts mehr, die eine 50/50 Überlebenschance bieten. Es ist schrecklich, denn inzwischen wissen wir, was das heißt, gegen solche Feuer anzukämpfen.

am Strand von  Bay St. Louis

am Strand von
Bay St. Louis

Mit der Überquerung des Mississippi River gibt es anscheinend auch keine Sümpfe mehr, sondern nur noch grellweiße, feine Sandstrände und halbwegs sauberes Wasser. Die hohe Luftfeuchtigkeit ist wie weggeblasen. Hier lässt es sich aushalten.
Am Anglerpier in Bay St. Louis holen die Angler richtig dicke Fische aus dem Meer, wie Redfish, Segelflossenwelse oder kleine Haie verschiedener Arten. Klaus hat sich auch eine Angellizens gekauft und wird jetzt selbst versuchen, etwas an den Haken zu bekommen.

Magnolia Money

Magnolia Money

Bay St. Louis ist für seine Besucher ein Wunderland. Im Antique Maison machten uns zwei äußerst freundliche Damen auf das Magnolia Money aufmerksam, welches man im Train Depot (Touristinformation) bekommt. Jeder Besucher, der sich dort anmeldet, bekommt 20 Dollar geschenkt. Ja, das können wir wirklich glauben, versicherten uns die Damen. Mit dem Geld, welches in Coupons ausgezahlt wird, könnten wir dann in Bay St. Louis shoppen oder essen gehen. In den Casinos wird das Magnolia Geld ebenfalls akzeptiert. Während wir uns im Laden umsahen, versorgten uns die Damen mit allerlei Informationen und dann bekamen wir auch noch ein paar Bananen geschenkt. Unglaublich, aber das ist ein Werbegeschenk der in Gulfport ansässigen Firma Dole sagte man uns.

Bay St. Louis -  Train Depot

Bay St. Louis –
Train Depot

Sogleich machten wir uns zum Train Depot auf. Der Originalbahnhof wurde 1876 gebaut, später zerstörte ein großes Feuer die Stadt und den Bahnhof. 1929 erfolgte die Neueröffnung. Der verheerende Hurrican Katrina konnte dem Gebäude selbst nichts anhaben, das im spanischen Missionsstil erbaut ist, jedoch waren Erneuerungsarbeiten notwendig. Immer wieder treffen wir, nach acht Jahren, auf Hinterlassenschaften von Katrina. Noch immer sind viele Stege und Piers nicht repariert, Häuser wurden abgerissen usw. Die Menschen an der Golfküste haben immer noch mit den Folgen des Sturms zu kämpfen.

North Beach Restaurant

North Beach Restaurant

Unser Magnolia Money setzten wir im North Beach Restaurant um, einer fast so alten Einrichtung wie die Stadt selbst. Das Essen war sehr lecker. Für ganze 3,-$, der Rest des Trinkgeldes, das wir noch drauflegten, aßen wir gut, tranken dazu und danach ließen wir uns noch einen Cocktail „Eye of the Storm“ von der Hurricane Hunter Bar schmecken. Dort erfuhren wir, das Hurricanjäger keine neumodische Erfindung für Nervenkitzelsuchende sind, sondern Mitte des 2. Weltkrieges aus reiner Notwendigkeit von einem Flieger-Geschwader begonnen wurde.

Segelflossenwels

Segelflossenwels

Nun noch zu Klaus´ Angelerfolgen: Jeder andere Angler zog Fische ohne Ende, wie oben beschrieben, aus dem Wasser. Bei Klaus waren es Babyfische der Arten Knurrhahn, Segelflossenwels und Stachelrochen sowie ein paar Köderfische, um die großen Fische zu fangen. Klaus hatte die gleiche Ausrüstung, die gleiche Größe der Haken und die gleichen Köder, trotzdem hatte er keinen Erfolg. Immerhin konnten wir uns dann doch noch eine schöne Flunder teilen.

New Orleans – Lousiana

New Orleans -  Canal Street

New Orleans –
Canal Street

Nach vielen Sendungen im Fernsehen über das bunte Treiben auf den Straßen, dem Mardi Gras und den Zerstörungen 2005 durch den Hurrican Katrina waren wir gespannt, was uns erwartete. In der Nacht vor unserem Besuch New Orleans´ und noch am Morgen danach warteten wir zwischen zwei heftigen Gewitterfronten, eine über New Orleans und eine westlich davon über Lafayette, halbwegs ungeschoren ab. Gegen 11 Uhr beruhigte sich das Wetter und wir konnten losfahren. Wie schon befürchtet, fanden wir in der Nähe des French Quarters keinen Parkplatz. Eigentlich wollten wir am gegenüberliegenden Ufer des Mississippi parken und mit der Fähre übersetzen, aber wir verpassten die Abfahrt. Noch außerhalb des Warehouse/Arts Districts fanden wir ein Plätzchen für unser Wohnmobil. Von dort hatten wir ein ganzes Stück zum French Quarter, unserem eigentlichen Ziel, zu laufen. Den Gewittern sei Dank befanden sich die Temperaturen auf einem erträglichen Level, sonst hätten wir das alles gar nicht geschafft.

French Quarter

French Quarter

Also, das French Quarter ist das älteste Stadtviertel und das Kulturzentrum von New Orleans. Von den Zerstörungen durch Katrina, der drittschlimmsten Katastrophe in der US Geschichte, ist dort nichts mehr zu sehen. Wunderschöne Häuser mit den hübschen schmiedeeisernen Balkonen und Verzierungen, die schönen Innenräume, alles lädt zum Bummeln, Stöbern und Probieren ein. Bourbon, Austern und Po Boys, keine smarten Jungs, sondern eine Art Sandwich, sind hier die Renner. Was uns gefehlt hat, waren die Jazzmusikanten. Die kommen wohl erst abends und sorgen für Stimmung. Mehrere Kochschulen lehren die Besucher, wie man in der Cajun Küche leckere Dinge zubereitet.

French Market

French Market

Im French Market wird alles angeboten, was Louisiana zu bieten hat: Kulinarisches, Klamotten und Kunstwerk. Hier bekamen wir Gelegenheit, Schildkrötenfleisch zu probieren, in der Hoffnung, dass die Tiere vernünftig getötet werden. Das Fleisch erinnert stark an Schweinefleisch. Eigentlich konnten wir in der sehr würzigen Louisianasoße keinen Unterschied feststellen.  Alligatorfleisch gibt es an jeder Ecke und in allen Variationen, meist kommt das Fleisch von Farmen.

Mississippi-Schaufelraddampfer Natchez

Mississippi-Schaufelraddampfer Natchez

Am Mississippi liegt die Natchez, ein Schaufelraddampfer, der verschiedene Ausflüge anbietet. Auf dem Riverwalk spaziert man gemütlich und außerhalb des Treibens am Mississippi entlang. Dort befindet sich auch das Aquarium.

Jackson Square

Jackson Square

Am Jacksonsquare fahren die Kutschen Los, die man für eine Stadtrundfahrt buchen kann. Als wir dort ankamen, zeigte gerade eine schwarze Breakdancegruppe ihr Können. Das war nicht von schlechten Eltern. Vor allem hatten sie Humor, mit dem sie alles ein wenig auflockerten. Es machte Spaß, ihnen zuzusehen.

Lafourche – Louisiana

Wir hatten arge Schwierigkeiten, den richtigen Weg zu finden, denn auf jeder Karte und auf jedem Schild sind die Straßennummern für die gleichen Straßen verschieden. Zweimal mussten wir uns durchfragen, weil wir nicht mehr wussten, wo wir waren. So sind wir an einigen Dingen, wie das Houma House, einem Plantagenhaus, vorbeigefahren.

ehemaliges Plantagenhaus?

ehemaliges Plantagenhaus?

Der Lafourche Bayou wird viel beworben, ein kleiner Fluss, an dessen Ufern Plantagenhäuser stehen und Restaurants Louisianakrebse anbieten sollen. Nichts von dem haben wir gefunden, davon abgesehen, dass es wirklich schöne Häuschen dort gibt. An den Bayou selbst kommt man kaum heran, alles Privatgelände. Nur manchmal kann man einen Blick erhaschen. Zuckerrohrfelder dehnen sich hinter den Häusern aus. Die Friedhöfe sind vollkommen anders als im ganzen Rest der Staaten. Zumeist bestehen die Gräber aus großen Sarkophargen, die sich dicht an dicht reihen. Zwar haben wir schon dreimal Frankreich besucht, aber solche Grabausstattungen kennen wir bisher nicht. Die Leute hier müssen ein Menge Geld haben, um sich so etwas leisten zu können.

Louisianakrebsessen

Louisianakrebsessen

Bei Des Allemands fanden wir einen kleinen Laden, der lebende und gekochte Krebse mit der typischen Louisianagewürzmischung anbietet. Der Laden heißt Les Crabes des Allemands, sieht nicht sehr einladend aus, aber er hat hervorragende Krebse und einen sehr netten Geschäftsmann. Der Preis für seine Krebse war sehr niedrig, für uns mehr als überraschend. Für 1 Pfund nahm er gerade einmal 2,50$. Drei Pfund frisch gekochte, noch heiße Krebse ließen wir uns bringen, die wir gleich vor seiner Tür aßen. Etwas später kam er mit Getränken, die er uns schenkte. Auf unsere Frage hin, wie er die Krebse zubereitet, brachte er uns dann auch noch eine Probe Zwiebel und Knoblauch aus dem Kochsud. Da hatten wir ein herrliches Mahl, wenn auch nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Alles in allem war das Ambiente sogar besser. Der Geschäftsmann war von uns begeistert und wir von ihm. Außer Krebsen bietet er auch Fisch an, ebenfalls zu sehr angenehmen Preisen. Wir können den Laden nur allerwärmstens empfehlen.

Airboat Tours  by Arthur

Airboat Tours
by Arthur

Nur ein Stück weiter erlebten wir das wohl Allerbeste unserer bisherigen Tour überhaupt. Zwar hatten wir gerade eine Swamp Tour hinter uns, aber in Des Allemands ist Airboat Tours by Arthur zu finden. Praktischerweise liegt gleich daneben ein RV Park, so dass für die Übernachtung gesorgt war. Neugierig gingen wir zu Airboat Tours, um zu sehen, ob das etwas für uns wäre. Normalerweise kosten die Airboattouren das zweieinhalbfach der Tourbootsausflüge, wie wir am Lake Martin einen hatten. Arthur wollte nur 50,-$ für eine Stunde Fahrt mit dem 6-Personen-Airboat haben und schon hatten wir gebucht. Diesmal nahmen wir eine Frühabendtour und waren hellauf begeistert. Jay, unser junger Kapitän und Arthur´s Sohn, war ein brillanter Bootsführer, der viele Erklärungen über das, was wir sahen, auf Lager hatte. Teilweise in ruhiger Fahrt, teilweise rasanter, 750 PS leisten bei solch einem kleinen Boot etwas, reisten wir durch die Sümpfe.

Sumpftour bei  Des Allemands

Sumpftour bei
Des Allemands

Die durchschnittliche Tiefe der Sümpfe und des See´s liegt bei 60-90cm. Außer den Bäumen, die fest verankert sind, schwimmt alles andere. Schilf, Wasserpflanzen, selbst der Schlamm, alles schwimmt. Unter den Pflanzenteppichen halten sich dann die Alligatoren auf, vor allem im Winter. Dann stellen sie auf Sparflamme um und können so sehr lange unter Wasser bleiben. Normalerweise müssen sie nach eineinhalb Stunden zum Luft holen an die Oberfläche.

Big Al

Big Al

Wir trafen drei große Gators an: ein recht aggressives Weibchen, dass gerade sein Nest verteidigt, den 14 Fuß langen Big Al und den 12 Fuß langen Big Dad. Alligatoren sind, anders als die Krokodile,  sehr gemütlich und man kann einiges mit ihnen anstellen, wenn man vorsichtig ist.
Dieser Sumpf ist anders als der am Lake Martin, auch was die Vogelwelt betrifft. Es gibt längst nicht so viele Vögel, Reiher sahen wir kaum, dafür ist er ein Paradies für Libellen, die hier fast so zahlreich sind, wie woanders die Mücken. Sogar die essbaren Früchte der Lotusblumen konnten wir probieren.
Alles in allem war diese Sumpftour ein unvergessliches Erlebnis, es hat alles gestimmt. Die Beleuchtung ist abends auch intensiver als am Tag, so dass wir bessere Bilder von der Sumpflandschaft bekommen haben. Vielen Dank an Airboat Tours.

Baton Rouge – Louisiana

Interstate 10 über Atchafalaya

Interstate 10 über Atchafalaya

Zwischen Lafayette und Baton Rouge liegt der größte Sumpf, den Louisiana zu bieten hat, das Atchafalaya Becken. Die Überquerung erfolgt über eine viele Meilen lange Brücke in die eine Richtung und eine zweite Brücke in der anderen Richtung. Da stecken Arbeit und Beton ohne Ende drin.

Blick vom Louisiana Regierungsgebäude

Blick vom Louisiana Regierungsgebäude

Baton Rouge ist die Hauptstadt Louisianas, durch die der Mississippi fließt. Das hieß für uns, dass wir den Mississippi noch einmal treffen durften. Die erste Begegnung erfolgte in St. Louis, dem Tor zum Westen. In Baton Rouge ist der Mississippi auch nicht spektakulärer, aber schmutziger. Auffallend in Baton Rouge ist das 1932 vollendete Regierungsgebäude mit seiner Höhe, seinem monumentalen Eingang und der großen Freitreppe. Es ist mit 34 Stockwerken das höchste Regierungsgebäude der USA. Im 27. Stockwerk ist eine Aussichtsplattform, von der man aus einer Höhe von 350 Fuß einen umwerfenden Blick über die grüne Stadt, den Fluss und das Umland hat. Beim Betreten des Gebäudes muss man durch eine Kontrolle, dann darf man sich die beiden Tagungsräume ansehen. Das Gebäude wurde 1910 gebaut und hat noch heute die altehrwürdige und prächtige Optik im Inneren wie damals. Das Regierungsviertel ist weitläufig mit viel Grün, schön angelegten Gärten und einem großen See.Auf der Weiterfahrt zum Lafourche Bayou wollten wir eigentlich am Ufer des Mississippi entlang fahren und die Aussichten auf den Vater aller Flüsse, den Ol´ Man River, werfen. Leider ist die Sicht auf den Fluss durch Deiche versperrt, so dass wir uns für die schnellere Variante, den Highway 30 entschieden.

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